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Preview - Gran Turismo 6 : Gib Gas, ich will Spaß!

  • PS3
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Für Rennsimulationsfans greift Sony noch mal in die Current-Gen-Trickkiste und zaubert dank Polyphony Digital Gran Turismo 6 für die PlayStation 3 hervor. Mehr Autos denn je sollen für Spaß sorgen. Wir haben uns bereits hinters Steuer gesetzt und ein paar Runden gedreht.

Polyphony Digital hat aufgeräumt. Das wird schnell klar, sobald man das Menü von Gran Turismo 6 sieht. Alles ist strukturierter und übersichtlicher. Dank einer Menüführung, die ein wenig an die Crossmedia-Bar der PlayStation 3 erinnert, habt ihr einen guten Überblick darüber, was euch alles im Spiel erwartet, egal ob Arcade-Rennen, Karrieremodus oder Online-Mehrspielermodus. Doch gerade bei der Karriere müsst ihr euch erst wieder Runde um Runde mit relativ uninteressanten Autos um die Ohren schlagen.

Das hätte man für Teil 6 ruhig überarbeiten beziehungsweise gleich weglassen können. Klar, wir reden hier von einer Simulation, aber warum man die Leute immer noch dazu zwingt, mit asiatischen Alltagskleinwagen langsam über die Piste zu zuckeln, ist unverständlich. Da ist es kein Wunder, wenn man feststellt, dass von den 1.200 Autos durchaus einige einfach nur unnötiges Füllmaterial sind. Aber 1.200 Autos, von denen 124 komplett neu sind, hört sich natürlich besser an als 200. Ungefähr so viele sind es nämlich bei Forza Motorsport 5 für die Next-Gen. Fans von Gran Turismo werden über dieses Manko doch hinwegsehen können.

Schöne Autos, schönes Spiel

Am anderen Ende des Spektrums gibt es natürlich auch Luxuskarossen. 20 davon standen uns für ein Einzelrennen im Arcade-Modus zur Verfügung, und das auf Strecken wie Brands Hatch und Willow Springs, die in Teil 6 ihren Einstand feiern. Wenn man mit einer Corvette Stingray C7 oder einem Mercedes SLS AMG GT3 losbrettert, kommt auch gleich der Spaß auf, den man bei so einem Spiel sucht. Schließlich kann man mit so einem Boliden nicht alle Tage fahren.

Optisch sind die Autos in Teil 6 alle verdammt gut geworden, sei es von außen oder in der Cockpit-Perspektive. Es ist schon toll, was die Entwickler hier aus der Hardware herausholen. Die Strecken sehen ebenfalls noch mal ein bisschen besser aus als in Teil 5. Selbst wenn diese gewisse „Sterilität“ in Bezug auf die Details der Strecken, die der Serie immer wieder mal vorgeworfen wird, auch hier in einem gewissen Maße auftritt. 

Gran Turismo 6 - Hands-On-Event in München
Felix war für euch in München auf den Sony Family Days und konnte unter anderem im Rennsitz Platz nehmen und Gran Turismo 6 antesten.

Mehr von allem

Bei der Streckenanzahl kann Gran Turismo 6 ebenfalls glänzen. 37 unterschiedliche Lokalitäten kommen im Spiel vor, und zwar nicht nur mit einer Strecke, sondern mit diversen Layouts. Das kennt man schon aus dem Vorgänger. Der Nürburgring zum Beispiel ist natürlich nicht nur mit einer Strecke vertreten, sondern mit verschiedenen Kursen der unterschiedlichen Renn-Events.

Doch damit nicht genug, was den Umfang und die Features angeht. Teils hat man das Gefühl, Polyphony Digital legt es darauf an, Turn 10 zu zeigen, wie es richtig geht. Dynamisches Wetter mag es bei Forza Motorsport 5 nicht geben, hier dafür schon. Zumindest könnt ihr einstellen, wie das Wetter zu Rennbeginn sein und in welchem Umfang es variieren soll. Gleiches gilt für die Tageszeit. Hier könnt ihr festlegen, wann ihr startet und sogar wie schnell die Zeit vergehen soll. Wer den Zeitrafferfaktor ganz nach oben dreht, kann miterleben, wie in einem am Nachmittag beginnenden Rennen langsam Abend wird und die Scheinwerfer des Autos die Umgebung beleuchten.

In Sachen Fahrgefühl gibt es nicht viel zu meckern. GT6 ist anspruchsvoll. Wer alle Fahrhilfen ausschaltet, wird ordentlich gefordert - der eine oder andere Crash wird da nicht ausbleiben. In der Version, die wir spielen konnten, war von den Folgen eines Unfalls aber nicht so viel zu sehen. Wer also hofft, dass diese Simulation mit einem physikalisch korrekten Schadensmodell glänzt, wird  enttäuscht. Gran Turismo 6 soll laut den Entwicklern letztendlich ein Schadensmodell wie Teil 5 haben.

Fazit

Felix Rick - Portraitvon Felix Rick

"Mehr von allem", das scheint die Devise bei der Entwicklung dieses Spiels gewesen zu sein. Seien es Autos oder Strecken, der Umfang ist enorm. Aber genau darin liegt in meinen Augen ein Denkfehler. Mehr ist nicht automatisch gleich besser. Etliche Alltagskleinwagen hätten nun wirklich nicht sein müssen, vor allem in der Karriere. Eine Entschlackung wäre hier gut gewesen. Vom technischen Standpunkt her glänzt Gran Turismo 6 natürlich, wenn man das Schadensmodell außen vor lässt. Optisch hat sich GT6 noch mal ein klein bisschen gesteigert und behält seinen spielerischen Anspruch zumindest auf den ersten Blick bei. Da dieser erste Blick aber nur sehr kurz war, halte ich mich noch zurück, was eine Wertungseinschätzung angeht.

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