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Test - ATI Radeon HD 5830 : Lückenfüller oder Rohrkrepierer?

  • PC
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Lückenfüller im Praxistest

Die Radeon HD 5830 muss sich jetzt in verschiedenen Benchmarks beweisen. Gegen sie treten alle aktuellen Karten an, darunter auch die Geschwister Radeon HD 5770, 5850 und 5870. Gemessen wird die Performance im 3D Mark Vantage, dort mit drei unterschiedlich fordernden Leistungsindizes, sowie mit den drei DirectX-10-Spielen Crysis Warhead, Far Cry 2 und World in Conflict.

Zum Einsatz kommt dabei unser neues Testsystem, bestehend aus dem CPU-Monster Core i7 975 Extreme Edition auf 4,12 GHz (31x Multiplikator), der mit Hyperthreading jeder Grafikkarte als perfekter Partner dient. Hinzu gesellen sich das Gigabyte GA-EX58 UD5 als Mainboard und 6 GB DDR3-1600 Arbeitsspeicher von Corsair im schnellen Triple-Channel. Das komplette Testsystem sieht so aus:

  • Prozessor: Intel Core i7 975 EE @ 4,12 GHz
  • Prozessorkühler: Scythe Mugen 2 Rev. B
  • Arbeitsspeicher: 6 GB Corsair Dominator (DDR3-1600C8)
  • Netzteil: Lian Li Maxima Force (750 Watt)
  • Mainboard: Gigabyte GA-EX58 UD5
  • Gehäuse: Lian Li PC-P80 Armorsuit
  • Betriebssystem: Windows 7 (64 Bit)
  • Grafiktreiber:
  • Geforce 195.62 (Nvidia)
  • Catalyst 9.11 (ATI)
  • Catalyst 8.703 (Radeon HD 5830)

Für eine realitätsnahe Testumgebung verwenden wir die Auflösungen 1.280 x 1.024, 1.680 x 1.050 sowie 1.920 x 1.200 Pixeln, die relativ häufig zum Spielen verwendet werden. Im 3D Mark Vantage nimmt die Hardware-Belastung bei jeder Auflösung deutlich zu, da in den verschiedenen Modi fordernde Einstellungen hinzugefügt werden. In Spielen durchlaufen die Grafikkarten die Auflösungen mit keiner beziehungsweise einfacher Kantenglättung und maximal einstellbarer Kantenglättung (meistens achtfach AA).

3D Mark Vantage

Ohne Kantenglättung liefert die Radeon HD 5830 im Performance-Durchlauf gute Ergebnisse ab. Schaltet man allerdings Kantenglättung hinzu, entfernt sie sich immer weiter von der Radeon HD 5850 und wird im Extreme-Modus sogar von der Geforce GTX 285 überholt, obwohl die Radeons sonst immer mit zunehmendem Anti-Aliasing punkten.

Crysis Warhead

Ohne Kantenglättung bewegt sich die HD 5830 auf dem Niveau einer Radeon HD 4890 und der Geforce GTX 285. Wie im 3D Mark Vantage fällt sie mit zunehmender Kantenglättung zurück, teilweise hinter die technisch schwächere HD 4750. An der technischen Ausstattung selbst kann das kaum liegen, eher kommt eine schlechte Treiberoptimierung für die HD 5830 in Frage.

Far Cry 2

In Far Cry 2 setzt sich die Tendenz fort. Ohne Kantenglättung liefert die HD 5830 gute Ergebnisse ab, fällt jedoch mit Anti-Aliasing zurück. Im Gegensatz zu Crysis Warhead hält sich der Rückstand aber noch in Grenzen.

World in Conflict

Mit nur zwölf FPS Unterschied setzt sich die HD 5830 knapp unter die HD 5850 - wenn die Kantenglättung einfach bleibt. Schraubt ihr sie hingegen auf vierfach hoch, dann fällt sie verhältnismäßig stärker zurück. Unterm Strich reicht die Leistung aber aus, auch bei 1.920 x 1.200 Pixeln, um aktuelle Spiele flüssig darzustellen.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Die Radeon HD 5830 macht es einem nicht leicht. Sie bezieht keine klare Position, stattdessen weist sie in einigen Punkten Defizite auf. Leistungstechnisch platziert sie sich ohne Kantenglättung 10 bis 20 Prozent hinter der HD 5850. Das war zu erwarten und ist in Ordnung. Schaltet ihr aber 4x oder 8x Anti-Aliasing hinzu, fällt sie ungewöhnlich stark zurück, im Schnitt auf nur 12 Prozent über der Performance einer HD 5770. Selbst die HD 4890 hält sich erstaunlich gut, auch wenn sie keine wirkliche Alternative darstellt. Im Verdacht steht ATIs Treiber, der wahrscheinlich optimiert werden muss. Ihre Lautstärke verhält sich vorbildlich. Auf der anderen Seite wird sie unter Last aber etwas wärmer als ihre leistungsstärkeren Kollegen und frisst spürbar mehr Strom als die flinkere HD 5850. Selbst wenn sich Lautstärke und Temperaturen aufgrund des fehlenden Referenzdesigns von Hersteller zu Hersteller unterscheiden: am Stromfressen dürfte sich nichts mehr ändern. Für sich gesehen ist die Radeon HD 5830 eine immer noch gute Grafikkarte, wenn auch mit den besagten Tücken. Wir können sie euch aktuell aber deswegen nicht empfehlen, weil die nur 30 bis 50 Euro teurere HD 5850 in allen wichtigen Belangen besser abschneidet. Von einem Lückenfüller kann also nicht die Rede sein, stattdessen bleibt die 5830 vorerst im Schatten der 5850. Erst wenn der Preis fällt, und zwar deutlich unter den einer 5850, wäre die HD 5830 eine Überlegung wert.

Überblick

Pro

  • hohe Leistung ohne Kantenglättung
  • DirectX 11 und Eyefinity
  • im Desktop-Betrieb Strom sparend
  • leises Betriebsgeräusch (im Fall der Sapphire-Karte)

Contra

  • vergleichbar geringe Leistung mit Kantenglättung
  • hohe Leistungsaufnahme unter Last
  • im Vergleich zur 5850 zu teuer
  • fehlende Treiber-Optimierung

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