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Special - FIFA 21 : Ultimate Team ohne Geld – macht das Spaß?

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Seit FIFA 21 draußen ist, spiele ich wirklich gerne den FUT-Modus. Das habe ich auch früher schon gemacht, und hin und wieder wurden ein paar Euro für Packs ausgegeben. Doch davon habe ich mich längst verabschiedet. Inzwischen verfolge ich eine Philosophie, die mich zwar einschränkt, aber gerade darum richtig Laune macht.

Pay-to-win, Abzocke, Glücksspiel – diese und ähnliche Vorwürfe prasseln jedes Jahr aufs Neue auf EA und sein FIFA Ultimate Team ein. Darin liegt sicherlich einiges an Wahrheit, schließlich basiert der Modus auf dem zufälligen Erhalt von Spielern und Gegenständen. Dazu ist die Wahrscheinlichkeit, Kicker der Spitzenklasse aus den verschiedenen Packs zu erhalten, verschwindend gering. Doch genau die braucht es, um in den Online-Wettkämpfen der Division Rivals und Weekend League etwas zu erreichen. Und auch sonst dürften die wenigsten FIFA-Spieler Lust darauf haben, mit mäßig begabten Fußballern über den Platz zu stolpern.

Unabhängig davon, ob man gegen die CPU antritt oder nach Ranglisten-Ruhm strebt: Topspieler verlangen nach einer Top-Investition. Auf dem internen FUT-Transfermarkt stehen diese Superstars zum Verkauf – zu einem entsprechenden Preis, versteht sich. Bis genug Münzen für Kaliber wie Mbappé, De Bruyne oder Neymar zusammengekommen sind, muss man sehr viel spielen und erfolgreich sein. Soll es flotter gehen, schlägt man eben auf dem Pack-Markt zu und hofft auf sein Glück. Ist einem das nicht hold, verkauft man die überflüssigen Spieler und verfügt dadurch irgendwann über genug Kapital für die Traum-Truppe. Teuer wird es jedoch in beiden Fällen.

Ein anderer Ansatz

Solche Praktiken haben sich für mich erledigt. Zum einen gebe ich kein Geld mehr für Packs aus, bei denen die Chance auf einen tollen Fang ungefähr so hoch ist, wie im Lotto zu gewinnen. Zum anderen ist es mir nicht wichtig, bereits innerhalb weniger Wochen oder gar Tage ein absolutes Superteam zusammen zu haben.

Bei der PES-Reihe und ihrem FUT-Pendant myClub erlebe ich derzeit genau das: Konami überschüttet alle Spieler seit Wochen mit Kickern, die sogar kostenlos sind. Inzwischen habe ich genug Superstars und Legenden gesammelt, um damit drei Mannschaften zu füllen. Dafür musste ich nicht mehr tun, als mich regelmäßig einzuloggen. Das raubt mir jedoch sehr viel Motivation, diesen Modus zu spielen. Ich möchte mich entweder über zufällig erhaltene Spieler freuen oder – noch besser – sie mir verdienen.

Darum setze ich bei FIFA 21 ausschließlich auf diese beiden Faktoren. Sie allein entscheiden über die Zusammenstellung meiner Mannschaft. Erspielte und durch Spielerverkäufe erzielte Münzen investiere ich nur in die Squad Building Challenges, bei denen ich Mannschaften nach festen Kriterien aufbauen muss und anschließend gegen einen Spieler oder Packs eintausche. Ist darin ein brauchbarer Mann enthalten, kommt er ins Team. Die übrigen Leute werden verkauft oder selbst beim Squad Building eingesetzt. Das allein ist schon eine Dauerbeschäftigung, weil EA beinahe täglich neue Herausforderungen veröffentlicht. Nehme ich dann noch die Ziele der gerade laufenden Saison – quasi der „Battle Pass“ von FIFA 21 – in den Blick, habe ich mehr als genug Anreize, um weiterzuspielen.

Natürlich haben der Verzicht auf Echtgeld und meine selbstauferlegten Beschränkungen ihre Nachteile. Da ich nicht täglich stundenlang FIFA zocken kann und will, muss ich mit meinem Münzkontingent haushalten. Zeitlich beschränkte Squad Building Challenges, bei denen ich fast nur Topspieler eintauschen müsste, fallen gleich durchs Raster, weil ich sie schlicht nicht erfüllen kann. Das ist manchmal schade, weil Leute zu haben wären, mit denen ich bestimmte Positionen wirklich verstärken könnte. Genauso zeigen mir Online-Duelle teils deutlich die Grenzen meines vergleichsweise beschränkten Spielermaterials auf. Und auch gegen einige gute KI-Teams ziehe ich auf den hohen Schwierigkeitsgraden manchmal den Kürzeren.

Aber das alles stresst mich kein bisschen, weil es angesichts meiner FIFA-Philosophie normal ist. Zudem sind meine Ambitionen klar umrissen: Die Rivals-Ranglisten interessieren mich nur am Rande, stattdessen spiele ich lieber die Squad Battles sowie gelegentliche Koop-Partien und Freundschaftsspiele. Unter den immer neuen Aktionen und Herausforderungen picke ich mir das heraus, was für mich machbar ist und, am allerwichtigsten, Spaß bringt. Dazu freue ich mich immer wieder aufs Neue, wenn mir das Pack-Glück einen fähigen Spieler beschert oder ich via Squad Building einen Fußballer bekomme, der meine Truppe weiterbringt oder mir einfach gut gefällt.

Für mich ist das der richtige Weg, um lange Freude an FUT 21 zu haben. Meine Mannschaft entwickelt sich langsam, aber stetig weiter und durch den Zufallsfaktor ergeben sich immer wieder neue Möglichkeiten, die Aufstellung zu verändern und anders zu spielen. Dadurch bleibt alles frisch, entspannt und spaßig – völlig losgelöst von Pay-to-win-Elementen oder anderem Ärger. Dass das nach wie vor möglich ist, sollte bei aller Kritik nicht vergessen werden.

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