Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Ecks vs Sever : Ecks vs Sever

  • GBA
Von  |  | Kommentieren

Nach der gelungenen Umsetzung von 'Doom' erwartet uns mit 'Ecks vs. Sever' ein weiterer waschechter Egoshooter für Game Boy Advance. Diesmal dreht sich allerdings alles um zwei eiserne Agenten, die mit reichlich Waffengewalt gegen FBI & Co antreten. Ob der GBA-Egoshooter von Ubi Soft ähnlich überzeugen kann wie der Konkurrent von Activision, erfahrt ihr in diesem Review.

Ecks vs Sever
Selbst eine Sniper-Funktion bietet das Spiel.

Nach dem Einschalten des Game Boy Advance und der Wahl der Sprache mit eingelegtem 'Ecks vs. Sever'-Modul gelangt ihr rasch ins Hauptmenü des Spiels - auf ein Intro wurde also komplett verzichtet. Hier habt ihr nun die Auswahl zwischen dem Singleplayer- und dem Multiplayer-Modus und auch ein Optionsmenü lässt sich aufrufen. In diesem könnt ihr allerdings nur die Musik, die Soundgeräusche und die Anzeige des Zielkreuzes ein- oder ausschalten. Immerhin findet sich ausserdem ein Regler für die Helligkeit, mit dem ihr das dunkle GBA-Screen etwas den Lichtverhältnissen anpassen könnt.

Zwei Hauptcharaktere - zwei Storys
Im Zentrum des Interesses steht natürlich der Singleplayer-Modus, bei dessen Start euch auch gleich eine Überraschung beschert wird: Ihr dürft zwischen zwei Spielfiguren wählen. Wieso dies ausgerechnet bei einem Egoshooter von Bedeutung ist, wo man bekanntlich eh die eigene Figur gar nicht sieht, werden wir gleich verraten. Ihr müsst euch also entscheiden, in welche Rolle ihr schlüpfen wollt - entweder ihr steuert Jonathan Ecks oder dessen mysteriöse Rivalin Sever.

Jonathan Ecks ist ein Ex-FBI-Agent, der nach einem Attentat, bei dem seine Frau und sein Kind ums Leben kamen, eigentlich seinen Job aufgeben hat. Einst zählte er zu den absolut besten Mitarbeitern des FBI und wurde für viele heikle und für die Feinde tödliche Einsätze gebraucht. Nachdem er sich nun drei Jahre aus dem Geschäft zurückgezogen hat, ist er plötzlich wieder in Aktion getreten.
Bei der geheimnisvollen Sever handelt es sich um eine Attentäterin, die im Auftrag der nationalen Sicherheitsbehörde terroristische Kräfte eliminiert - auch sie eine Meisterin ihres Faches. Ihr ansprechendes Äusseres soll von ihrem kalten, dunklen und gnadenlosen Inneren ablenken.

Ecks vs Sever
Nichts leert so schnell eine Bar wie ein gezückter Colt.

Doch die beiden Rivalen stehen nun vor einem Untersuchungsausschuss, welcher die beiden scheinbar unberechenbaren Mitarbeiter ausschalten will. In einem harten Verhör versucht die Gegenseite, Licht in die vergangenen Ereignisse der beiden Figuren zu bringen und Anschuldigungspunkte zu finden. Diese Dialoge werden recht spartanisch in Text-Form ohne jegliche Illustrationen oder Erklärungen vor den jeweiligen Levels eingeblendet und vermitteln eine gelungene Agenten-Atmosphäre, bei der Schritt für Schritt die Wahrheit und die Details der Story ans Licht kommen. Ähnlich wie in einem Movie wird ein vergangener Einsatz besprochen, den ihr dann anschliessend selber in einer Rückblende spielen dürft. Der Clou bei diesem Story-Aufbau: Je nach dem, welche Figur ihr wählt, erlebt ihr andere Einsätze und somit auch andere Levels. Dabei kommt es schon mal vor, dass ihr zum Beispiel in der Rolle von Sever von Ecks durch eine Stage verfolgt werdet.

Klassischer Egoshooter
Nach dieser Einsatzbesprechung und der Anzeige der zu absolvierenden Ziele befindet ihr euch auch schon in der Action, die aus der Egoperspektive gezeigt wird. Ihr steuert nun Ecks oder Sever durch die Levels und müsst gegnerische Figuren - meist Polizei oder FBI - erschiessen. Natürlich lassen die Feinde dies nicht einfach so zu und ballern selbst eifrig in der Gegend herum. Ist eure Lebensenergie und die Schutzschildanzeige dadurch auf null gesunken, müsst ihr wieder am Anfang des Levels beginnen. Zwar unterscheiden sich die Levelziele - so müsst ihr mal eine Data-CD klauen, einen Zwischenboss umbringen, innerhalb eines knappen Zeitlimits die Stage durchlaufen oder vor einem Gegner flüchten - insgesamt wirkt das Spielgeschehen allerdings sehr linear und im Stile von klassischen Egoshootern. Dies liegt auch an der spartanischen Einrichtung und der relativ simplen Architektur der Stages.

Dieser Eindruck wird noch verstärkt, wenn man die Gegner betrachtet. Meist trefft ihr bloss auf die gleichen zwei bis drei Gegnertypen, die sich bis auf ihre Schutzschildstärke kaum unterscheiden. Die KI ist ebenfalls nicht gerade berauschend ausgefallen, da die Feinde relativ unbeweglich in der Gegend herumstehen. Allerdings sind sie oftmals recht fies versteckt und können gut zielen, so dass der Schwierigkeitsgrad in den späteren Stages recht hoch ausgefallen ist - hier hätten zum Beispiel Checkpoints einigen Frust verhindern können. Insgesamt muss man sagen, dass in punkto Levelarchitektur und KI der Feinde der Konkurrent 'Doom' deutlich besser ausgefallen ist.

Ecks vs Sever
Gegen unser explosives Geschenk kann der Gegner nicht viel ausrichten.

Während die Levels und Feinde nicht sonderlich intelligent ausgefallen sind, verfügt ihr immerhin über ein umfangreiches Waffenarsenal: Neben den typischen Wummen wie Pistolen, Maschinenpistole und Gewehren finden sich auch Granaten, Mini-Gun, Jackhammer, Granatwerfer und sogar ein Scharfschützengewehr inklusive Zoomfunktion. Leider ist selbst in den ersten Stages die Munition ziemlich knapp bemessen, so dass wilde Schiessorgien selten zum Ziel führen. Leider wirkt die Steuerung ziemlich träge, so dass es schon mal vorkommt, dass ihr im Eifer des Gefechts danebenschiesst.

Spassige Multiplayer-Action
Wie auch die GBA-Version von 'Doom' wurde 'Ecks vs. Sever' mit einer Multiplayer-Funktion für bis zu vier Spieler ausgestattet, die noch umfangreicher ausgefallen ist als beim Konkurrenz-Titel. Neben dem altbekannten 'Deathmatch', bei dem die Spieler sich gegenseitig ausschalten wollen, existiert des weiteren ein Modus namens 'Bombenbau'. Hier versucht jeder Spieler, als erster drei Teile einer Bombe zu finden. Ist dies gelungen, muss die Bombe an einer bestimmten Stelle gezündet werden, um die Runde erfolgreich zu beenden.

Der dritte und letzte Multiplayer-Spielmodus ist 'Attentat', in dem ein Spieler die Kontrolle über Ecks oder Sever übernimmt, während die anderen Spieler in die Rolle von FBI-Agenten schlüpfen und eine VIP-Person beschützen müssen. Der erste Spieler muss nun versuchen, den Attacken der anderen Spieler auszuweichen und den VIP umzubringen, hierzu habt ihr allerdings nur eine Standardwaffe und ein Scharfschützengewehr zur Verfügung. Besonders dieser Spielmodus macht wirklich grossen Spass. Leider braucht ihr aber für Multiplayer-Link-Action pro Spieler ein Game Boy Advance und jeweils ein 'Ecks vs. Sever'-Modul.

Ecks vs Sever
Aufregung im Überwachungsraum.

Spartanische Präsentation
'Ecks vs. Sever' profitiert aus der Tatsache, dass die Levels in einem realistischen Szenario angesiedelt sind und dass man mit tatsächlich existierenden Waffenmodellen hantiert. Leider wurden die Stages allerdings sehr spartanisch eingerichtet - kaum Details erfreuen das Auge und auch die eigentliche Levelarchitektur wirkt simpel. Witzige Ideen wie Bürostühle, die sich nach einem Treffer um die eigene Achse drehen, sind selten und wirken so auch etwas deplaziert. Da hat 'Doom' grafisch eindeutig die Nase vorn, was auch für die Framerate und die Geschwindigkeit gilt. Die Gegner in 'Ecks vs. Sever' können visuell auch nicht wirklich überzeugen: sie sind ziemlich unansehnliche Pixelhaufen und wurden kaum animiert. Trotzdem ist es natürlich schon beeindruckend, einen Egoshooter auf dem Game Boy Advance zu zocken, auch wenn die Grafik nicht mit aktuellen Shootern im Heimbereich mithalten kann.

Der Sound hingegen wirkt recht unauffällig. Die Melodien klingen zuweilen etwas hektisch und unspektakulär arrangiert. Dafür sind die Soundeffekte - allen voran die Schussgeräusche - ziemlich gut gelungen. Selbst einige Voice-Sounds in Form von Gestöhn bei Verletzungen wurden in das Spielmodul gepresst.

 

Fazit

von David Stöckli
Mit 'Ecks vs. Sever' gelang Crawfish ein spassiger und herausfordernder Egoshooter für Game Boy Advance, der mit einem atmosphärischen Agenten-Szenario und gleich zwei Handlungssträngen mit unterschiedlichen Levels aufwarten kann. Allerdings kommt der Titel vor allem in den Bereichen Grafik, Gegner-KI und Levelarchitektur nicht an den Konkurrenten 'Doom' heran. Immerhin bietet 'Ecks vs. Sever' dafür den besseren Multiplayer-Modus und eine Scharfschützen-Zoomfunktion.  

Kommentarezum Artikel