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Test - Deus Ex: Human Revolution – The Missing Link : Lückenbeseitigung

  • PC
  • PS3
  • X360
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Nachdem der dritte Teil von Deus Ex gut bei den Spielern ankam, folgt nun der erste DLC. Da stellte sich von vornherein die Frage, was die Erweiterung zu bieten haben wird. Eine komplett neue Nebengeschichte oder das Füllen fraglos vorhandener Lücken der Hauptgeschichte? Natürlich waren wir gespannt und haben uns mit Lust und Wonne in die Erweiterung gestürzt.

Habt ihr The Missing Link heruntergeladen, taucht es – wie überraschend – im Menü in den „Herunterladbaren Inhalten“ auf. Die Erweiterung ist eine Ergänzung des Hauptspiels und setzt nach der Sprengung von Wangs Büro im Hafen von Hengsha ein. Adam Jensen krabbelt, wie bekannt, in einen Frachtcontainer, wird aber an Bord des Schiffes von Belltower erwischt. Die Agenten der dubiosen Sicherheitsfirma nehmen Jensen ordentlich in die Mangel und setzen seine Implantate mit einem EMP-Stuhl außer Gefecht.

Doch Jensen scheint Helfer an Bord zu haben. Der Stuhl wird aktiviert, Jensen ist wieder einsatzbereit und ihm gelingt die Flucht aus der Zelle. Das nutzt ihm allerdings noch recht wenig, denn der Kahn ist auf dem Weg zu einem angeblichen Internierungslager von Belltower. Mehr wollen wir gar nicht verraten, nur so viel: Jensen hat einen dubiosen Helfer, mit Kommandant Burke einen fiesen Widersacher und trifft auf einige äußerst unschöne Überraschungen, die inhaltlich exzellent die Lücke zwischen dem Hengsha-Hafen-Kapitel und dem Ende der Hauptgeschichte füllen.

Fast so gut wie ein ganzes Spiel

Allein deshalb ist The Missing Link schon Pflichtprogramm für Fans von Deus Ex: Human Revolution. Man kann dem Hauptspiel sicherlich einige Holprigkeiten vorwerfen, aber die Handlung war schon eine feine Sache und wird nun superb ergänzt. Doch auch spielerisch hat die Erweiterung einiges zu bieten. Jensen muss sich zu Beginn erst mal seine Ausrüstung wiederholen und darum ist geschicktes Vorgehen Pflicht, denn im ersten Drittel sind Waffen und Munition eher rar gesät. Das ist zuweilen gar nicht so einfach in den engen Umgebungen unter Deck des Frachters.

Deus Ex: Human Revolution - The Missing Link DLC Launch Trailer
Ab heute ist mit "The Missing Link" der erste DLC zum Action-Epos Deus Ex: Human Revolution erhältlich; wir zeigen euch hier den entsprechenden Launch-Trailer.

Jensen wandert durch enge Korridore, verregnete Decks, Frachträume und eine umfangreiche Anlage, denn natürlich nehmt ihr das angebliche Internierungslager gründlich unter die Lupe. Die Umgebungen bewegen sich insgesamt auf ähnlichem Niveau wie im Hauptspiel. Je nach Vorgehensweise und Gründlichkeit benötigt ihr etwa vier bis fünf Stunden, um The Missing Link zum Abschluss zu bringen. Spielerische Neuerungen dürft ihr allerdings nicht erwarten. Das Waffenarsenal ist bekannt, die Vorgehensweisen ebenso. Lüftungsschächte, Leitern, Türen hacken, ballern. Ihr kennt das ja. Technische Schwächen wie die asynchrone Sprachausgabe sind ebenfalls wieder vorhanden, in einem Abschnitt ruckelte das Spiel zudem recht derbe.

Eidos hat dazugelernt

Aber im Grunde ist das ziemlich egal. The Missing Link macht Spaß und es ist überaus lohnend, sich gründlich umzusehen. Denn es gibt reichlich Informationen, mit denen die Lücken des Hauptspiels gefüllt werden, und davon abgesehen ist die Handlung ungemein wendungsreich und spannend. Natürlich fehlt es auch nicht an Nebenmissionen, hinzu kommt eine überaus heftige moralische Entscheidung und ein Bosskampf beziehungsweise Endkampf ist ebenfalls dabei.

Allerdings hat Eidos hier aus den Fehlern des Hauptspiels gelernt. Anstatt euch unfaire oder nervtötende Bosse vorzusetzen, gibt es eher eine Art Schluss-Event, in dem ihr noch mal alle Register ziehen könnt. Tatsächlich, der Endgegner ist diesmal nicht mit stumpfer Geduld und Waffengewalt zu schlagen, stattdessen dürft ihr alle Möglichkeiten und Tricks des Spiels nutzen. Bravo, warum nicht gleich so.

Zudem könnt ihr die Erweiterung auch im Hinblick auf die Charakterentwicklung recht frei angehen. Zu Beginn sind alle Implantate wieder auf dem Stand null. Habt ihr eure Ausrüstung gefunden, erhaltet ihr einen Stapel Praxiskits, die ihr frei einsetzen dürft. Weitere Praxiskits erhaltet ihr als Belohnung für gelöste Teile der Hauptmission sowie bei einem Händler. Eine gute Lösung. Somit bewegt sich der DLC insgesamt auf dem hohen Niveau des Hauptspiels und sorgt auf keinen Fall für Enttäuschung. Ganz im Gegenteil, man hofft auf weitere Episoden, denn The Missing Link beantwortet nicht nur viele Fragen, sondern wirft auch einige neue auf.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ich werde ja den Verdacht nicht los, dass The Missing Link eigentlich Bestandteil des Hauptspiels war, zumindest inhaltlich. Allerdings merkt man spätestens beim Endkampf, dass Eidos Montreal sich die Kritik am Spiel zumindest teilweise zu Herzen genommen hat. Mit rund vier bis fünf Stunden erwartet euch eine gut gestrickte Erweiterung, die nicht nur spannend ist und einige Wendungen in petto hat, sondern auch so manche Lücke der Hauptgeschichte sinnvoll füllt. Dabei könnt ihr wie gewohnt weitgehend frei agieren und viele Wege in den Umgebungen nutzen, auch wenn spielerisch keine Neuheiten zu entdecken sind. Alles in allem ein Muss für Fans des Hauptspiels, zumal das Preis-Leistungsverhältnis absolut in Ordnung ist.

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