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Test - Call of Duty: Black Ops 2 - Uprising : Geistesblitze

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Neues Futter für Mehrspielersüchtige: Für 1.200 Microsoft-Punkte hält Activision den neuen DLC Uprising für euch bereit. Enthalten sind vier neue Karten – wobei eine im Grunde nicht wirklich neu ist – und der neue Zombie-Spielplatz Mob of the Dead. Gerade der entpuppt sich als ungewohnt originell im spielerisch sonst so engen Rahmen der Call-of-Duty-Serie.

Schauplatz ist Alcatraz und natürlich müsst ihr von dort flüchten - interessanterweise als einer von vier prominenten Hollywood-Stars, die den Charakteren auch gleich ihre Stimmen leihen. Insbesondere Ray Liotta und Michael Madsen sollten allen Kinogängern sofort ein Begriff sein. Falls ihr mit zwei Teams antretet, teilen sich die Gruppen in Wächter und Insassen ein. Der Fluchtplan ist bereits gestrickt: Mit einem arg wackeligen Fluggerät wollt ihr vom Dach des Gefängnisses in die vermeintliche Freiheit gleiten. Allerdings benötigt ihr hierfür erst mal die passenden Bauteile, und die sind nicht ganz so leicht zu finden, wie ihr vielleicht annehmt.

Manche Gegenstände findet ihr nämlich erst, wenn ihr an den richtigen Stellen Selbstmord begeht. Daraufhin wechselt ihr zeitlich begrenzt in eine Art Geistermodus und betretet zuvor unzugängliche Orte. Nebenbei heizt ihr den Zombies mit Geisterblitzen ein oder seht zu, wie sie an bestimmten Stellen von einem Höllenhund verspeist werden. Da Alcatraz extrem groß und labyrinthartig verwinkelt ist, werdet ihr zunächst einige Runden benötigen, bis ihr euch einigermaßen zurechtfindet. Leider ist die Levelarchitektur größtenteils uninspiriert und teilweise sogar schlicht kontraproduktiv. Als Beispiel seien hier die viel zu engen Gangways genannt, die zwar realistisch sind, aber spielerisch bei Gegenverkehr schlicht nerven. Nur wenige Stellen wirken gut durchdacht und auf maximalen Spaß getrimmt.

Die neuen Mehrspielerkarten

Dasselbe gilt leider auch für Magma, eine der drei neuen Karten für den Mehrspielermodus. Manche Routen sind taktisch so unvorteilhaft gestaltet, dass sie schon nach kurzer Zeit nie wieder begangen werden und höchstens als Anfängerfalle dienen. Zudem ist die Lava nur gefährlich für Leute ohne Augen im Kopf, da man sie sehr leicht einfach komplett vermeiden kann. Ihr Einfluss auf den Spielverlauf ist also bei Weitem nicht so groß, wie die Entwickler es gerne gehabt hätten. Ferner gibt es sehr viele Gebäude mit Spawn-Punkten, was Luftunterstützung so ineffektiv macht, dass man besser gleich darauf verzichtet.

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Encore ist mit seinem sehr auf eine mittige Bühne orientierten Design ein Fest für Scharfschützen und genau deshalb nicht für jedermann gleichermaßen motivierend – insbesondere im Herrschaftsmodus. Noch härter wird es dadurch, dass Encore neben den offensichtlichen Sniper-Spots auch einige von den Entwicklern offenbar nicht bedachte, zu gut versteckte Spots bietet, in denen ihr für den Gegner praktisch unsichtbar seid. Die Karte fühlt sich ein klein wenig zu groß für die maximale Spielerzahl an, da man nicht selten sehr lange herumläuft, ohne einem Feind zu begegnen, und es demzufolge viele Eins-gegen-eins-Situationen gibt.

Vertigo überzeugt von den drei komplett neuen Karten am meisten. Sie konzentriert sich auf horizontale Gefechte und verzichtet weitgehend auf mehrere Kampfebenen. Die wenigen Stellen, an denen es auch mal vertikal zur Sache geht, sind clever platziert. Vertigo besitzt die beste Balance, was verschiedene Spieltaktiken betrifft – die Karte Studio nicht mitgezählt. Es passiert hier deshalb nicht, dass eine Klasse – wie die Scharfschützen in Encore – zu stark bevorzugt wird. Zudem sieht sie mit ihrem Schauplatz auf dem Dach eines Hochhauses stylisch aus, obwohl sie wie die anderen Karten optisch weitgehend auf Details verzichtet.

Das Remake

Zu guter Letzt die mit Abstand beste Karte: Studio ist eine Neuauflage der beliebten Firing-Range-Map. Der Levelaufbau wurde beibehalten, obwohl sich Studio geringfügig größer als Firing Range anfühlt. Das könnte aber auch nur reine Einbildung sein, bedingt durch die komplett neue und abwechslungsreiche Optik der Karte. So oder so spielt sie sich gewohnt gut und überzeugt sowohl in horizontalen als auch vertikalen Gefechten mit spielerisch durchdachter Levelarchitektur.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis

Wer ohne große Ambitionen nur ein wenig Abwechslung in die altbekannten Mehrspieler- und Überlebensmodi bringen will, kann bei Call of Duty: Black Ops 2 – Uprising getrost zugreifen. Die diversen Schönheitsmakel im Spielablauf fallen erst dann ins Gewicht, wenn ihr regelmäßig spielt, vielleicht gar trainiert, und es deshalb auch auf die Details ankommt. Hier können die drei neuen Karten spielerisch nicht vollständig überzeugen. Stattdessen ist die beste Karte im Uprising-Paket „nur“ eine Neuauflage einer altbekannten Karte. Dafür funktioniert Firing Range auch im neuen Studiogewand einwandfrei und sorgt mit ihrem durchdachten Aufbau für jede Menge motivierende Gefechte. Mob of the Dead hingegen schickt einen durch ein Auf und Ab der Gefühle. Anfangs ernüchtert der neue Zombie-Modus. Die Motivation steigt dann zunächst mit der Lernkurve und der Interaktion mit dem Schauplatz im Geistermodus sowie dem damit einhergehenden Entdeckerdrang. Zu guter Letzt sinkt die Motivation in Mob of the Dead auf einen soliden Stand ab, sobald man nach reichlichem Erforschen des Gefängnislabyrinths feststellt, dass Alcatraz nur wenige spielerisch und gestalterisch clevere Ecken bietet. Der hohe Produktionsaufwand mit vier berühmten Hollywood-Schauspielern als Protagonisten der Gefängnisflucht ist hingegen ein schöner Bonus.

Überblick

Pro

  • Studio klar stärkste Karte im Paket …
  • Mob of the Dead mit originellen Ideen
  • prominente Schauspieler
  • neue Waffen
  • Vertigo spannendste der neuen Karten
  • gewohnt gute Spielbarkeit

Contra

  • … sie ist allerdings nur ein Remake
  • zu starke Scharfschützenbevorzugung in Encore
  • Lava in Magma hat kaum Einfluss auf den Spielablauf
  • Magma mit überflüssigen Routen
  • Alcatraz mit größtenteils ödem Kartenaufbau
  • detailarmes Design

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