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Test - Colin McRae Dirt : Rallye-König Colin schwächelt etwas.

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Schlammwühler aller Klassen

Das Aufgebot an Fahrzeugen ist mit 46 unterschiedlichen Kisten gut bestückt und bietet die verschiedensten Fahrzeuge: Zweiradler, Allrad-Boliden, wie Imprezza oder EVO, Klassiker, Buggys, Pickups und sogar Rallye-Trucks der Kategorie Paris-Dakar. Alles durch die Bank lizenziert und mit unterschiedlichen Lackierungen. Ebenso unterschiedlich sind die Renn-Events. Von reinen Time-Trials über Crossovers bis hin zu Hill-Climbing und Kopf-an-Kopf-Rennen mit bis zu acht Fahrzeugen wird nahezu alles geboten, wobei bei Letzteren allerdings die Framerate nicht immer mitspielt, wenn viele Wagen im Blickfeld sind. Dafür macht die KI einen recht ordentlichen Eindruck und bleibt stets relativ fair.

Weiter geht es mit dem Fahrverhalten. Das ist genau der Punkt, bei dem die meisten früheren Teile immer überzeugen konnten und quasi die perfekte Mischung aus Simulation und Spielbarkeit gefunden haben. Dass eine reine Simulation keine Chance hat, durfte ja das ultrarealistische 'Richard Burns Rally' schon beweisen, das mit Spielspaß wenig zu tun hatte. Leider muss man sagen, dass 'Colin McRae Dirt' an einigen Stellen deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist. Klar, die wilde Heizerei macht schon Spaß, aber mit früheren 'Colin'-Teilen hat das nur noch wenig zu tun. Insgesamt geht das Fahrverhalten deutlich mehr in Richtung Arcade und hat mit Simulation und Realismus weniger zu tun.

Von 100 auf 0 in 1 Sekunde

Das beginnt beim schrecklichen Bremsverhalten der Fahrzeuge. Jeder Rallye-Fahrer würde sich wohl Bremsen wünschen, mit denen man die PS-starken Boliden quasi von einer Sekunde auf die andere zum Stehen bringen kann. Nun, 'Dirt' hat sie ... Das tut allerdings auch Not, denn das Kurvenverhalten der Fahrzeuge, speziell im späteren Spiel, wirkt manchmal schon fast zufällig. Mal der perfekte Slide, mal eine unkontrollierte 180Grad-Drehung, und das bei quasi identischen Streckenverhältnissen. Auch die sehr sensible Steuerung trägt nicht dazu bei, diesen Aspekt zu verbessern. Die Möglichkeit früherer Teile, die Lenkempfindlichkeit zu justieren, wurde von Codemasters offenbar vergessen. In der Draufsicht wird offenbar, dass die Fahrzeuge wieder eher über den Mittelpunkt des Fahrzeuges steuern und nicht über die Achsen. Ein deutlicher Rückschritt im Vergleich zu früheren Teilen. Klar, man kann sich an alles gewöhnen und wer noch nie ein 'Colin McRae' in den Händen hatte, wird davon kaum etwas merken. Veteranen werden dennoch ein ums andere Mal die Stirn runzeln.

Auch die Physik der Fahrzeuge zeigt sich eher durchwachsen. Zwar verhalten sich die Fahrzeuge in Abhängigkeit von Typ und Untergrund durchaus unterschiedlich, doch realistisch ist was anderes. Wenn gerade schwere Fahrzeuge über die Strecken hüpfen wie Gummibälle, auf der anderen Seite aber Profi-Rallye-Cars, wie der Subaru Imprezza, in den Kurven und selbst bei minimalen Lenkbewegungen übermäßig ins Rutschen kommen und weniger Grip aufweisen als ein Schlitten auf dem Eissee, wundert man sich schon ein wenig. Insgesamt hat man das Gefühl, dass die Fahrzeuge zu leicht sind und die Trägheit zu gering bemessen ist.

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