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Test - Battleblock Theater : Kein Katzenjammer

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Bereits Castle Crashers sorgte vor einigen Jahren für kooperativen Prügelspaß in Download-Form. Egal ob ihr übers Internet oder mit Freunden auf der Couch um die Gunst der Prinzessinnen gekämpft habt: der einzigartige grafische Stil, gepaart mit dem fantastischen Spielgefühl, überzeugte nicht nur die Spielepresse. Nun ist Behemoth zurück und widmet sich in seinem neuen Titel dem Jump-'n'-Run-Genre. Knüpft Battleblock Theater an die früheren Erfolge an? Oder bleibt es im Schatten seines Vorgängers?

Battleblock Theaters Geschichte handelt von Hatty Hattington und seinen Freunden. Allesamt fröhliche Gestalten, unternehmen sie eines Tages eine Schiffsreise. Zwei wilde Stürme später sind viele der Reisenden über Bord gefallen und auf einer mysteriösen Insel gestrandet, die von Katzen in Uniformen kontrolliert wird. Hatty bekommt einen komischen Hut aufgesetzt und dreht daraufhin völlig durch: Seine ehemaligen Freunde werden in ein Gefängnis gesperrt und dienen zur Belustigung des Katzenvolks. Auf diversen anspruchsvollen Parcours sollen sie schnellstmöglich zu den Ausgängen gelangen. Je besser sie sich schlagen, desto zufriedener ist das Katzenvolk. Aber das kann doch nicht das Schicksal der einst so fröhlichen Gruppe sein, oder?

Wahnsinn auf zwei Beinen

Die ersten fünf Minuten des Spiels, wenn euch die Ausgangssituation erklärt wird, gehören zu den lustigsten der vergangenen Jahre. Die Entwickler von Behemoth entfachen ein wahres Gag-Feuerwerk. Dabei bleibt die Präsentation schlicht, doch der sich in Rage redende englische Sprecher sorgt für viele witzige Momente. Generell setzt dieser Plattformer stark auf Humor, sei es bei der Gestaltung der blockartigen Spielwelt, den comicartigen Charaktere oder der musikalischen Untermalung. Alles hinterlässt einen überdrehten und skurrilen Eindruck. Das Spielprinzip ist dafür umso simpler. Ihr flitzt schnellstmöglich durch die zahlreichen Level, sucht den Ausgang und gabelt dabei so viele grüne Diamanten auf, wie ihr finden könnt. In jedem Schauplatz ist darüber hinaus ein goldenes Wollknäuel zu finden.

Mit den Diamanten schaltet ihr neue Gefangene frei, deren Konterfei ihr für euren Charakter benutzen könnt. Es gibt viele verschiedene Kopfformen, eine abgefahrener als die andere. Die Wolle tauscht ihr bei den Katzenwärtern gegen neue Waffen ein, damit ihr den verschiedenen Feinden in den Hüpfpassagen Kontra geben könnt. Diese lästige Biester sind zwar nicht lebensbedrohlich, hindern euch aber vehement am Weiterkommen. Dadurch verliert ihr wertvolle Sekunden, die ihr in bestimmten Abschnitten, wo ihr gegen die Uhr antreten müsst, dringend benötigt. Die Angriffsmöglichkeiten sind limitiert und gehen nicht sehr geschmeidig von der Hand. Ärgerlich, denn Battleblock Theater besitzt ansonsten eine direkte Steuerung, sodass ihr innerhalb weniger Minuten präzise durch die Gegend springt. Schnell stellt sich der Ehrgeiz nach dem perfekten Lauf ein.

BattleBlock Theater - Launch Trailer
Passend zur Veröffentlichung von BattleBlock Theater gibt es hier den obligatorischen Launch-Trailer.

Freundschaft verbindet

Behemoths aktueller Spross ist aber wie der Vorgänger Castle Crashers nicht nur für einen einzigen Spieler ausgelegt. Seid ihr zu zweit unterwegs, entweder gemeinsam auf einer Couch oder via Xbox Live, verlagern sich die Schwerpunkte der Schauplätze hin zu gemeinschaftlichen Aktionen. Ihr müsst zusammenarbeiten und zum Beispiel euren Kollegen zu entfernten Plattformen schleudern, damit er euch anschließend hochhilft, oder Schalter zur richtigen Zeit aktivieren, damit ein Weg für den anderen passierbar wird. Meistens handelt es sich um altbekannte Mechaniken aus anderen Jump 'n' Runs. Die sind aber so liebevoll und charmant inszeniert sind, dass man es den Entwickler nicht übel nimmt, dass sie nicht versuchen, das Genre zu revolutionieren. Davon abgesehen macht es einfach Spaß, seinen Mitspieler in spitze Stacheln zu stoßen oder in den Abgrund fallen zu lassen.

Leider ist es nicht möglich, dass ein Kumpel einfach so ins Spiel springt. Ihr müsst vorher festlegen, ob ihr alleine oder zu zweit spielt, da sich je nach Spielerzahl die Levelstruktur ändert. Dafür entschädigt der Mehrspielermodus: Hier mischen vier Teilnehmer in fünf Varianten mal gegeneinander oder mal in Zweierteams mit. Ein großer Spaß ist beispielsweise das "Fußballspiel, das mehr an Basketball erinnert und dafür gar nichts mit Fußball zu tun hat", wie es der Sprecher beschreibt. Ein Leveleditor und ein optionaler diabolischer Schwierigkeitsgrad runden das Gesamtpaket ab.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski

Behemoth hat fast fünf Jahre an Battleblock Theater gewerkelt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Dieses Jump 'n' Run besticht nicht nur durch eine grandiose und hochgradig alberne Präsentation, es spielt sich auch vorzüglich. Abgesehen vom eher hinderlichen Kampfsystem bewegt ihr euch punktgenau durch die vertrackten Abschnitte und überwindet knifflige Sprungpassagen gekonnt in kurzer Zeit. Der größte Kritikpunkt ist der auf zwei Spieler limitierte Koop-Modus. Mehr Spieler bedeuten mehr Spaß, da ist es doch egal, wenn es auf dem Bildschirm chaotischer zur Sache geht. Der Arena-Modus entschädigt zwar zum größten Teil für diesen Schnitzer, schade ist es trotzdem. Der Leveleditor ist eine nette Dreingabe. Wer also mal wieder seine Lachmuskeln trainieren möchte und Lust auf einen schönen Plattformer hat, der sollte zuschlagen.

Überblick

Pro

  • charmante Spielwelt
  • grandioser englischer Sprecher
  • viele verschiedene Charaktere
  • spaßiger Koop-Modus
  • chaotischer Mehrspielermodus
  • abgefahrener Soundtrack
  • punktgenaue Steuerung
  • Leveleditor

Contra

  • leider kein Vier-Spieler-Koop
  • einige Diamanten an unfairen Stellen
  • umständliches Kampfsystem eher Mittel zum Zweck.

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