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Test - Herdy Gerdy : Herdy Gerdy

  • PS2
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Das Spiel 'Herdy Gerdy' schlendert schon lange durch die Schlagzeilen der gängigen Videospiel-Medien. In diesem märchenhaften Zeichentrick-Abenteuer aus dem Hause Eidos steuert ihr den kleinen Hirtenjungen Gerdy durch unterschiedliche Gebiete im Kampf gegen fiese Kreaturen. Ob das Spiel den hohen Erwartungen gerecht werden konnte, erfahrt ihr in diesem Review.

Herdy Gerdy
Gerdy muss sich beim Hüten vor rosaroten Gromps in Acht nehmen.

Das englische Entwicklungsstudio Core Design hatte in den letzten Jahren zwar nicht finanziell zu kämpfen, doch es lag auf der Hand, dass man sich bei Core fast ausschließlich auf die 'Tomb Raider'-Reihe verließ. Publisher Eidos hatte damit natürlich keine Probleme, doch nach fünf Teilen 'Tomb Raider' war es dringend nötig, auch frischen Wind in die Software-Palette von Core Design zu bringen. 'Herdy Gerdy' ist eine gänzlich andere Angelegenheit als Cores Flaggschiff 'Tomb Raider', denn in 'Herdy Gerdy' taucht man in eine riesige Zeichentrickwelt ein, die einem Disneyfilm in fast nichts mehr nachsteht. Bereits als erste Screenshots und Filmschnipsel zu 'Herdy Gerdy' durch die Presse rauschten, war das Raunen in der Menge ziemlich groß. Nach dem Hype schlägt nun aber für Core Designs neues Werk die Stunde der Wahrheit.

Verschlafen
Das Spiel könnte mit den Worten 'es war einmal' beginnen, denn die Geschichte des Spieles hat vieles mit einem Märchen gemeinsam: Wir befinden uns auf einer kleinen Insel, die eigentlich schon seit vielen Jahren in einem natürlichen Gleichgewicht ist. Die Insel wird von einer magischen Frucht, einer Eichel, im Gleichgewicht gehalten, welche für die Harmonie steht, die auf dieser Insel im Einklang mit all deren Kreaturen herrscht. Mit dieser magischen Eichel gibt es also auch eine höllische Ladung Verantwortung, die man als Inhaber der Eichel mit sich herumträgt. Aus diesem Grund organisieren die Bewohner auf der Insel alle fünf Jahre ein Turnier, das die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, unter Beweis stellen soll. Da man auf der Insel im Einklang mit der Natur und deren Geschöpfen stehen muss, werden die Teilnehmer des Turniers mit Aufgaben des Hütens versorgt. Als Hirte muss man diverse Kreaturen hüten und sie in Gehege treiben und dadurch Punkte sammeln oder Herausforderungen meistern, um neue Gegenstände oder Hilfsmittel zu bekommen, welche das Hirtenleben erleichtern. Die letzten Male hat ein düsterer Geselle namens Sadorf diese magische Eichel gewonnen, doch ist seither Chaos und Disharmonie auf der Insel eingekehrt. Es wird unter den Bewohnern der Insel davon ausgegangen, dass Sadorf die Macht der Eichel zu seinem eigenen Nutzen einsetzt und sich einen Dreck um das Leben der anderen Inselbewohner kümmert. Die Bewohner hoffen deshalb, dass jemand anderes als Sadorf das diesjährige Turnier gewinnt. Die größten Hoffnungen setzt das Volk in einen ältern Mann namens Gedryn, der einer Gruppe respektierter Hirten, sogenannter Meisterhirten, angehört. Sein Sohn Gerdy versucht ihn am Tag des Turniers aufzuwecken, doch Gedryn schlummert in einem tiefen Schlaf. Gerdy begreift sofort, dass da etwas nicht stimmt und macht sich auf den Weg, Hilfe zu holen.

Herdy Gerdy
Die rechte Hand der Gromps schlägt Gerdy K.O.

Dorfklatsch
Und so macht ihr euch als Gerdy auf die Socken, um einerseits natürlich herauszufinden, wie ihr euren Vater wecken könnt, und andererseits um zu erfahren, was da draußen für Aufgaben auf euch warten. Und davon gibt es genug. Zuerst lauft ihr mal durch das Dorf, in dem ihr wohnt, und jemand sagt euch, ihr müsst eine Großmutter aufsuchen, die sich mit solchen Sachen auskennt. Diese wiederum verweist euch an einen der Dorfältesten, der natürlich schon von diesem Problem gehört hat und euch mit Rat und Tat zur Seite steht. Schnell stellt sich heraus, dass sich hinter dem tiefen Schlaf eures Vaters der ungemütliche, eingangs erwähnte Sadorf steckt. Und wie es der Verlauf der Geschichte nun einmal wünscht, werdet ihr euch wohl oder übel mit dem Gedanken abfinden müssen, anstelle eures Vaters am Turnier teilzunehmen und damit die magische Eichel den Händen Sadorfs zu entreißen, um das Gleichgewicht der Natur auf der Insel wieder herzustellen. Auf euch warten demnach diverse Dörfer, in denen Aufgaben auf euch warten. Diese Aufgaben beinhalten Tätigkeiten, die für das Turnier von entscheidender Bedeutung sind, denn nur ein äußerst gut vorbereiteter Hirte kann eine wirkliche Konkurrenz für Sadorf darstellen. Und so unterhält man sich zuerst mal mit einzelnen Charakteren des Dorfes, um einige Details zum Spiel, der Steuerung und den Finessen des Hütens zu erfahren. Die Dialoge werden jeweils als separate Zwischensequenzen dargestellt, mit synchronisierten Figuren und wirklich bildschönen Animationen. Sehr schnell ist klar, dass man das Hüten von Tieren trainieren muss.

Herdy Gerdy
Bei Gromps hilft nur die Flucht.

Hütender Gerdy
In 'Herdy Gerdy' gibt es eine bestimmte Anzahl von 'hütbaren' Wesen. Zum einen sind das die 'Doops', rosafarbene Huhn-ähnliche Geschöpfe, die hauptsächlich in Rudeln vor sich hinquieken. Sie sind nicht sonderlich menschenfreundlich und haben daher vor Gerdy Angst und laufen davon, sobald man sich in ihre Nähe begibt. Ihr müsst also quasi das Rudel zusammentrommeln, indem ihr die Doops von verschiedenen Punkten aus zusammentreibt. Wie viele Doops dann zur Herde gehören, seht ihr anhand einer Zahl über dem Zentrum der Herde. Ab und zu reißt wieder ein widerspenstiger Doop aus, den ihr dann wieder zur Herde treiben müsst. Und so müsst ihr das Doop-Rudel in ein kleines Gehege treiben, aus dem sie dann nicht mehr weglaufen können. Wie das bei solchen Viechern halt meistens ist, sind sie äußerst dickköpfig, weshalb sie nicht immer auf euer Kommando hören. Beispielsweise meiden sie das Wasser, aber lassen sich notfalls hinein treiben, und sie fühlen sich von hohen Abgründen magisch angezogen. Diese Idee erinnert ein bisschen an den alten Klassiker 'Lemmings', einem früheren Werk von DMA Design, die zuletzt 'GTA3' entwickelt haben. Natürlich haben die niedlichen Doops aber auch sonstige Feinde, und diese Feinde sind somit auch eure Feinde. Diese nennen sich Gromps und ihr Verhalten richtet sich ziemlich präzise nach ihrem Namen. Bei den Gromps handelt es sich nämlich um Yeti-ähnliche Geschöpfe (jedoch mit rosafarbenem Pelz), die sich einerseits auf Gerdy stürzen, sobald er in ihre Nähe kommt, und zum anderen haben Gromps als Lieblingsspeise kleine niedliche Doops. Wenn man nun noch in Betracht zieht, dass ihr nicht alle Doops in einem Level verlieren dürft, ist der Sinn des Spieles gänzlich erklärt. Damit der Massenverzehr von Doops durch Gromps nicht ins Unermessliche ausartet, kann man Gromps in Fallen locken, in denen sie dann gefangen sind, doch aufgepasst: Manchmal sind Gromp-Fallen direkt in der Nähe eines Doop-Geheges, wodurch sich der Gromp mit einer Angel immer kleine Leckerbissen schnappen kann, was natürlich nicht so ganz der Sinn der Falle war.

 

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