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Test - Frozen Synapse : Enter the Matrix

  • PC
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Mit Frozen Synapse veröffentlicht Entwickler Mode 7 ein Taktikspiel, das einen völlig anderen Ton als üblich anschlägt. Zwar ist das Spiel dem rundenbasierten Strategie-Genre zuzuordnen, doch führt ihr und die feindliche KI die Spielzüge simultan aus. Das resultiert in dem Ergebnis, dass absolut jeder Schritt und jede Handlungsweise überlegt und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden sollten. Das ließ bei unserem Test den Kopf ordentlich qualmen.

PENG! Schon wieder "Game over". Bereits der erste Level der Kampagne erscheint einem unsagbar schwer, wenn man sich nicht hundertprozentig auf das konzentriert, was man vor sich hat. In jeder Partie verfügen beide Seiten über mehrere unterschiedliche Truppen und Einheiten. Schon hier fängt die Taktik an: Anders als zum Beispiel in Command & Conquer und Konsorten können Einheiten nicht nachproduziert werden. Stirbt ein Soldat, ist er weg.

Geplante Filmtaktik

Die einzelnen Truppen müssen während eines Zuges bewegt oder mit anderen Befehlen kommandiert werden. Der Clou an der Sache ist aber, dass die feindliche KI oder der menschliche Gegenspieler in der gleichen Zeit ihren beziehungsweise seinen Truppen Befehle erteilt. Sprich, man muss nicht nur taktisch klug seine Soldaten positionieren oder sie durch die gerade mal einen Bildschirm füllenden Level bewegen, sondern gleichzeitig auch miteinberechnen, wo sich der Feind hinbewegen könnte. Sind alle Figuren positioniert und Aufgaben zugeteilt, startet auf Knopfdruck sozusagen ein Taktikfilm, der das Ergebnis von beiden Seiten zusammenrechnet. Währendessen ist man unfähig zu handeln und kann nur nach dem Ende des Videos mit den verbliebenen Einheiten weiteragieren. Hat man im vorherigen Zug nicht absolut alles beachtet, sieht man sich nun mit meist weniger Soldaten dem Feind gegenüber als zuvor.

Frozen Synapse - Teaser Trailer
Frozen Synapse vereinigt Rundebasiertestrategie mit Actionreichen Gamplay. Das eigene Squad kann mit detaillierten Anweisungen durch die Level geführt werden ohne das der Spielfluss darunter leidet.

Optische Matrix

Zwar ist Frozen Synapse optisch absolut minimalistisch gehalten, doch tut das dem Spielspaß keinen Abbruch. Im Gegenteil, gerade weil die Spielwelt ohne viel Schnickschnack auskommt und sich rein auf das Wesentliche, die Taktik und Strategie, konzentriert, kann man sich als Spieler sehr gut fallen lassen und wird nicht von der explodierenden oder gar grellbunten Spielwelt abgelenkt. Durch die Kampagne erfahrt ihr auch, warum die Spieloberfläche wie das Innenleben einer Software oder eben wie die Matrix aussieht. Frozen Synapse spielt in einer futuristisch wirkenden Zeit, in der die Stadt Utopia sozusagen zwei Mal existiert. Während die Menschheit in der normalen Welt lebt, existiert noch eine weitere Version der Stadt. Diese befindet sich in der Infrastruktur und ist ein Tummelplatz für Industriespione und Kriminelle aller Art. Zwar wird die Geschichte nur über Textblöcke erzählt, doch bietet das Spiel einen gelungenen Cyber-Krimi, der für diejenigen, die sich auf das Lesen einlasen, eine spannende Geschichte bereithält.

Fazit

von Florian Merz
Frozen Synapse ist ein Spiel, das nicht durch seine Optik, sondern eher durch sein Gefühl besticht. Ihr werdet hier richtig gefordert und euch wird strategisch tatsächlich einiges abverlangt. Meiner Meinung nach einer der wenigen Titel dieses Genres, die trotz der simultanen Zugweise Spielspaß garantieren. Höhepunkt ist aber der Soundtrack, der einem auch ohne Dubstep das Gefühl vermittelt, in einer düsteren Cyber-Zukunft gelandet zu sein.

Überblick

Pro

  • spannender Cyber-Krimi
  • passende Optik

Contra

  • sehr schwer
  • im Grunde immer gleicher Spielablauf
  • wenige unterschiedliche Einheiten

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