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Special - 10 Years After: Dark Age of Camelot : Die Könige des Welten-PvP

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Spiele wie Guild Wars oder World of WarCraft blicken auf einige bekannte Urahnen zurück. Bereits Mitte der 90er-Jahre nämlich erblickte das Genre der MMORPGs das Licht der Welt, entstanden aus dem vorhergehenden Konzept der Multi-User-Dungeons. Erste Vertreter waren Titel wie Meridian 59 oder, wohl am bekanntesten, Ultima Online, gefolgt von EverQuest. Lange Zeit aber fristete das MMORPG-Genre nur ein Nischendasein mit relativ wenigen ernst zu nehmenden Vertretern. Sechsstellige Spielerzahlen waren damals noch ein Megaerfolg – kein Vergleich zu den Millionen von Spielern heutzutage. 2002 erschien in Europa Dark Age of Camelot und brachte einige neue Aspekte ins Genre.

Eigentlich erschien das Spiel bereits im Oktober 2001 in den USA, aber da es erst Anfang 2002 auch nach Europa kam, hat es sich den Platz in den 2012er-Folgen von 10 Years After redlich verdient. Entwickelt von Mythic Entertainment, wurde das Spiel hierzulande von GOA betrieben. Mythic selbst war damals noch eine kleine Bude von rund 30 Leuten - kaum vorstellbar, wenn man es mit heutigen MMORPGs vergleicht. Ebenso wie die angepeilten Verkaufszahlen. Man rechnete mit 100.000 Spielern über die gesamte Lebensdauer und 50.000 in den ersten paar Wochen. Doch das Spiel sollte deutlich erfolgreicher werden und sich neben den damaligen Genreanführern lange etablieren. In Spitzenzeiten zählte der Titel bis zu 250.000 aktive Spieler.

Worum ging es? DAoC bot eine Spielwelt, die in der Zeit kurz nach König Artus angesiedelt war und viele mythologische Aspekte in sich vereinte. Der Kern des Spiels war der Konflikt dreier Reiche. Albion ähnelte dem Britannien der Artus-Sage, Hibernia stellte eine ähnliche Epoche rund um die irische Mythologie dar und Midgard bediente sich kräftig bei den nordisch-skandinavischen Sagen. Jedes der drei Reiche bot eine Reihe von Rassen, passend zu der jeweiligen Geschichte und Mythologie. Kobolde und Trolle waren ebenso vertreten wie Sarazenen, Highlander oder Firbolgs. Die Rassen wurden später durch verschiedene Add-ons noch zusätzlich erweitert.

Ebenso verfügte jedes Reich über bestimmte Charakterklassen, wobei die klassischen Rollen als Tank, Heiler und Schadensausteiler damals schon existierten. Waffenmeister, Hexer, Waldläufer, Barden, Berserker, Skalden, Runenmeister – Dark Age of Camelot lieferte ein umfassendes Repertoire an Möglichkeiten, sich eine ganz individuelle Spielfigur zu erstellen. Viele Elemente, die damals verwendet wurden, finden sich noch heute in verschiedenen Vertretern des Genres wieder. Wobei Mythic mit ihrem Spiel das Rad natürlich nicht neu erfanden, denn es gab schon Titel wie EverQuest, welche die Grundfesten der MMO-Spielmechanik schon definiert hatten.

Die Spieler stürzten sich in den drei sehr unterschiedlich gestalteten Reichen dann in typische MMO-Aufgaben, um ihre Charaktere bis auf Level 50 aufzustufen. Quests, Dungeons und Erfahrungspunkte spielten ebenso eine Rolle wie die passende Ausrüstung der Charaktere. Berufe dienten dazu, den Charakteren ordentliche Ausrüstung zu verpassen. Das Gildenwesen wurde bereits stark unterstützt und man konnte sogar eigene Häuser für sich und die Gilde erwerben und diese ausbauen. Auch der Handel mit anderen Spielern war möglich. Die Regionen boten zudem umfangreiche Städte. Im PvE-Gewand war Dark Age of Camelot eigentlich ein sehr typisches MMORPG, das aber vor allem durch seinen Stil viele Fans fand.

Dark Age of Camelot - Ten Year Anniversary Video
Anlässlich des zehnten Wiegenfestes von Dark Age of Camelot wurde nun dieses Video zum MMORPG zugänglich gemacht.

Das Spiel hatte jedoch eine Besonderheit, die damals in anderen Titeln der Art noch nicht verbreitet war und immer noch als Referenz in dem Genre angesehen wird. Das waren die Kämpfe Spieler gegen Spieler, im Volksmund auch PvP genannt. Hier ging es nicht mehr darum, dass Spieler in Gruppen einfach nur gegeneinander antraten. Dark Age of Camelot arbeitete stattdessen mit dem Realm-vs.-Realm-PvP und lebte darin den Kriegszustand der drei Fraktionen voll aus. Und das auf eine Art und Weise, die es immer noch zu einem der besten PvP-Systeme im MMORPG-Sektor macht.

Im sogenannten Grenzgebiet der drei Reiche waren Festungen und Türme platziert, die von den Spielern der drei Reiche eingenommen werden konnten. Zusätzlich galt es, bestimmte Relikte der einzelnen Reiche zu erobern. Und schlussendlich gab es noch Battlegrounds, in denen Spieler bestimmter Levels gegeneinander in den Eroberungskampf traten. Das Ergebnis waren zum Teil nächtelange Schlachten zwischen Hunderten von Spielern. Eine Spielweise, die es in der Form und dem Umfang zuvor noch nicht gegeben hatte. Allerdings stellte diese Spielweise die Entwickler vor allem in der Anfangszeit vor große Herausforderungen, denn auch wenn das Spiel an sich recht fehlerfrei war, gab es immer wieder gravierende Anpassungen der Spielbalance bei den unterschiedlichen Rassen und Klassen.

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