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Preview - Halo 5: Guardians : Ein neuer Master Chief?

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Halo 5: Guardians sorgt schon lange für Schweißausbrüche bei den Fans. Während bisher hauptsächlich der Multiplayer-Modus präsentiert wurde, rückte Microsoft bei einem Event in London endlich mal den Singleplayer-Modus ins Rampenlicht. Zwei Missionen der Kampagne durften wir anspielen. Was hat sich seit Halo 4 getan und welche Neuerungen erwarten uns?

Halo 4 brachte einige Veränderungen ins Halo-Universum. Zum ersten Mal durfte jemand anderes als Bungie an die Marke und mit den Prometheanern wurde gleich noch eine neue Bedrohung vorgestellt. Heraus kam ein Spiel, das zwar definitiv gut, aber nicht überragend war. Leider war 343 Industries teilweise nicht mutig genug, neue Ideen umzusetzen und einer Serie, die seit Jahren schon mehr oder weniger auf der Stelle tritt, frische Impulse zu verleihen. Aber so was kann sich ja mit einer neuen Konsolengeneration ändern.

Einmal Master Chief mit allem, bitte!

Austoben durften wir uns im Singleplayer gleich doppelt: in zwei Missionen mit zwei unterschiedlichen Protagonisten. Losgelegt haben wir mit unserem Lieblings-Spartan John-117 aka Master Chief. Der trifft in Mission zwei des Spiels gleich auf ein paar seiner besten Kollegen: sein altes Team Blau. Das kommt sehr gelegen, schließlich kann man das Spiel auch im 4er-Koop durchspielen.

Seid ihr alleine unterwegs, könnt ihr den Kollegen rudimentäre, kontextsensitive Befehle erteilen wie zum Beispiel „Geht dorthin“, „Greift diesen Gegner an“ oder „Heb diese Wafffe auf“. Das funktioniert so weit ganz gut, außer dass die KI manchmal etwas langsam ist und man sich oftmals schon selbst um das Ziel gekümmert hat, das eigentlich die Kollegen hätten ausschalten sollen.

Level zwei bot viel von dem, was man schon aus dem Halo-Universum kennt: jede Menge metallene Gänge und Räume. Kein Wunder, schließlich kämpfen wir auf einem riesengroßen Raumschiff. Immer wieder betreten wir auch größere Räume, in denen wir mehrere Möglichkeiten haben, die Gegner anzugreifen. Übrigens handelt es sich bei den Kontrahenten wieder um die üblichen Covenant-Verdächtigen: Grunts, Jackals und Elites.

Vor allem die Lichteffekte stechen in den verwinkelten Gängen immer wieder positiv hervor. Auch wenn wir im Großen und Ganzen sagen müssen, dass die Grafik der beiden Missionen zwar gut, aber nicht umwerfend ist. Da hat man schon andere Spiele in dieser Generation gesehen, die optisch auf den ersten Blick einen besseren Eindruck hinterließen.

Vor allem die Sound-Effekte der Waffen sind dieses Mal ziemlich beeindruckend. Leider kann man das nicht über die Musik sagen. Es gab in den Levels so gut wie keine Komposition zu hören, die hängen blieb. Auch wenn das, was man hört, natürlich nicht gerade billig produziert wurde. Ein Thema mit Ohrwurmpotenzial fehlte jedoch zumindest in diesen beiden Leveln.

Halo 5: Guardians - Opening Cinematic Trailer
In diesem Trailer könnt ihr euch vorab schonmal die Eröffnungssequenz zu Halo 5: Guardians zu Gemüte führen.

Ist Locke der neue Master Chief?

In Level zehn ging es dann auf die Oberfläche eines Planeten, dieses Mal mit Locke und seinem Team. Großartige Unterschiede bemerkt man beim Spielen aber nicht. Das hat auch Sinn, schließlich sind sowohl der Master Chief als auch Locke letztendlich Spartans. Gerade auf der Planetenoberfläche spielt Halo wieder seine Stärke aus. Es waren schon immer die Außenareale, die in der Serie im Singleplayer-Modus mehr beeindrucken konnten als die  Innenräume.

Das lag meistens daran, dass solche Bereiche viel mehr Raum für epische Momente und Gefechte bieten. Das ist auch in Halo 5: Guardians nicht anders. Während wir in kargen, felsigen Landschaft die Feinde niederballern, stoßen wir auf einen großen Canyon. Hier baut sich vor uns ein riesiges Gefährt zusammen, das auf seinen kolossalen Beinen davonstapft. Doch bevor wir es mit diesem Monstrum aufnehmen, warten erst noch jede Menge Covenant auf uns.

Die Covenant scheinen im neuen Halo-Spiel die Hauptgegner zu sein. Zumindest stehen sie in den beiden spielbaren Missionen im Rampenlicht, auch wenn die Prometheaner ebenfalls einen Auftritt haben. Schade eigentlich, dass man gerade hier nicht etwas mehr Mut zu Neuem beweist. Dafür sind die Gefechte Halo-5-typisch packend - weil es in den offeneren Arealen jetzt noch mehr Feinde und noch mehr Möglichkeiten gibt, diese auszuschalten. Zumindest auf dem Schwierigkeitsgrad „Normal“ hatten wir aber das Gefühl, dass Gegner nicht mehr ganz so viele Schüsse vertragen und schneller sterben.

Nach deftigen Gefechten, in denen wir auch mit Fahrzeugen wie dem Ghost unterwegs waren, machten wir uns im neuen Phaeton auf, diese riesige, laufende Festung auseinanderzunehmen. Der Phaeton ist ein neuer Raumgleiter, der sich etwas direkter als der Banshee steuert. Mit ihm landen wir nach aufreibenden Luftgefechten auf dem metallenen Koloss und machen uns zu Fuß auf den Weg ins Innere. Mit jeder Menge Feuersalven auf den Energiekern bringen wir den Giganten letztendlich zu Fall und fliehen. An episch inszenierten Momenten scheint es also schon mal nicht zu fehlen.

Fazit

Felix Rick - Portraitvon Felix Rick
Halo scheint sich voll und ganz treu zu bleiben, aber ...

... das ist in meinen Augen Fluch und Segen zugleich. Bei einem Spiel wie beispielsweise Call of Duty, das jedes Jahr erscheint, erwarte ich persönlich keine großen Neuerungen. Von einer Serie aber, die das Ego-Shooter-Genre auf Konsolen populär gemacht hat, erwarte ich nach drei Jahren Entwicklungszeit doch ein bisschen mehr. Es fehlt mir, zumindest in den gespielten Abschnitten, an frischen Ideen und Impulsen, die so eine epische Serie wie Halo im Singleplayer-Modus verdient hat.

Dennoch macht Halo 5: Guardians eigentlich nichts falsch. Ihr bekommt spannende Gefechte in offeneren Arealen, die größer zu sein scheinen als je zuvor, und noch mehr Gegner und Gefahren. Das ist natürlich eine technische Evolution, auch wenn das spielerische Konstrukt nicht mehr frisch wirkt.

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