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Test - Grand Theft Auto Double Pack (GTA) : Grand Theft Auto Double Pack (GTA)

  • Xbox
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Spiel des Jahres 2001 und 2002, unzählige Verkaufsrekorde und vermutlich mehr Nennungen in Fachmagazinen sowie Tageszeitungen als Michael Friedmann nach der Veröffentlichung seiner Al Capone-Machenschaften. Ohne Zweifel ist die 'Grand Theft Auto'-Serie seit ihrem ersten PlayStation 2-Auftritt zu einem Teil der Videospielgeschichte geworden und dürfte einer der Gründe für den überragenden Erfolg der Sony-Konsole sein. Nach Monaten der PlayStation 2-Exklusivität zeigt Entwickler Rockstar nun jedoch Erbarmen mit allen Xbox-Ganoven und veröffentlicht den dritten Serienteil sowie den Nachfolger 'Vice City' in einem überarbeiteten Bundle.
 

Buy one, get one free
Das Paket kommt dabei in einem hübschen Metallic-Pappschuber daher, in welchem sich die beiden Titel auf zwei separaten DVDs wieder finden. Spielerisch sind sich beide Spiele dabei recht ähnlich. 'Vice City' stellt quasi ein umfangreiches Update des PlayStation 2-Erstlings 'GTA 3' dar, welches in Details verbessert wurde, respektiv mit einem erfrischend unverbrauchten Szenario und einigen kleineren Neuerungen aufwarten kann.

Wie schon in den 2D-Vorgängern schlüpft der Spieler in 'GTA 3' in die Haut eines Kleinganoven, der im Laufe der Geschichte zum Staatsfeind Nummer 1 avanciert. Ausgangspunkt eurer zukünftigen Verbrecherkarriere ist dabei die fiktive Stadt Liberty City, die sichtlich an New York und dessen Außenbezirke angelehnt wurde und zu einem Hort des Verbrechens und der Korruption verkommen ist. Da man Waffen für den kommenden Kreuzzug gegen die Ruhe und Ordnung meist nicht auf der Strasse findet, gilt es zunächst einige einfache Aufgaben für die örtliche Mafia zu erledigen. Die ersten Missionen führen euch dabei gelungen in die komplexe Steuerung des Spiels ein.

Spielerisch ähnelt das erste 3D-'GTA' dabei seinen zwar offenen, aber im Grunde doch missionsorientierten 2D-Vorgängern. Immer noch kann man auf Wunsch ohne Ziel durch die Stadt rasen und nach Belieben das knapp 20 Quadratkilometer große Areal mit allem, was man finden kann, zerlegen. Immer noch findet ihr auf eurer Übersichtskarte diverse Punkte markiert, welche bei Besuch neue Missionen bieten und immer noch ist es auf Kopfdruck möglich, die Lenker vorbeifahrender Wagen aus ihrem Gefährt zu ziehen und sich so den in vielen Missionen lebensnotwendigen fahrbaren Untersatz zu besorgen, wenngleich nun viele Autobesitzer auch zum Gegenschlag ausholen. Auch die Polizei findet sich in Liberty City wieder. Wer seine Verbrechen mit zu viel Aufsehen verübt, hat schnell die Polente am Hals. Besonders waghalsige Aktionen erwecken zudem die Aufmerksamkeit des FBI und später sogar des Militärs. Doch hier hören eigentlich schon die direkten Gemeinsamkeiten mit den einstigen PSone-Vorgängern auf. Nach dem wenig innovativen zweiten Teil von 'GTA' hat Rockstar kräftig in der Zauberkiste gekramt und beweist, dass eine Fortsetzung alles, nur nicht langweilig sein muss...

Des Ganoven neue Kleider
Dies fängt schon bei der Verpackung des Geschehens an. Während man in den ersten beiden Teilen ohne nennenswerte Geschichte durch die Städte fuhr, bietet 'GTA 3' nun eine Hintergrundgeschichte, welche in unzähligen, streckenweise zum Brüllen komischen Ingame-Zwischensequenzen fortgeführt wird. Dadurch wird der Titel zwar etwas linearer, als es die Vorgänger waren, baut jedoch eine bedeutend bessere Atmosphäre auf. Zumal die Zwischensequenzen hervorragend geschrieben wurden und unzählige Anspielungen auf bekannte Hollywood-Streifen wie 'Der Pate' enthalten.

Ein weiterer Kritikpunkt vieler 'GTA'-Spieler war die mangelnde Abwechslung der Titel. Zwar hatte man auf dem Papier eine unglaubliche Anzahl an spielerischen Möglichkeiten, jedoch lief es am Ende immer darauf hinaus, dass man einen möglichst hohen Bodycount erreichen sollte. Auch hier hat der britische Entwickler kräftig am Gamedesign gefeilt. Die knapp 70 Missionen der Haupthandlung sind äußerst abwechslungsreich geworden und enthalten von einfachen Fahrdiensten bis hin zu einem ausgewachsenen Kleinkrieg zweier rivalisierenden Verbrechersyndikate, in welchem der Spieler mit hunderten NPCs die Strassen von Liberty City in ein Schlachtfeld verwandelt, eine kaum vorstellbare Vielzahl an Aufgaben. Ohne Ausnahme erwartet euch in jeder Mission eine neue Aufgabenstellung, welche für sich schon für ein eigenes Spiel ausgereicht hätte und immer wieder neue spielerische Elemente einführt. Der Einfallsreichtum der Entwickler schien hier wahrlich keine Grenzen gekannt zu haben.

Wer auch nach dem zigsten Versuch die ziemlich herausfordernden Missionen nicht schafft, hat zwecks frustabbauenden Zeitvertreibs die Möglichkeit, an unterschiedlichen Mini-Games teilzunehmen. Besorgt ihr euch beispielsweise ein Taxi, könnt ihr ein paar Dollar extra verdienen, indem ihr in bekannter 'Crazy Taxi'-Manier Passagier innerhalb eines Zeitlimits von Punkt A nach Punkt B kutschiert. Wer nach den unzähligen Verbrechen sein Gewissen beruhigen will, kann sich sogar auf die Seite der Polizei schlagen und fortan Verbrecher jagen oder in der Rolle der Ambulanz oder Feuerwehr die Spuren vorangegangener 'Jobs' beseitigen. Als ob dies nicht alles schon ausreichen würde, sind noch unzählige Mini-Spiele wie etwa ein 'Gran Turismo'-Rennen in der Stadt versteckt, welche das stundenlange Erkundungen der Stadt belohnen. Abgerundet wird dieses Gameplay-Gesamtpaket noch durch einen integrierten Stunt-Modus, welcher besonders schöne Sprünge und Stunts mit einem zusätzlichen Finanzschub sowie einer wunderschönen Slowmotion-Aufnahme belohnt. Auch wenn man insgesamt viele Aufgaben in anderen Spielen wie SEGAs 'Ambulance', 'Hitman' oder 'Driver' gesehen hat, so ist es Rockstar doch gelungen, ihren Ideenklau so perfekt in einem Gesamtwerk zu verquirrlen, dass diese Zusatzaufgaben zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt wirken und dafür sorgen, dass der Spieler mit immer neuen Aufgaben bei der Stange gehalten wird.

Doch nicht nur das Gameplay strotzt vor Details, auch das sehr lebendige Stadtszenario bietet einen einzigartigen Detailreichtum und erzeugt beim Spieler den Eindruck, wirklich sein Unwesen in einem virtuellen New York zu treiben. Flugzeuge ziehen ihre Bahnen am Firmament, unzählige Passanten bevölkern die Strasse, je nach Tageszeit und Ort ändert sich der teils extrem dichte Verkehr auf den Strassen und wohin das Auge blickt, entdeckt ihr unterschiedliche Gebäude, Konstruktionen und Leveldetails.

 

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