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Test - Crash Bandicoot XS : Crash Bandicoot XS

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Crash Bandicoot beehrt uns mal wieder mit einem neuen Jump'n Run-Abenteuer. Lange Zeit hatte das coole orange Beuteltier praktisch den Status eines inoffiziellen PSone-Maskottchens. Doch nach einem gelungenen PS2-Auftritt letztes Jahr macht sich Crash nun auf Nintendos Game Boy Advance daran, den fiesen Dr. Cortex erneut von der Weltherrschaft abzuhalten.

Crash Bandicoot XS
Mit einer Wirbelattacke im eisigen Kampf.

XS - Extra Small
Mit Crash Bandicoot hat Universal Interactive einen Helden in petto, der mittlerweile zu den bekanntesten und beliebtesten Videospielcharakteren zählt. Nach dem fulminanten ersten Teil auf PSone folgten noch zwei weitere reguläre Jump'n Run-Titel, ein Kart-Spiel und ein Partygame mit Crash für Sonys 32-Bit Konsole. Nach einem überzeugenden Einstand auf PlayStation 2 mit 'Crash Bandicoot: The Wrath of Cortex' springt und rennt der orange Pelzheld mit 'Crash Bandicoot XS' nun erstmals auf einem Handheld, auf Nintendos Game Boy Advance.

Doch nun zur Hintergrundgeschichte des Spiels: Der böse Dr. Neo Cortex schmollt in seiner Raumstation - eigentlich wollte er doch die Weltherrschaft an sich reißen, doch in letzter Zeit hat er seine Energie damit verschwendet, seinen Erzfeind Crash Bandicoot auszuschalten. Nun zieht er sich zurück, um einen neuen furchtbaren Plan abseits von Crash zu entwickeln. Und schon bald hat Cortex auch eine neue gefährliche Waffe erfunden - mit einem Schrumpf-Strahl will er die Welt auf die Größe einer Apfelsine verkleinern. Damit das Ganze aber funktioniert, muss er zunächst überall auf der Welt Kristallsplitter verteilen. Und genau hier kommt Crash zum Zug: Er muss die verschiedenen Gegenden durchforschen und die Splitter zusammensammeln, um eine Maschine zu bauen, die den Schrumpf-Strahl zurückwirft.

Crash Bandicoot XS
Die orange Beutelratte kann sogar tauchen.

XS - Extremes Springen?
Spielerisch erwartet euch bei 'Crash Bandicoot XS' traditionelle Jump'n Run-Kost. Die Entwickler verzichteten auf den 3D-Look des PSone-Originals, in dem ihr Crash von hinten betrachtet und ihn quasi in den Bildschirm hinein auf einem vorgegebenen nicht sonderlich breiten Pfad entlang bewegt - auf dem GBA müsst ihr mit einer klassischen 2D-Seitenansicht Vorlieb nehmen. Dabei ist die Steuerung denkbar einfach ausgefallen: Auf Knopfdruck vollführt das orange Tierchen einen gewaltigen Sprung oder setzt zu einer Wirbelattacke an, mit der ihr die zahlreichen Gegner ausschaltet - oftmals empfiehlt sich allerdings besser ein Sprung auf den Kopf des Feindes, um diesen zu erledigen. Zwar existiert nicht gerade eine riesige Heerschar an unterschiedlichen Feinden, doch jeder von ihnen hat bestimmte Angriffe, die ihr kennen solltet, um nicht ein Leben zu verlieren. Denn bereits bei einer ungeschickten Berührung des Gegners, einer Dynamitkiste oder einer sonstigen Gefahr verliert Crash gleich eines seiner Leben und muss beim letzten Checkpoint wieder einsetzen. Besonders nützlich sind deshalb schwebende Zaubermasken - habt ihr eine solche aus einer Kiste befreit, folgt sie euch und schützt euch vor einem Treffer.

Überhaupt stehen bei 'Crash Bandicoot XS' neben dem Finden eines Diamanten pro Levels verschiedenste Kisten im Zentrum des Interesses. Mit einem beherzten Sprung auf die hölzernen Gefäße lasst ihr diese zerbersten - oft findet ihr darin Äpfel, die euch bei 100 eingesammelten Exemplaren ein Leben schenken. Diese wahrhaft lebensbringende Frucht schwebt auch in den Levels herum, so dass sie einfach eingesammelt werden können, wie man das auch von anderen Jump'n Runs kennt. Neben den erwähnten Äpfeln und Schutzmasken haben die Kisten aber noch eine andere Bedeutung: Besonders begehrt sind natürlich die Extra-Leben, die recht großzügig verteilt werden und die Checkpoint-Kisten.

Außerdem werden die normalen Kisten zum Leveldesign gebraucht: So müsst ihr geschickt von einer Box zur nächsten springen, wobei ihr durch die Zerstörung der brüchigen Plattform nur eine Chance habt. Ebenfalls oft zu finden, dafür aber wenig angenehm, sind TNT-Kisten, die entweder bei jeder Art von Berührung sofort explodieren und euch ein Leben entreißen oder durch einen Sprung einen Zeitzünder aktivieren. Das fiese an der Sache ist, dass Jump'n Run-Profis in jedem Level möglichst alle teils versteckten Kisten zerstören sollten, um so an die Bonusabschnitte zu kommen. Deshalb ist das Absolvieren der kurzen Bonusabschnitte in den Levels abgesehen von den zu gewinnenden Extraleben wichtig. Macht ihr einen Fehltritt in diesen Bonusgebieten, verliert ihr zwar kein Leben, dafür aber alle dort eingesammelten Boni und müsst wieder vor dem Eingang zum Extraabschnitt beginnen.

Crash Bandicoot XS
Bösewicht Cortex ist auch wieder mit von der Partie.

In 'Crash Bandicoot XS' erwarten euch pro zu absolvierender Welt fünf Levels, die ihr jeweils in freier Reihenfolge betreten und absolvieren dürft. Dabei ist es keineswegs so, dass ihr in jeder Welt auf die fünf gleichen Szenarien trefft. Vielmehr erwartet euch quasi abwechselnd eines von sechs Szenarien wie etwa eine Eishöhle, ein Dschungel, eine Fabrik oder der Weltraum. Dies bringt zwar den Vorteil, dass innerhalb einer Welt für Abwechslung gesorgt ist, allerdings vermisst man dafür in späteren Welten etwas mehr optische Abwechslung. In den meisten Abschnitten wird euch die erwähnte klassische Jump'n Run-Kost geboten, doch immer mal wieder trefft ihr auf Abschnitte, in denen sich das Gameplay ändert: So wechselt die Steuerung in den Unterwasser-Abschnitten, so dass ihr zwar nicht springen, dafür aber nach oben und unten schwimmen könnt.

Besonders spektakulär fielen die 3D-Abschnitte aus. So werdet ihr mal von einem riesigen Yeti verfolgt und müsst nach vorne fliehen, so dass ihr nur mit viel Geschick Hindernissen ausweichen könnt. Ein andermal fliegt ihr mit einem Jetpack über den Wolken in den Screen hinein und müsst gegnerische Flugzeuge und sogar ein großes, schwer bewaffnetes Luftschiff abknallen - Kenner des Klassikers 'Space Harrier' fühlen sich sofort wie zu Hause. Nach jeweils fünf absolvierten Levels gelangt ihr zu einem Boss, der nur mit Geschick und der richtigen Taktik ausgeschaltet werden kann. Als Belohnung erhaltet ihr nach einem Sieg aber nicht nur Zugang zur nächsten der insgesamt vier Welten, sondern Crash erhält einen neuen Move, der in den nächsten Levels entscheidend ist: von einem Doppelsprung über verbesserte Angriffsmöglichkeiten und Turboschuhe ist alles dabei. Leider sind die vier Welten von Jump'n Run-erfahrenen Spielern schnell durchgezockt, aber nicht nur das spaßige Gameplay und die verschiedenen Abwechslungen sorgen dafür, dass man das Modul so schnell zur Seite legt, sondern auch die versteckten Geheimnisse. Wie schon erwähnt, könnt ihr versuchen, alle Kisten eines Levels zu zerstören. Habt ihr in einem Level den Diamanten gefunden, dürft ihr diesen Abschnitt außerdem noch mal spielen und dabei versuchen, unter Zeitdruck möglichst schnell das Levelende erreichen - je nach Erfolg gewinnt ihr eine von drei Trophäen.

Crash Bandicoot XS
Gefährliche Kletterei.

XS - Extrem Schön
Auch wenn man natürlich größtenteils auf das 3D-Design der PSone- und PS2-Vorlage verzichten muss, haben die Entwickler bei 'Crash Bandicoot XS' ganze Arbeit geleistet. Der Sidescroller besticht durch sehr hübsch designte Levels, die sowohl von der Architektur als auch von der Farbenpracht und den grafischen Details zur Elite auf dem Game Boy Advance zählen können. Zwar hätte man sich vielleicht etwas mehr Bewegung im Hintergrund gewünscht, dafür gefallen einige schöne Grafikeffekte. Besonders spektakulär wirken dafür die sehenswerten 3D-Abschnitte, von denen man ruhig noch mehr hätte einbauen dürfen. Ebenfalls ein Augenschmaus sind die Gegner und natürlich Crash selber, die ihren großen Vorbildern visuell in nichts nachstehen und überzeugend animiert sind - inklusive den vielfältigen Todesanimationen des Helden. Ebenfalls löblich ist die komfortable Speicheroption, dank der ihr zwischen den Levels den Spielstand bequem auf die interne Batterie abspeichern könnt - insgesamt vier Speicherslots stehen dabei zur Verfügung. Soundtechnisch begeistert das Spiel zwar weniger als bei der Optik, missfällt aber keineswegs. Die fröhlichen Hintergrundmelodien passen zur Action und auch die Soundeffekte geben keinen Grund zur Klage.

 

Fazit

von David Stöckli
Wem die Abenteuer des pelzigen Helden Crashs schon auf den Heimkonsolen gefallen haben, der kommt auch mit der Hosentaschenversion voll auf seine Kosten. Dabei überzeugt 'Crash Bandicoot XS' mit einer sehenswerten 2D-Optik und witzigen Animationen, wobei die wenigen 3D-Abschnitte allerdings noch einen Tick beeindruckender ausgefallen sind. Ansonsten wird euch klassisches Jump'n Run-Gameplay geboten, das durch einige witzige und Abwechslung bringende Ideen aufgelockert wird. Leider ist der Umfang gerade für Genrekenner zu mager ausgefallen, auch wenn der Schwierigkeitsgrad später anzieht und der Zeitmodus und das Kistensuchen für ein mehrmaliges Durchspielen motivieren.  

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