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Test - FIFA 06 : FIFA 06

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Die aktuelle Bundesligasaison ist erst wenige Wochen jung und schon zeichnet sich das gewohnte Bild ab: Der FC Bayern München an der Spitze der Tabelle und der Ligaverbleib von Michael A. Roths Teppichklopfern aus Nürnberg ist so unrealistisch wie Rudi Assauers Ansprüche auf die Meisterschaft. Der einzige richtig hart geführte Zweikampf findet auf dem virtuellen Rasen statt. Konamis 'Pro Evolution Soccer 5' und die zwölfte Auflage der 'FIFA Soccer'-Serie streiten dort einmal mehr um den Genrethron. Wir haben für euch die Fußball-Schuhe geschnürt und 'FIFA 06' einem harten Fitnesstest unterzogen. Dauerbrenner oder Auslaufmodel? Wir verraten es euch in unserem Review!

'Nicht kleckern, sondern klotzen', lautet einmal mehr die Devise von Entwickler Electronic Arts. Mit der starken FIFA-Lizenz im Rücken ist 'FIFA 06' zumindest auf dem Papier gegen die spielerisch überlegene Konkurrenz aus Fernost bestens aufgestellt. Einundzwanzig verschiedene Ligen und über 10.000 größtenteils originalgetreu nachgebildete Spieler sind eben ein echtes Faustpfand. Das Spiel basiert auf der FIFA-Teamdatenbank vom 24.08.2005. Alle Transfers, die bis zu diesem Zeitpunkt getätigt wurden, sind daher bereits im Spiel berücksichtigt. Italiens Supertalent Alberto Gilardino schnürt für den AC Mailand die Stiefel, Mickaël Essien ist Roman Abramowitschs Millionen in Richtung Chelsea London gefolgt und der Gehaltsscheck von Ex-Nationalspieler Fredi Bobic trägt in dieser Saison die Unterschrift von Wolfgang Clement.

Elf Freunde müsst ihr sein

Neu ist, dass die tatsächliche Stärke der einzelnen Mannschaften nicht mehr einzig und allein vom Talent ihrer elf Feldspieler abhängig ist, sondern auch von der so genannten Teamchemie. Dabei handelt es sich um einen Indikator, der angibt, wie gut eure Schützlinge auf dem Platz miteinander harmonieren. Stimmt's innerhalb der Mannschaft, lassen die Jungs auch nach einem unglücklichen Rückstand die Köpfe nicht hängen und setzen alles daran, das Spiel mit Einsatz und Moral zu kippen. Ein interessantes Feature, dessen Tragweite allerdings erst im Manager- oder Saisonmodus vollständig zur Geltung kommt. Fertigt ihr mit dem vermeintlich unterlegenen Außenseiter den Tabellenführer mit einer ordentlichen Packung ab, hebt das die Moral ebenso wie ein Sieg in letzter Minute. Wer dagegen zwei millionenschwere Starspieler in ein homogenes Arbeiterteam quetscht, riskiert den Stimmungsumbruch. Der Außenstürmer, dem früher kein Weg zu weit war, um Räume für seinen Sturmpartner aufzureißen, verrichtet dann vielleicht nur noch Dienst nach Vorschrift.

Der Managermodus

Das Herzstück von 'FIFA 06' ist freilich der Managermodus, in dem ihr über einen Zeitraum von maximal 15 Jahren Koryphäen wie Uli Hoeneß und Rainer Calmund nacheifern dürft. Anders als in der Preview-Version ist die Teamauswahl zu Beginn eurer Laufbahn nun doch an bestimmte Beschränkungen gebunden. Ihr dürft zwar sofort einen ambitionierten Erstligisten übernehmen, die ganz großen Mannschaften, wie etwa Bayern München, Real Madrid oder Arsenal London, schenken euch zu Beginn allerdings noch kein Vertrauen. Erst, wenn ihr einen scheinbar kleinen Verein zu (inter)nationalen Ehren geführt habt, dürft ihr mit den Großen des Fußballgeschäfts über eine Anstellung verhandeln. Die Optionen, die euch zur Verfügung stehen, sind allerdings nicht einmal ansatzweise mit aktuellen Manager-Simulationen zu vergleichen. Ihr verhandelt lediglich zu Saisonbeginn mit potenten Sponsoren, legt die Eintrittspreise für Heimspiele fest und sucht in den entlegensten Winkeln der Welt nach fußballerischen Roh-Diamanten.

Das Transfersystem des Spiels ist äußerst zweckmäßig ausgefallen. Ihr ködert Vereine und Spieler ausschließlich mit mächtigen Ablösesummen und hoch dotierten Verträgen. Auf Stammplatzgarantien, Prämien und Zukunftsaussichten legen die Spieler hingegen keinen Wert. Die Transferlogik ist nicht nur einfach gestrickt, sondern obendrein auch noch höchst unrealistisch. Selbst ausgemusterte Starspieler werden niemals für ein Mittelklasseteam auflaufen, auch wenn man ihnen den Wechsel mit dem doppelten Gehalt versüßen würde. 'Ein Wechsel zu ihrem Verein ist ein Abstieg' oder 'Ihr Verein ist leider nicht renommiert genug', lauten die immer gleichen Begründungen für das Ablehnen des Angebots.

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