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Test - EVGA GeForce GTX 1080 SC Gaming ACX 3.0 : Die Mittelklasse der Oberklasse

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GTX-1080-Modelle gibt es reichlich. So ziemlich jeder Custom-Board-Hersteller hat drei oder mehr Modelle von NVIDIAs neuem Flaggschiff im Angebot, von der Founder's Edition bis hin zu eigenen Kreationen mit veränderter Kühlung, umgebautem PCB und höherer Taktung. Entsprechend groß ist die Preisspanne. Mit der ASUS Strix GTX 1080 08G hatten wir kürzlich ein mit 799 Euro eher teureres Modell im Test. Die EVGA GeForce GTX 1080 SC Gaming ACX 3.0 bewegt sich mit 729 Euro UVP in einem günstigeren Bereich, aber noch oberhalb der Founder's Edition, die meist für 679 Euro zu haben ist. Lohnt sich die Ersparnis oder geht zu viel Leistung verloren?

EVGAs Custom Design der GTX 1080 weist einige Änderungen gegenüber der Founder's Edition, also quasi dem Referenzmodell der neuen Serie, auf. Das betrifft zum einen natürlich die Kühlung, zum anderen die Taktung der GPU. Vieles wurde aber beibehalten. Wie gewohnt arbeiten 8 GB GDDR5X-RAM mit einem Speicher-Interface von 256 Bit nebst 320 GB/s Bandbreite auf der Karte. Die GTX 1080 wird über einen 8-Pin-Anschluss mit Strom versorgt und verschlingt eine Nennleistung von 180 Watt. Auch die 5+1 Leistungsphasen entsprechen der Founder's Edition.

Das Leistungsplus gegenüber der Founder's Edition stammt von der werksseitigen Übertaktung der Karte. Während die Founder's Edition mit 1.607 MHz (Boost: 1.733 MHz) arbeitet, schuftet die EVGA-Karte mit 1.709 MHz (Boost: 1.848 MHz) und boxt entsprechend mehr Leistung aus der GPU. Bei der Taktung wird der Preisunterschied zu den teureren Modellen deutlich. Die ASUS Strix GTX 1080 08G kostet satte 70 Euro mehr, bringt aber mit 1.759/1.898 MHz beziehungsweise 1.785/1.936 MHz im OC-Modus ein spürbares Leistungsplus.

Das darf der EVGA-Karte natürlich nicht zum Nachteil ausgelegt werden, schließlich ist die EVGA GeForce GTX 1080 SC Gaming ACX 3.0 quasi die Mittelklassevariante der neuen Karten. Wer mehr Leistung will, muss bei EVGA zur FTW-Version greifen, die aber um die 800 Euro kostet. Dafür punkten beide Varianten bei den Anschlüssen: 3x DisplayPort, 1x HDMI und 1x DVI sind vorhanden.

Wie schon erwähnt, setzt EVGA auf ein eigenes Design. Die GPU wird mit zwei Lüftern mit Doppelkugellager im bekannten Konzept der ACX-3.0-Kühlung bewedelt, unterstützt von verstärkten Heatpipes, Kupferkontaktflächen und einer Memory-/MOSFET-Kühlplatte. Die Kühlung leistet insgesamt gute Arbeit und hält die Karte auch unter Volllast problemlos unter 80 Grad.

Zusammen mit dem recht geringen Stromverbrauch der Kühlung gibt es hier also noch Luft nach oben für diejenigen, die sich dem manuellen Übertakten der Karte widmen wollen. Im direkten Vergleich erschien uns die EVGA-Karte allerdings ein wenig lauter als beispielsweise das ASUS-Modell, wenn auch nicht so sehr, dass es sich beim Spielbetrieb störend auswirkte.

Wer sich übrigens mit Systemüberwachung und Übertaktung beschäftigen möchte, der findet mit dem neuen EVGA Precision XOC (http://de.evga.com/precisionxoc/) ein handliches und übersichtliches Tool, um noch mehr Leistung aus der Karte zu kitzeln. Es bietet unter anderem sowohl einen Standard-Overclock-Modus als auch automatisches Tuning sowie die Möglichkeit, Profile zu erstellen und diese über Hotkeys zu aktivieren. Das Tool ähnelt der früheren Variante von Precision, wurde aber speziell für die neuen Pascal-Grafikkarten von NVIDIA optimiert.

Benchmarks und Leistung

Die Gaming-Leistung der Karte entspricht dem Preis und der Taktung. Bei einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln bekommt ihr so ziemlich jedes Spiel problemlos mit Bildraten über 60 fps zum Laufen – auf maximalen Details, versteht sich. Auch eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln stellt die Karte nicht vor eine Herausforderung. Hier wurden bei unseren Benchmarks ebenfalls durch die Bank Werte um oder gar über 60 fps bei maximalen Details erreicht. Wer 4K ausprobieren möchte, landet bei maximalen Einstellungen in Bereichen ab 40 fps aufwärts. Mit etwas Tuning der Einstellungen der jeweiligen Spiele ist auch hier noch mehr drin.

Im Vergleich mit der 70 Euro teureren, höher getakteten ASUS Strix GTX 1080 08G schlägt sich die EVGA-Karte wacker. Die Framerates liegen naturgemäß ein wenig niedriger, je nach Spiel um die 1 bis 6 fps. Wer es auf 4K-Gaming abgesehen hat, ist natürlich mit den teureren Varianten etwas besser bedient. Für 1440p im 16:9- oder 21:9-Format ist diese etwas günstigere Variante aber vollends ausreichend und mit Full-HD ist die GTX 1080 im Grunde ohnehin unterfordert.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Starke Leistung trotz geringeren Preises

Die 70 Euro Ersparnis gegenüber stärkeren Modellen wie der Strix 1080 08G machen sich bei der Leistung bemerkbar. Das ist nicht negativ zu verstehen, denn Preis- und Leistungsunterschied bewegen sich in einem vernünftigen, nachvollziehbaren Rahmen. Immerhin ist die EVGA-Karte nicht die stärkste im Sortiment des Herstellers, der mit der FTW noch eine echte Rennmaschine im Portfolio hat. Wer etwas Mut und Geschick hat, kann ohnehin mittels Overclocking-Tool noch mehr Leistung aus der Karte herauskitzeln. Einzig die etwas lauten Lüfter fallen negativ auf.

Für 729 Euro erhaltet ihr aber eine leistungsstarke Karte, die deutlich mehr Performance bringt als die Founder's Edition und sowohl für 1440p als auch 4K bestens geeignet ist. Ohnehin ist die GTX 1080 derzeit das Maß aller Dinge, egal in welcher Ausführung. Ob man nun einige Euro sparen oder doch mehr Geld für das letzte Quäntchen Leistung zahlen will, bleibt schlussendlich jedem selbst überlassen. Für 4K ergibt das Sinn, bei 1440p oder weniger ist diese mittlere, günstigere Variante der GTX 1080 absolut ausreichend.

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