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Special - GTA History : Rockende Geschichte

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Die vor jeder Mission in Spielgrafik präsentierten Zwischensequenzen erreichten zwar noch nicht die Qualität nachfolgender Teile, bestachen aber mit Witz, gelungenen Anspielungen und ausgezeichneter Synchronisation. GTA III war ein voller Erfolg und heimste unzählige Spiel-des-Jahres-Auszeichnungen ein. Gleichzeitig wurde das Spiel aber auch für seine Gewaltdarstellungen kritisiert. Ein oft zitiertes Beispiel ist die Möglichkeit, mit Prostituierten Sex zu haben, diese danach zu töten und ihnen ihr Geld wieder abzuknöpfen. Trotzdem sollte nicht vergessen werden, dass sich die Gewaltakte meist auf einem sehr satirischen, überspitzten Level bewegten und GTA III in Deutschland ohnehin nur entschärft in die Läden kam. Aufgrund der Anschläge vom 11. September und der Ähnlichkeit von Liberty City mit New York City wurden in letzter Minute noch einige Inhalte verändert oder komplett aus dem Spiel entfernt.

Zurück in die 80er

GTA: Vice City ging, was popkulturelle Einflüsse angeht, noch einen Schritt weiter. Pastellfarbene Anzüge, üppige Sonnenuntergänge und allgegenwärtiges Neonlicht versetzten euch in die bunte Welt der 80er-Jahre und erzeugten eine authentische Atmosphäre. Dazu gehörte auch der lizenzierte Soundtrack, der ausschließlich zur Epoche passende Musik mit Künstlern wie Blondie, Ratt oder sogar Nena bot. Hollywood-Größen wie Ray Liotta, Burt Reynolds, William Fichtner, Dennis Hopper und sogar Pornosternchen Jenna Jameson sorgten für die famose Vertonung der unzähligen skurrilen Charaktere. Die Verbesserungen gegenüber GTA III liegen aber eher im Detail. So griff Antiheld Tommy Vercetti mitunter auf Motorräder zurück, die noch mehr Varianz für haarsträubende Stunts und hektische Getaways boten. Zum ersten Mal bestand auch die Möglichkeit, einen Helikopter zu kapern. Aus der Luft konnte man die Größe der Spielwelt auf sich wirken lassen, auch wenn die Weitsicht nicht berauschend war und gerade hier die zahlreichen Pop-ups auffielen. Vice City "etablierte" leider auch andere GTA-Mankos, wie das Zielsystem, die holprigen Animationen oder den schwankenden Schwierigkeitsgrad.

Ein neues Feature war der Erwerb von zahlreichen Immobilien, die zwar einen stattlichen Betrag der hart ergaunerten Kohle forderten, nach dem Kauf aber auch regelmäßig Einnahmen abwarfen. So stieg der Handlanger Vercetti nach und nach in bester Tony-Montana-Manier zum Big Boss auf, der am Ende die ganze Stadt kontrollierte. Kein Wunder, das sein Anwesen stark an Pacinos Domizil aus "Scarface" erinnerte. Was den allgemeinen Stil angeht, ist Vice City für viele Fans das beste GTA. Mit schickem Outfit und glänzendem Sportwagen über die nächtliche, neongeflutete Strandpromenade zu cruisen, war schon verdammt cool. Weniger cool waren die verschiedenen Proteste gegen angebliche Diskriminierung, mit denen sich der Publisher in den USA konfrontiert sah. Man bediene nur Klischees und stelle andere Volksgruppen ausschließlich als Verbrecher dar, so der Vorwurf. Ein Bund von in den USA lebenden Haitianern forderte gar, sämtliche haitianerfeindlichen Elemente aus dem Spiel zu verbannen.

Vorsicht, heißer Kaffee

Der Druck auf Rockstar, mit dem nächsten Teil erneut eine Steigerung zu bieten, war natürlich enorm. Doch GTA: San Andreas, erschienen im Oktober 2004, gelang es tatsächlich, noch eins draufzusetzen. Zumindest was den Umfang angeht, denn San Andreas war ein kompletter, an Kalifornien angelehnter Bundesstaat. Somit konntet ihr nicht nur in den Metropolen Los Santos, San Fierro und Las Venturas agieren, sondern auch raue Wüstenlandschaften, dichte Waldgebiete und idyllische Redneck-Dörfer erkunden. Das Szenario im Hip-Hop/Gangster-Milieu der frühen 90er-Jahre war dagegen nicht jedermanns Geschmack und spaltete die Fan-Gemeinde. Dabei beschäftigte sich im Grunde nur ein Teil des Spiels mit dieser Thematik und verwies dabei gelungen auf Szenekultfilme wie „Boyz N the Hood“ oder „Blood in, Blood out“. In späteren Spielstunden traf Hauptcharakter C. J. auf Hippies, klaute Jets für Geheimagenten, besuchte die Area 51 und räumte ein Casino leer. Für genügend Abwechslung vom harten Ghetto-Alltag war also gesorgt, auch wenn es zwischendurch immer mal vorkommen konnte, dass C. J. und seine Gang ein feindliches Viertel erobern oder die eigenen Gebiete verteidigen mussten.

Um für die abwechslungsreichen Aufgaben gewappnet zu sein, bot San Andreas als erstes GTA Rollenspielelemente. Durch fleißiges Autofahren, Rennen oder Ballern verbesserte man die Fähigkeiten in der jeweiligen Tätigkeit. Zudem ließ sich der Protagonist bis ins letzte Detail nach den eigenen Vorstellungen gestalten. Ob Haarschnitt, Outfit, die obligatorische Tätowierung oder sogar Körpermasse - alles war problemlos veränderbar. Wer häufig ins Fitnessstudio rannte, steuerte einen Muskelberg durch San Andreas. Regelmäßiges Speisen in Fast-Food-Lokalitäten hatte den gegenteiligen Effekt zur Folge. Auch GTA: San Andreas sorgte für einen moralischen Aufschrei, da überbesorgte Eltern und Jugendschützer von der Hot-Coffee-Mod Wind bekamen. Im Programmcode von San Andreas versteckten sich in der Originalversion einige Dateien, die es C. J. ermöglichten, mit seinen Freundinnen Sex zu haben. Das wurde zwar nie explizit gezeigt und wirkte eher komisch als bedenklich, verursachte jedoch in den prüden USA eine derartige Empörung, dass Rockstar reagieren musste und die Dateien bei späteren Auflagen entfernte.

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