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Test - Forza Motorsport 7 : Sabber auf der 4K-Motorhaube

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Mehr Inhalt und Detailverbesserungen

Bleibt natürlich noch die Frage, was sich inhaltlich seit Forza 6 getan hat. Lohnt sich die Anschaffung, wenn ihr den Vorgänger ausgenudelt habt? Schwer zu sagen. Es lohnt sich durchaus, wenn ihr ein Auge für Details habt. Vorbei etwa die Zeit der kniehohen Pfützen, die Turn 10 damals lobpreiste, obwohl sie nicht realistisch waren. In der Realität hätten fünf Zentimeter hohe Pfützen zu einem Rennabbruch geführt, weil nicht nur das gefährliche Aquaplaning maximale Auswirkung hätte, sondern auch quer stehenden oder driftenden Fahrzeugen ein Überschlag mit Lebensgefahr für die Piloten drohen würde.

Nun, Pfützen gibt es auch in Forza 7 wieder, aber sie sind deutlich flacher und dynamisch. Setzt auf einer Strecke Regen ein, so wachsen Wasseransammlungen langsam an und werden immer größer, aber nie tief genug für einen Abbruch des Rennens. Warum Turn 10 es Anfängern ermöglicht, die Haftung der Reifen auf nassem Asphalt zu vermindern (beziehungsweise umgekehrt, man kann realistisches Aquaplaning in den Option aktivieren), bleibt ein Geheimnis der Programmierer, denn mit dieser Option wird Regen zu einem eher optischen Feature. Zur Klarstellung: Das Rutschen bei Nässe und auf instabilem Untergrund lässt sich nicht komplett deaktivieren, aber entschärfen. Trotzdem seltsam, weil wettbewerbsverzerrend.

Zudem wurde im Vorfeld häufig von Regen- und Nachtfahrten gesprochen, aber verschwiegen, dass nur 14 der insgesamt 32 Kursareale Regen und/oder Nacht als Umweltbedingung mitbringen. Leider auch nicht gleichzeitig. Entweder es regnet oder es ist Nacht. Das reicht locker für eine gehörige Portion Abwechslung, aber da ginge mehr. Beispielsweise fehlen Detailoptionen. Es wäre wünschenswert, die genaue Tageszeit eines Rennens bestimmen zu können, um die neuen dynamischen Lichtverhältnisse voll auszukosten. Das käme auch der neuen Karriereoption der verlängerten Rennen entgegen. Ihr dürft nämlich auf Wunsch die Dauer jedes Rennens nach Gutdünken in drei Stufen variieren.

In allen anderen Bereichen bleiben die üblichen Forza-Stärken erhalten. Ihr könnt jedes Auto tunen und aufrüsten, ja, gar den Motor austauschen und wie üblich eigene Lackierungen entwerfen. Die aus Forza Horizon bekannten Forzathon-Wettbewerbe sorgen regelmäßig für frischen Wind, Minispiele wie Autobowling lockern den Alltag auf, während die Rückkehr des Auktionshauses genauso zum Stöbern einladen dürfte wie zum Fummeln an den eigenen Wagen. Ausprobieren konnten wir das aber noch nicht, weil die Community noch keinen Zugriff darauf hat.

Apropos Community: Innerhalb dieser könnt ihr euch stärker individualisieren, denn nun vertritt euch ein richtiger menschlicher Rennfahrer, den ihr nach Gutdünken einkleiden könnt, zum Beispiel mit schönen Racing-Suits, aber auch mit albernen Verkleidungen wie einem Astronautenanzug. Witzig, wenn auch nicht weltbewegend.

Tadeln müssen wir lediglich die Distribution im Windows-Store. Nach wie vor können wir Forza nur auf der Partition installieren, auf der auch Windows 10 liegt, alles andere führt zu Fehlermeldungen. Etliche User beschwerten sich schon beim Download der Demo über plötzliche Abbrüche und weitere Fehler, die im Jahre 2017 schlichtweg nicht sein müssen. Microsoft und Turn 10 wären gut beraten, den Windows-Store zu vernachlässigen, denn mit Steam besteht bereits eine zuverlässige Plattform, die nicht unter solchen Kinderkrankheiten leidet. Wer weiß, wie viele potenzielle Käufer schon durch den vermaledeiten Windows-Store vergrault wurden.

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