Test - Lioncast LX 20 : Headset für den kleinen Geldbeutel
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Die Wahl eines Headsets ist so ein bisschen eine Glaubensfrage. Dem einen reicht ein 10-Euro-Brüllbügel vom Grabbeltisch, um sich vermeintlich guten Klang in die Hörgänge zu pumpen. Der andere lässt nur Hightech mit Surround und maximalem Tragekomfort an seine Lauscher, egal wie stark er das Sparschwein schlachten muss. Für die Minimalisten mit kleinem Geldbeutel hat Lioncast nun das LX 20 auf den Markt gebracht, ein analoges Stereoheadset für schlappe 29,95 Euro (UVP). Lohnt sich die Sparsamkeit?
Auf den ersten Blick mag man gar nicht so recht glauben, dass das Lioncast LX 20 zur unteren Preiskategorie gehört. Das 232 Gramm leichte Headset ist in mattem Schwarz gehalten und sieht recht formschön aus. Kopf- und Ohrpolster sind weich und mit Kunstleder umhüllt. An den ungleichmäßigen Nahtstellen des Überzugs sieht man dann jedoch, dass wir uns nicht in der Luxusklasse bewegen. Die Polster sind aber angenehm weich, der Tragekomfort ist nicht zuletzt aufgrund des geringen Gewichts und des kaum vorhandenen Seitendrucks sehr angenehm. Da haben wir in höheren Preisregionen schon deutlich Schlechteres gesehen.
Die Ausstattung ist für die Preisklasse ebenfalls erstaunlich. Der abnehmbare Mikrofonarm ist mit Metallgeflecht und Poppschutz versehen. Ein 1,35 m langes Kabel mit 4-Pol-Klinke und Bedienteil für Mic-Mute und Lautstärke erlaubt den Anschluss an Gamepads oder mobile Geräte. Hinzu kommt ein 2 m langes Kabel mit zwei 3-Pol-Klinken als Verlängerung für die Verwendung am PC. Insgesamt kommen wir also auf eine Kabellänge von über drei Metern. Überraschenderweise sind beide Kabel mit Textil ummantelt. Einziges kleines Manko ist, dass die Arretierung des Mikrofonarms ein klein wenig fester sein dürfte.
Bis auf kleinere akzeptable Schwächen kann das LX 20 also bei Verarbeitung, Bequemlichkeit und Ausstattung ordentlich punkten. Weitere Punkte sammelt das preiswerte Headset beim Mikrofon. Klar, bei der Preisklasse darf man keine Studioqualität erwarten, aber das Mikrofon ist erstaunlich gut und erlaubt eine klare, gut verständliche Sprachübertragung. Für den Voice-Chat beim Zocken ist es problemlos geeignet. Noch ein Pluspunkt für das LX 20.
Bleibt noch der Klang und diesbezüglich muss das Lioncast LX 20 dann doch Federn lassen. Das Headset ist mit 50-mm-Treibern mit einer Bandbreite von 20 bis 20.000 Hz bestückt, so weit also Standard. Was aus selbigen herausdringt, kann allerdings nicht überzeugen. Der Sound hat zwar durchaus Volumen und eine brauchbare Richtungswahrnehmung beim Zocken ist möglich, doch das Klangbild ist eher unausgewogen und recht dumpf.
Die Bässe sind überpräsent und dazu leicht matschig, was es den anderen Frequenzbereichen schwer macht durchzudringen. Den Mitten fehlt spürbar das Durchsetzungsvermögen, Höhen sind quasi nicht vorhanden. Entsprechend klingt alles ziemlich dumpf und ohne Brillanz. Wer sein Headset vorrangig für den Voice-Chat nutzt und wem der eigentliche Spielesound eher nebensächlich ist, für den geht das gerade noch in Ordnung. Wer seine Spiele aber akustisch genießen will, wird mit dem Klangbild sicherlich nicht glücklich.
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