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Test - Kingdom Under Fire: Heroes : Kingdom Under Fire: Heroes

  • Xbox
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Mit 'Kingdom Under Fire: The Crusaders' lieferten die koreanischen Entwickler von Phantagram vor einem Jahr einen echten Überraschungshit ab, der jedoch noch mit der einen oder anderen Macke zu kämpfen hatte. Nun versucht man, mit der Fortsetzung 'Heroes' auch den letzten Kritiker zum Schweigen zu bringen.

Schlacht um Mittelerde?

Dabei folgt man auch im fernen Korea dem momentanen Prequel-Trend und verfrachtet die Handlung von 'Heroes' zeitlich noch vor die Geschehnisse der letzten Xbox-Massenschlacht. Inhaltlich hat sich hierdurch entsprechend wenig getan. Noch immer herrscht Krieg im Lande Bersia, wo sich Orcs, Menschen und Elfen in bester Tolkien-Manier eins auf die Rübe geben. Die nette Hintergrundgeschichte wird dabei aus der Sicht von insgesamt sieben Charakteren erzählt, wobei jeder Charakter seine eigene Kampagne im Spiel hat. In bester Blizzard-Tugend sind die Handlungen dabei miteinander verknüpft, sodass ihr nach und nach mehr über die verwobene Intrigenwelt von Bersia erfahrt.

Dennoch fällt die Präsentation der ansonsten spannenden Handlung leider etwas mittelmäßig aus. Die Geschichte wird entweder mit vertonten Standbildern weitergesponnen oder mithilfe der Ingame-Engine erzählt. Dass Letzteres nicht zwingend schlecht sein muss, beweist zwar 'Metal Gear Solid' immer wieder aufs Neue, jedoch hat man sich beim Entwickler Phantagram nicht mal die Mühe gemacht, die Lippenbewegungen an die Sprachausgabe anzupassen. Diese sorgt zumindest für ein Atmosphäre-Plus. Wie schon beim Vorgänger wurde auch 'Heroes' ordentlich lokalisiert und verfügt über glaubwürdige, deutsche Sprecher. Hier und da mag zwar die Betonung etwas übertrieben ausgefallen sein, dennoch sind Videospieler hierzulande deutlich Schlimmeres gewohnt.

Strategie küsst Action!

Spielerisch liefert Phantagram schließlich die schon aus dem Vorgänger bekannte Mischung aus Action-Geschnetzel sowie Strategie-Elementen ab, wobei zumindest anfangs der Actionpart deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Während der ersten Missionen habt ihr alle Zeit der Welt, euch an die Steuerung des Action-Parts zu gewöhnen, da hier taktische Überlegungen fast keine Rolle spielen. Dies kommt zwar Anfängern gelegen, da sie nicht mehr wie noch beim Vorgänger von unzähligen Optionen erschlagen werden, jedoch fällt hier erst recht auf, wie monoton und vor allem träge das Gameplay der Action-Sequenzen ausgefallen ist. Wie bei Koeis erfolgreicher 'Dynasty Warriors'-Reihe schnetzelt ihr euch durch unzählige Gegnerhorden, ohne wirklich Rücksicht auf Angriffsmuster oder Gegnerverhalten nehmen zu müssen. Im Gegensatz zum Koei-Titel steuert sich 'Kingdom Under Fire' in diesen Action-Szenen jedoch äußerst schwerfällig, sodass komplette Serienneulinge durch den starken Action-Fokus zu Beginn eher abgeschreckt werden. Zudem ist es Phantagram nur bedingt geglückt, die störrische Kamera aus dem Vorgänger aufzuwerten. Wer will, kann nun zwar etwas aus dem Geschehen herauszoomen, was für ein Plus an Übersichtlichkeit sorgt, jedoch wird die Kameraposition nach jeder ausgeführten Spezialattacke aus unerfindlichen Gründen zurückgesetzt, sodass ihr viel Zeit damit verbringt, euren Blickwinkel wieder in die Ausgangsposition zu bringen. Glücklicherweise gewinnt der Strategie-Part jedoch schon nach einigen Missionen deutlich an Gewicht, sodass 'Heroes' seine ganze Gameplay-Stärke ausspielen kann und die Actionscharmützel zu dem werden, was sie sind: eine nette Abwechslung zum Strategenalltag.

Doch auch im Taktikbereich macht 'Heroes' Neueinsteigern das Leben unnötig schwer. Wurdet ihr beim Vorgänger von allerlei Tutorials erschlagen, spart sich 'Heroes' viele der hilfreichen Texteinblenden, sodass sich manche taktische Elemente Neulingen erst nach und nach offenbaren. Denn was die taktische Tiefe anbelangt, so ist auch 'Heroes' über jeden Zweifel erhaben. Noch immer steuert ihr riesige Armeen, die in kleinere Gruppen unterteilt sind, über teils epische Schlachtfelder. Dabei hat jeder Einheitentyp seine ganz speziellen Vor- und Nachteile, die sich im bekannten Stein-Schere-Papier-Prinzip gegeneinander ausspielen lassen.

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