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Test - Call Of Juarez : Call Of Juarez

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Ein üblicher 08/15-Shooter beschäftigt sich entweder - ganz klassisch und am meisten verwendet - mit dem Zweiten Weltkrieg, dicht gefolgt von einem fiktiven Szenario aus der Zukunft oder aber auch vergangenen Zeiten wie zum Beispiel das Mittelalter, was das jüngste Beispiel 'Dark Messiah of Might And Magic' zeigt. Auch der polnische Entwickler Techland ist in diesem Genre erfahren und ist vielleicht schon einigen unserer Leser bekannt. Damals noch den Ego-Shooter 'Chrome: Specforce' aus dem Sci-Fi-Bereich auf den Markt geworfen, versuchen es diese jetzt mal exotisch im Wilden Westen. Dass das klappen kann, zeigte Activision mit 'GUN'. Aber geht das Konzept auch hier auf?

Welten aus dem Wilden Westen waren beliebt, sind beliebt und werden es wohl auch noch länger bleiben. Obwohl ich persönlich grundsätzlich solche Abhandlungen trockener als den Staub vor einem Saloon finde, ist das anders in 'Call of Juarez', dazu kommen wir aber später noch. Jedenfalls hat wohl jeder kleine Junge sich zu Karneval oder Fasching einen braunen Gürtel, ein nach Leder miefendes Jäckchen, schwarze Hose mit (ganz wichtig!) Pistolenhalter und darin befindlicher Plastik-Knarre angezogen, sowie den obligatorischen Cowboy-Hut aufgesetzt. Dass man damals genauso cool schneller als sein Schatten schießen wollte, wie einem das Cartoon-Held Lucky Luke vormachte, ist doch ganz klar. Später wurden die Filme dann mit Menschen aus Fleisch und Blut, realistischer, brutaler und vor allem blutiger. Die beiden Hauptcharaktere sind solche Lucky Lukes. Nur erwachsener, böser, ernster und schneller als ihr Schatten können sie auch nicht ballern. Schade drum. 'Call of Juarez' ist trotzdem gut. Warum? Lesen!

Spiel mir das Lied vom Tod

Wie in der Einleitung schon aufgegriffen, dreht sich die Story im Speziellen um zwei Personen. Da wäre zum einen der in seiner Vergangenheit von seinem Stiefvater ständig verdroschene Billy, die Kerze. Sein seltsamer Rufname "Die Kerze" stammt von einem Medaillon, welches ihm seine Mutter schenkte. Er durchlief eine recht schwierige Kindheit mit seinem Erziehungsberechtigten und dem damit verbundenem Stress. Er haute von zu Hause ab, kehrte seinem Heimatkaff den Rücken zu und verschwand im Nirgendwo. Jahre später, inzwischen ausgewachsen und stärker, hatte er lediglich vor, seiner alten Mutter einen Besuch abzustatten, welche damals für ihn sein einziger Halt war. Schon im Vorfeld teilt er uns mit, dass er bei seiner Rückkehr dem Dorfsheriff, Billy's Stiefvater und dessen Sohn Reverend Ray lieber nicht über den Weg laufen sollte. Aber erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt. Allen läuft er über den Weg und mit Mr. Ray beharkt er sich besonders. Der ist ehemaliger Revolverheld, zum Pfarrer übergelaufen und der zweite Hauptcharakter. Nachdem Billy's Eltern, kurze Zeit nach seinem Auftreten, kaltblütig ermordet werden, als er direkt in der Nähe des Tatorts steht, hält ihn Dorfpfarrer Ray ihn für den Mörder. Ersterer verschwindet um den wahren Bösewicht aufzufinden, letzter hängt ihm direkt an den Lederrappen, um ihn ins Gras beißen zu sehen. Im Grunde eine recht originelle und vor allem spannende Story, die man gerne weiterverfolgt.

Gespaltene Persönlichkeit

Das Besondere an dem Titel ist, dass ihr weder in Billys, noch in Reverend Rays Haut die insgesamt 15 Kapitel durchstreift. Sondern in beiden! Dabei wechselt ihr von Level zu Level die Körper des Verfolgten und Jagenden. Es ist sehr aufregend zu wissen, im Grunde mit jeder Aktion im nächsten Abschnitt gegen sich zu arbeiten. Mit anderen Worten: Man spielt immer wieder gegen sich selbst. Das hat auch zur Folge, dass immer wieder Abwechslung auftaucht, da die Charaktere von ihrem Gameplay sehr unterschiedlich ausgelegt sind. Spielen wir Bill, können wir sicher sein, dass unser Colt nicht allzu viel strapaziert wird. Hauptsächlich sorgt er für die Stealth-Einlagen á la Sam Fisher im Spiel. Diese sind anfangs noch recht happig, da man nur einer Strecke folgen und sich keine Alternative zusammensuchen darf. Zudem ist es schlecht umgesetzt, dass man schon nach ein bis zwei Treffern die Radieschen von unten angucken darf. Im Verlaufe der Zeit ändert sich das aber und man darf selbst auch taktisch agieren, was ein Gleichgewicht zu Ray ergibt.

Der ist nämlich der Rambo aus dem Wilden Westen und bolzt alles zu seinen Bestandteilen, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Es darf wunderbar geballert werden, wie es sich für einen Ego-Shooter gehört. Wir dürfen für unsere Schießereien so ziemlich alles an Schießprügeln aus der damaligen Zeit, vom Colt über ein Gewehr bis hin zu einem Gatling-MG, verwenden. Ausgefallener wird’s mit der Peitsche. Sogar einen Bogen darf man zwischenzeitlich benutzen, allerdings nur für einen Level, dazu gleich mehr.

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