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Preview - Deadpool : Merc with a Mouth

  • PS3
  • X360
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Wieder einmal hüpft ein Marvel-Charakter frohgemut in ein Videospiel. Deadpool alias Wade Wilson stammt aus dem "X-Men"-Universum und dient derzeit als Vorlage für einen Action-Titel von den High Moon Studios. Die wiederum haben sich in den vergangenen Monaten und Jahren vor allem um die Transformers-Reihe für Activision gekümmert. Auf der gamescom wurde eine frühe Version des Spiels vorgestellt und wir waren natürlich dabei.

Deadpool ist nicht nur Kanadier, sondern auch ein Söldner. Was nicht weiter problematisch wäre, doch der gute Mann ist zu allem Überfluss mental nicht so ganz stabil. Er hört Stimmen in seinem Kopf und hat eine gespaltene Persönlichkeit. Was ihn damit weniger zum strahlenden Helden als eher zum Badass macht. Zudem mag er grundsätzlich keine X-Men (ausgenommen Psylocke), redet wie ein Wasserfall und kommentiert ständig das Geschehen. Da Deapool weiß, dass er sich in einem Videospiel befindet, scheut er nicht davor zurück, eifrig mit dem Spieler zu plaudern.

Abgesehen davon hat Deadpool aber auch eine ganze Reihe von Superfähigkeiten. So verfügt er über verschiedene Kampfstile. Im Fernkampf ballert er munter mit Pistolen um sich, während er im Nahkampf gern per Martial Arts oder Katana-Schwertern unterwegs ist. Dazu kann er sehr schnell Ausdauer regenerieren, hat übermenschliche Heilungsfähigkeiten und ist ein exzellenter Schütze. Damit und mit der Tatsache, dass er immer einen witzigen Spruch mit vielen Anspielungen auf die Popkultur auf Lager hat, ist erst mal das Grundsätzliche zu dem ungewöhnlichen Helden gesagt.

Kommen wir zum Spielerischen. Deadpool hockt daheim auf seiner Couch und zweckentfremdet seine Pistole zur Beseitigung eines Juckreizes zwischen den Beinen. Im Fernsehen läuft derweil eine Sendung über einen reichen Manager. Da er gerade nichts Besseres zu tun hat, beschließt Deadpool, dem Manager einen Besuch abzustatten. Nicht nur des Geldes wegen, sondern auch weil der reiche Knacker eine heiße Schwester hat. Deadpool mag nämlich Frauen. Sehr sogar.

Ab geht es in die Kanalisation, gesteuert aus der Third-Person-Perspektive, nachdem wir vor dem Hochhaus des Managers per Aktionstaste eine Hüpfburg aufgeblasen haben. Ein Tutorial erklärt die Steuerung, während Deadpool fröhlich „Bad“ von Michael Jackson vor sich hin pfeift. Zugang zum Hochhaus des Managers verschafft er sich mit einer geballten Ladung C4. Keine Spur von dezentem Vorgehen, leider aber auch nicht von Rätseln oder interessanten Interaktionen.

Stattdessen gibt es eine Unmenge an Kämpfen gegen unterschiedliche Gegner. Die wirken temporeich und dynamisch, nicht zuletzt dank des fließenden Übergangs zwischen Nah- und Fernkampf und des obligatorischen Kombosystems. Allerdings sind die Kämpfe auch saftig und brutal. Die Gegner werden quasi am Fließband zerstückelt, die gesamte Präsentation ist sehr übertrieben. Weiter geht es in den Fahrstuhl, dessen Musik fröhlich mitgeträllert wird, ob wir wollen oder nicht.

Deadpool kann sich im Verlauf des Spiels mit zusätzlicher Ausrüstung ausstatten. Dazu gehören Waffen, neue Moves und zusätzliche Fertigkeiten. Als Währung dienen Punkte, die Deadpool durch das Erledigen von Gegnern erhält. Grundsätzlich gibt es drei Waffenarten: Nahkampf, Fernkampf und Gadgets. Mit Letzteren lassen sich Gegner teilweise recht originell ins Jenseits befördern,  beispielsweise mit einer Bärenfalle.

Den Abschluss der Präsentation bildet die Ankunft auf dem Dach des Hochhauses. Deadpool krallt sich einen Hubschrauber und darf sich an dessen Bord-MG einer Rail-Shooter-Sequenz widmen. Der Heli wird abgeschossen, unser Held springt spektakulär hinaus, flötet noch ein „I believe I can fly“ in die Menge und stürzt ab. Fliegen kann er nämlich nicht, aber „es ist ja schön, Träume zu haben“, verrät er uns. Also klettert er an den Fenstern wieder hoch, findet sein Ziel, prügelt selbiges in einem Quick-Time-Event aus dem Fenster und fällt mit ihm gemeinsam auf die eingangs erwähnte Hüpfburg. Präsentation am Ende, wir auch.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Deadpool befindet sich noch in einer frühen Produktionsphase, doch schon jetzt lässt sich mit Sicherheit sagen, dass der Third-Person-Action-Titel von den High Moon Studios eher auf Stil als auf Substanz setzen wird. Die Spielmechanik wechselt zwar fließend von Nahkämpfen zu Schussgefechten, trotzdem macht das Gezeigte nicht den Eindruck, als sei mit einer spielerischen Revolution zu rechnen. Allerdings floss reichlich Blut und die Gegner wurden in Einzelteile zerfetzt. Activison richtet sich an eine erwachsenes Publikum. Deadpool ist ein interessanter "Superheld", der im Gegensatz zu seinen Marvel-Kollegen deutlich durchgeknallter ist. In der halbstündigen Präsentation hatte er viele Lacher auf seiner Seite, die komplette Präsentation strotzte nur so vor Anspielungen auf die Popkultur.

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