Test - God of War Ragnarök : Test: PC-Familienausflug mit Hindernissen
- PC
Zwei Jahre ist es her, dass die Santa Monica Studios und Sony mit dem zweiten Teil des Vater-Sohn-Ausflugs in die nordischen Sagenwelten durchstarteten. Und wie. God of War Ragnarök bot wie sein Vorgänger beste Action-Unterhaltung mit saftigen Kämpfen, guter Inszenierung und cleveren Rätseln. Nun ist endlich die PC-Version da, umgesetzt von Jetpack Interactive aus Vancouver, die auch schon den Vorgänger auf den Rechner brachten.
Beginnen wir gleich mit dem Aspekt des Spiels, der derzeit auf Steam nicht nur für Diskussionen, sondern auch für ordentliches Review-Bashing sorgt. Die PC-Version von God of War Ragnarök benötigt nämlich, zumindest laut Steam-Angaben, einen PSN-Account und nicht wenige Spieler sind darüber verärgert. Nicht jeder ist bereit, für einen Singleplayer-Titel ohne Online-Features einen zusätzlichen Account anzulegen, nur um plattformübergreifende Trophäen zu erhalten.
Zumindest aus unserer Sicht ist da nichts dran. Wir spielen das Spiel jetzt seit vier Tagen und mussten uns nicht ein einziges Mal im PSN einloggen. Ob das ein Bug ist oder Sony die Registrierung heimlich auf optional gestellt hat - keine Ahnung. Wir wurden jedenfalls bisher nie gezwungen, uns bei der Steam-Version im PSN anzumelden. Somit bleibt als Problem, dass das Spiel nicht in Ländern verfügbar ist, in denen kein PSN angeboten wird.
Jedenfalls ist God of War Ragnarök inhaltlich identisch mit der Konsolenversion, was bedeutet, dass man sich auf rund 50 Stunden Klopp- und Rätselspaß freuen darf. Zum Spiel selbst müssen wir eigentlich nicht viel sagen. Wer nicht weiß, worum es geht, dem sei unser Test der Playstation-Version von unserem Kollegen Matthias ans Herz gelegt, der ziemlich begeistert war, auch wenn Ragnarök im Vergleich zu seinem Vorgänger spielerisch wenig Neues zu bieten hat. Dafür aber nahezu perfekt. Steuerung, Pacing, Inszenierung ... alles verdammt großes Kino.
Sein Fazit fasst das Spiel an sich wunderbar zusammen: "Wie sein Vorgänger bietet auch God of War: Ragnarök durchgängig Unterhaltung auf dem höchsten Niveau, das Videospiele derzeit zu leisten imstande sind. Vom ersten Moment an reißt es in einen geradezu berauschenden „Flow“ aus seinen perfekt ineinandergreifenden Spielsystemen: die spektakulären und doch spielerisch facettenreichen Kämpfe, seine vielseitigen Rätsel und abwechslungsreichen Spielwelten, die aufmerksames Erkunden nicht nur mit wertvollem Loot, sondern einem Genuss belohnen, der sich selbst genügt."
Die PC-Version wurde natürlich wieder kräftig aufgepeppt und auch einige neue Features haben ihren Weg ins Spiel gefunden. So lassen sich beispielsweise die ständigen Hinweise von Atreus in den Optionen reduzieren, so dass sie weniger nerven und der Rätselspaß nicht getrübt wird. Neu sind auch Audiodeskriptionen der Ereignisse in den Zwischensequenzen für sehbehinderte Spieler.
Ansonsten erwartet einen im Grunde das, was man von einer sauberen PC-Portierung erwarten kann und muss. Auflösungen bis zu 4K mit freigeschalteten Framerates sind ebenso vorhanden wie 21:9 und 32:9 Breitbildformate. In Sachen Licht, Schatten und Reflexionen wurde ebenfalls kräftig gepimpt, auf Raytracing hat Jetpack allerdings verzichtet - dafür wären die Umbauten wohl etwas zu heftig ausgefallen.
Upscaling-Technologien sind reihenweise vertreten, von Intel XeSS über AMD FidelityFX Super Resolution, kurz FSR 3.1, und auch NVIDIA fehlt nicht mit DLSS 3.7 nebst Frame Generation, DLAA und NVIDIA Reflex. Die Performance der Portierung lässt schließlich kaum Wünsche offen, dreistellige Framerates sind mit potenten Grafikkarten kein Problem. Allerdings weist Jetpack noch einmal darauf hin, dass mindestens 6GB VRAM erforderlich sind.
VRAM ist auch gleich das Stichwort, denn so schön und flüssig die Portierung auch läuft, manchmal hakt es beim VRAM-Management. An manchen Stellen lief das Spiel beispielsweise auf einer RTX 4090 mit satten 24GB VRAM zwar von den Framerates her flüssiger als heißes Öl, aber ab und zu lief der Speicher bei Ultra-Einstellungen einfach voll und das Spiel stürzte reproduzierbar ab.
Am Wochenende hatte Jetpack bereits zwei Patches veröffentlicht, die bereits einige Probleme beheben konnten und nun auch den Start mit kleineren (4GB) Grafikkarten erlauben, allerdings nicht ohne den Hinweis, dass weniger als 6GB VRAM nicht unterstützt werden und es zu Performanceproblemen oder gar Abstürzen kommen kann. Abstürze sind aber auch bei größeren Karten noch keine Seltenheit, hier muss Jetpack unbedingt noch nachbessern.
Ansonsten gibt es noch einen Haufen Steuerungsanpassungen, damit sowohl Maus und Tastatur als auch DualSense oder Dual Shock am PC sauber funktionieren, ebenso wie Gamepads anderer Hersteller. Haptisches Feedback und adaptive Trigger werden natürlich auch unterstützt.
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