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Test - Europa Universalis 3 : Europa Universalis 3

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Wer 'Age of Empires' für Kinderkram hält und wem 'Civilization' nicht genug Tiefgang bietet, der wurde schon mit den beiden Vorgängern der 'Europa Universalis'-Reihe gut bedient. Kann auch der dritte Teil genug Punkte sammeln?

Wer 'Age of Empires' für Kinderkram hält und wem 'Civilization' strategisch nicht genug Tiefgang bietet, der wurde schon mit den beiden Vorgängern der 'Europa Universalis'-Reihe gut bedient. Der dritte Teil der Serie richtet sich in erster Linie wieder an Hardcore-Strategen. Doch Einsteigern wird es diesmal ebenfalls etwas leichter gemacht. Vor allem das verwirrende Interface des zweiten Teils gab Grund zur Klage. Hier haben die Entwickler sich viel Mühe gegeben, die geradezu unerschöpflichen Spielmöglichkeiten und Informationen etwas übersichtlicher zu gestalten.

Kein Spiel für zwischendurch

Trotzdem ist 'Europa Universalis 3' kein Spiel, das man mal so zwischendurch zockt. Auch mit vielen Hilfen und Automatisierungen im Mikromanagement werdet ihr viel Geduld und noch mehr Zeit mitbringen müssen. Denn ihr müsst euch um die Geschicke einer ganzen Nation kümmern, und das fast komplett ohne Vorgaben. Neben dem völlig freien Spiel im geschichtlichen Rahmen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert gibt es zusätzlich besondere historische Startpunkte wie den 30-jährigen Krieg oder den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Aber auch hier steht euch völlig frei, was ihr tun wollt. Und da die KI unabhängig von historischen Vorgaben agiert, können auch schon mal die Franzosen Amerika entdecken.

Für Einsteiger schwierig und für Profis interessant ist sicherlich die Tatsache, dass es keine vordefinierten Spielziele gibt. Ob ihr nun die beherrschende Weltmacht werden wollt oder als kleine Nation nur versucht zu überleben, ihr alleine bestimmt das Spielziel. Denn ihr könnt nicht nur aus den insgesamt 300 Nationen frei wählen, sondern euch steht als Nation auch jede Handlungsweise offen. Wenn ihr wollt, könnt ihr Kriege anzetteln, euch auf Diplomatie verlassen oder eure Strategie jederzeit ändern.

Komplexe Echtzeitstrategie

Auch wenn 'Europa Universalis 3' aussieht wie ein Rundenstrategie-Spiel, ist es doch pure Echtzeit. Allerdings könnt ihr jederzeit das Spieltempo anpassen oder das Spiel pausieren und euren Truppen Befehle geben oder euch einfach mehr Überblick verschaffen. Zudem müsst ihr auch immer eure Gegner im Blick haben, eure Städte aufbessern, per Handel und Steuern für Geld sorgen und ein Heer ausheben. Zum Glück laufen viele Dinge global ab, ihr braucht euch nicht in jeder Stadt um alle Einzelheiten kümmern.

Neu hinzugekommen sind die so genannten nationalen Ideen. Dabei handelt es sich um Forschungsprojekte, die euch Verbesserungen und Vorteile verschaffen. Historische Persönlichkeiten stehen euch wieder als Berater zur Seite und bringen euch Boni auf verschiedenen Gebieten. Neu sind auch Spione und eine erweiterte Palette an Verhandlungsmöglichkeiten mit anderen Ländern. Zudem könnt ihr zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aufsteigen oder Kontrolleur der Kirche werden. Weiterhin gibt es jetzt militärische Traditionspunkte, die ihr in Kriegen gewinnen könnt und die dann erfahrenere Generäle oder Admiräle hervorbringen.

Dem dritten Teil haben die Entwickler vor allem eine optische Frischzellenkur verpasst. Neben den schon erwähnten übersichtlicheren Menüs hat die Karte einen Sprung in die dritte Dimension gemacht, was aber spieltechnisch nicht viel verändert. Sinnvoller ist da schon die Zoomfunktion, mit der ihr euch schnell einen Überblick über die Karte verschaffen oder direkt in das Kampfgeschehen schalten könnt. Dieses ist übrigens optisch wenig aufregend, aber für dieses Genre völlig in Ordnung. Wer es dann richtig wissen will, kann auch dieses Mal wieder so ziemlich alles im Spiel modden.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Wirkliche Strategie-Freaks werden an 'Europa Universalis 3' ihre helle Freude haben. Der Schwierigkeitsgrad ist immer noch happig, aber dank der verbesserten Menüführung und der Automatisierungsfunktionen sollten geduldige Einsteiger nach einiger Zeit auch klarkommen. An spielerischer Freiheit und Komplexität ist der Titel wohl kaum zu überbieten. Echte Strategie-Fans greifen in jedem Fall zu, Genre-Neulinge sollten lieber die Finger davon lassen.

Überblick

Pro

  • sehr komplex
  • immense spielerische Freiheit

Contra

  • schwerer Einstieg
  • etwas unübersichtlich

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