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Test - Hearts of Iron: Arsenal of Democracy : Strategiekost für Profis

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Mit Arsenal of Democracy steht der neueste Ableger der Strategiespielserie in den Läden. Erwartet euch wieder nur ein biederer Hardcore-Titel oder wurde diesmal mehr Wert auf Zugänglichkeit gelegt?

Wer sich im Genre der Strategiespiele etwas auskennt und den Namen Hearts of Iron hört, denkt wahrscheinlich umgehend in ähnlichen Bahnen wie wir Redakteure: „Uff, wieder so schwer zugänglicher Brocken mit der Ausstrahlungskraft eines vergammelten Leberwurstbrotes." Doch mit genau diesen Phrasen tut man der Serie Unrecht. Zwar haben die einzelnen Spiele tatsächlich optisch kaum etwas zu bieten und sind alles andere als einsteigerfreundlich. Wer sich jedoch durch die zahlreichen Menüs beißt, wird mit enorm viel Tiefgang und Abwechslung belohnt.

So auch bei Arsenal of Democracy. Dabei handelt es sich um den neuesten Ableger der Hearts-of-Iron-Serie, der jedoch nicht aus den Händen von Paradox Interactive stammt. Vielmehr haben sich einige Fans unter dem Namen BL-Logic zusammengeschlossen, die Europa-Engine von Hearts of Iron 2 lizenziert und daraus ein neues Spiel gebastelt - nun, zumindest halbwegs neu.

Krieg der Fans

Auch wenn die Phrase ziemlich abgedroschen ist: Kenner der Serie fühlen sich vom ersten Moment an heimisch. BL-Logic hat nicht etwa den Fehler gemacht und mit Arsenal of Democracy die komplette Spielmechanik umgekrempelt. Vieles erinnert an Hearts of Iron 2 und spielt sich entsprechend. Ihr übernehmt die Kontrolle über eine der Nationen, die während des Zweiten Weltkriegs in irgendeiner Weise eine Rolle gespielt haben, und führt sie durch die Jahre 1936 bis 1964 - also weit über das Kriegsende hinaus.

Wie gesagt: Vieles blieb im Vergleich zu Hearts of Iron 2 unberührt. Nach wie vor kümmert ihr euch mithilfe zahlreicher Menüs und Optionen um Diplomatie, Forschung und Wirtschaft eures Landes und führt eure Armee in den Kampf. Das alles wird leider noch immer in einem ziemlich biederen Grafikgewand präsentiert, das von Statistiken und Zahlen anstatt von hübschen Effekten geprägt ist. Daran ändert auch die Unterstützung höherer Auflösungen nicht viel.

Das dürfte noch immer viele Einsteiger abschrecken, ebenso wie die Komplexität des Spiels. Einerseits haben die Entwickler ihr Versprechen gehalten und erleichtern mittels etwas aufgeräumter wirkender Menüs und zusätzlicher Hilfsfunktionen den Einstieg. Doch auch Arsenal of Democracy ist ein schwer verdaulicher Strategiebrocken, der einiges an Einarbeitungszeit und Ausdauer vom Spieler verlangt.

Spielplatz für Profis

Die gestandenen Strategen unter euch werden jedoch ihre Freude mit den zahlreichen Neuerungen haben. So wurde beispielsweise die Produktionsmechanik zugunsten von realistischen Produktionsketten verändert, Geld spielt ab sofort eine noch wichtigere Rolle (zum Beispiel zur Instandhaltung und zum Wiederaufbau) und die KI-Gegner agieren etwas cleverer als bisher. Aus all diesen und noch mehr Faktoren ergibt sich eine noch größere Herausforderung für die Spieler.

Wem die Kampfszenarien und die Kampagne nicht ausreichen, der darf sich mithilfe eines Editors eigene Karten, Missionen und sogar Nationen erstellen. Das Spiel ist insgesamt sehr Modding-freundlich, was wohl an der Herkunft des Entwicklerteams liegt.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Man merkt Hearts of Iron: Arsenal of Democracy an, dass ein engagiertes Team von Community-Mitgliedern für die Entwicklung verantwortlich zeichnet. Einige gute Ideen, wie zum Beispiel die Neugestaltung von Produktion und Wirtschaft sowie der minimal leichtere Spieleinstieg, sind Beweis für den Tatendrang der Entwickler. Allerdings ist auch Arsenal of Democracy nur schwer verdaulich und somit vornehmlich Strategieprofis zu empfehlen. Diese kommen dann jedoch voll auf ihre Kosten.

Überblick

Pro

  • einige gute Neuerungen (Produktion etc.)
  • enormer Umfang
  • sehr viel taktischer Tiefgang
  • für Profis herausfordernd

Contra

  • weiterhin magere Präsentation
  • trotz Überarbeitung noch immer nicht sehr einsteigerfreundlich
  • teilweise sehr steile Lernkurve
  • keine Karriere im Arcade-Modus

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