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Test - Future Wars : Fast wie damals

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Vor vielen Jahren war Rundenstrategie ein richtiger Renner. Zug um Zug schlug der Spieler Schlachten gegen den Computer in packenden Missionen oder kämpfte gegen einen Widersacher am anderen Ende der Leitung. Zuletzt ging die klassische Rundenstrategie aber unter in der Masse aus den immer schnelleren, unkomplizierteren und direkteren Echtzeitstrategiespielen. Future Wars möchte diesen Umstand ändern und sich auf alte Tugenden berufen: Gegner analysieren, taktieren, Zug ausführen.

Den Einstieg in das Spiel erleichtert euch die kurzweilige Kampagne. Ihr schlüpft in die Haut des vorlauten Max, der frisch von der Akademie kommt und nun auf eine Eliteschule für Taktiker geschickt wird. Dort soll er in die hohe Kunst der Kriegsführung eingewiesen werden, ist aber mehr damit beschäftigt, sich bei seinen Lehrern Ärger einzuhandeln. Die Kampagne wird übrigens komplett in Standbildern erzählt, eine Sprachausgabe fehlt ebenfalls. Immerhin sind die Dialoge bissig und sorgen für einige Lacher. Wer höhere Ansprüche an den Humor hat, wird aber enttäuscht, Future Wars liefert eher Gags der Marke „Schenkelklopfer" ab.

Im Spiel selbst gibt es nicht viel zu lachen - eine Unachtsamkeit, und die recht gute KI durchbricht eure Stellungen. Deshalb gilt es, die Position und die Einheitenstärke des Gegners genau zu analysieren und dann die richtigen Schlüsse zu ziehen. Eine Infanterieeinheit in den offenen Kampf mit einem Panzer zu schicken, ist zum Beispiel ziemlich unklug. Die Stärke der Fußsoldaten liegt vielmehr darin, sich in für Fahrzeuge unpassierbarem Terrain fort zu bewegen, wo sie auch besser geschützt sind. Außerdem können sie als einzige Einheitenklasse Gebäude einnehmen, welche pro Runde Geld auf euer Konto scheffeln. Das wiederum wird in die Produktion neuer Einheiten gesteckt.

Stein - Schere - Papier

Die sonstigen Einheiten reichen vom eben erwähnten Panzer über einen Infanterie-Killer, der sehr weite Wege zurücklegen kann, bis hin zur schweren Artillerie, die als einzige Einheit Gegner über mehrere Felder hinweg attackieren kann. Im Gegenzug ist sie machtlos, wenn der Feind direkt in einem angrenzenden Feld steht. So entsteht durch die verschiedenen Einheiten und unter Einbeziehung des Terrains - Deckung ist ungemein wichtig! - eine packende Schlacht.

Gegen den Computergegner wird das Ganze irgendwann langweilig und ob der Länge der Schlachten ermüdend, zumal wir uns den ganzen Zug des Gegners anschauen müssen, was bei vielen Einheiten elend lang dauern kann. Hier kommt das wohl stärkste Feature von Future Wars ins Spiel: Der „Play per Mail"-Modus. Ihr tätigt euren Zug und schickt die kleine Datei anschließend über Mail an euren Gegner - ein hervorragender Zeitvertreib für die Mittagspause, der keine fünf Minuten dauert.

Die größte Schwäche von Future Wars ist dagegen die minimalistische Präsentation. Neben der fehlenden Sprachausgabe gewinnt auch die Optik keinen Blumentopf. Vermatschte Texturen und billige Einheitenmodelle verärgern das verwöhnte Auge. Echte Taktiker sollten sich davon aber nicht abschrecken lassen, denn der Kern des Spiels, die Rundenstrategie, macht wirklich Spaß.

Fazit

Simon Holthausen - Portraitvon Simon Holthausen
Ich bin von Future Wars wirklich positiv überrascht. Auf den ersten Blick schreckte mich natürlich die schlechte Präsentation und die fehlende Sprachausgabe ab. Nach einigen Partien war jedoch klar, dass viel mehr in diesem Spiel steckt, als angenommen. Die klassische Rundenstrategie funktioniert gut, das Stein-Schere-Papier-Prinzip und die Bedeutung des Terrains sind schnell verinnerlicht. So ergeben sich packende Schlachten, die vor allem im „Play per Mail“-Modus Spaß machen. So fällt auch kaum auf, dass die Partien ermüdend lang dauern können, und wie sehr es nervt, dass der Zug des Gegners nicht übersprungen werden kann und ihr euch jede Einheitenbewegung ansehen müsst. Wer klassische Rundenstrategie ohne große Neuerungen sucht, ist bei Future Wars genau richtig.

Überblick

Pro

  • Gute Rundenstrategie
  • Stein-Schere-Papier-Prinzip
  • Easy to learn …
  • … hard to master!
  • Play per Mail-Modus

Contra

  • Schlechte Präsentation
  • Partien können ermüdend lange dauern

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