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News - Kommentar: Werden Spiele zu komplex? : Nintendo sorgt für Gesprächsstoff ...

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    Spiele werden zu komplex und die Industrie könnte Kunden verlieren, wenn sie sich nicht ändert, behauptet Nintendos Präsident Satoru Iwata in einem Interview. Er hat Recht: Wer 'Pong' mit einem 'Top Spin' vergleicht, wer 'Super Mario Brothers' einem 'Jak 2: Renegade' gegenüberstellt oder sich heute noch einmal 'Doom' und 'Far Cry' anschaut, wird feststellen, wie sehr sich selbst einfache Genres gewandelt haben.

    Wenn schon Shooter und Sportspiele nicht mehr so simpel sind wie einst, wie sieht es dann erst bei von Natur aus komplizierten Titeln wie den Echtzeit-Strategie-Spielen aus? Schlimmer. Viel schlimmer. Früher begeisterte Spieler von 'Command & Conquer' oder 'WarCraft' sind an der jüngsten Demo-Welle aus dem RTS-Sektor geradezu verzweifelt. Ob 'Perimeter', 'Codename: Panzers' oder 'Soldiers: Heroes of World War 2' – eines haben alle gemeinsam: Es ist kaum noch nachzuvollziehen, was auf dem Monitor eigentlich geschieht.

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    Die Einheiten wuseln wie wild durch die Landschaft, bewegen sich, ohne dass der Spieler etwas dazu tun würde, schnell geschnittene Zwischensequenzen unterbrechen das Geschehen – was haben wir bloß getan? Also der Reihe nach, früher funktionierte das ja auch: Ein paar Truppen ausgewählt und versucht, in Bewegung zu versetzen. Kein Erfolg. Achso, die Panzer sind nicht bemannt. Also ein paar Männer hinein und losfahren. Wie schick ich die gleich nochmal in das Fahrzeug? Und welche können überhaupt fahren? Hilfe!

    Sind diese Schwierigkeiten nach ewig langem Rumprobieren überwunden, geht es mit dem Gebäudebau weiter. Du darfst hier nicht bauen! Ach ja, also erst Gelände planieren, das kennt man ja noch aus 'Dune 2', und dann... nein, es fehlt noch Energie. Ein neues Kraftwerk muss her, Stromleitungen auch, die aber nur bestimmte Figuren bauen können, welche sich wiederum erst für diese spezielle Funktion verwandeln müssen. Aber dafür braucht man Ressourcen. Und Energie. Und für die – ach, ich mag nicht mehr.

    gameswelt.de
    Benötigen wir überhaupt so viele neue Features? Möchte ich meine Einheiten erst in einen Panzer deligieren müssen, damit er rollt? Ist es irgendwo vorgeschrieben, dass das Benutzer-Interface im überladener und undurchschaubarer werden soll? Und hat es einen Sinn, dass ich inzwischen häufig eine Lupe brauche, um meine Leute von den Gegnern unterscheiden zu können?

    Komplexe Programme haben ihre Daseinsberechtigung: als Simulationen zum Beispiel. Aber wenn es um Spiele geht, hat das Vergnügen im Vordergrund zu stehen – keine langen Lern-Phasen und schon gar keine Arbeit. Wenn die Spieler nicht mehr verstehen, was vor ihnen überhaupt geschieht und wie sie etwas nach ihren Vorstellungen beeinflussen können, hört der Spaß auf.


    (Die Meinung dieses Kommentars spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider, sondern ist lediglich die Meinung des Autors.)

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