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Test - Medal of Honor: Allied Assault : Medal of Honor: Allied Assault

  • PC
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Was allerdings einen faden Nachgeschmack hinterlässt ist die Tatsache, dass 'Breakthrough' spielerisch unterm Strich wenig Neues bietet, abgesehen von den neuen Locations. Auch fehlt es, wie schon beim Original und dem ersten Add-on, an Zusammenhang. Ohne großes Wenn und Aber werdet ihr in die Einsätze geschickt, was es etwas schwer macht, sich mit der Hauptfigur zu identifizieren. Ein weiterer Negativpunkt ist, dass die Einzelspieler-Missionen den Spieler kaum mehr als sechs Stunden beschäftigen.

Der Schwierigkeitsgrad des Add-ons - wie gewohnt in drei Stufen verfügbar - ist streckenweise sehr hoch ausgefallen, stellenweise aber auch wieder zu leicht. Speziell die letzte Mission hat es in sich, in der ihr dafür sorgen müsst, dass die Deutschen keine Sprengsätze an einem Sendemast platzieren, ihr dabei aber permanent unter massivem Beschuss steht und nebenher noch einen Luftschlag kommandieren müsst. Auch mit Mörsern eine Panzerattacke aufzuhalten verlangt einiges an Übung. Die eigentliche Herausforderung besteht aber erfreulicherweise eher im wirklich gelungenen Level-Design.

Realismus kombiniert mit Spielbarkeit
Natürlich steht auch bei 'Breakthough' wieder die authentische Umsetzung der Kriegsereignisse im Vordergrund. Der Realismus wird aber nicht übertrieben, so dass die ganze Angelegenheit gut spielbar ist. Die neuen Waffen entsprechen sehr genau ihren realen Vorbildern. Neu dabei sind unter anderem die Moschino, DeLisle oder Vickers Berthier, allerdings handelt es sich unterm Strich nur um Varianten bereits bekannter Waffen. Die KI bietet wenig Neues, die Gegner agieren, wie ihr es schon vom Original-Spiel gewohnt seid. Einstein'sche Leistungen könnt ihr also nicht erwarten, auch wenn die Gegner beweglich sind und ab und an die Deckung ausnutzen.

Aber einige Mankos gibt es auch: Warum kann ich so ziemlich jeden Gegner mit ein bis drei Schuss erlegen, brauche aber ewig, um einen unverwundbar erscheinenden Motorradfahrer mit einem schweren MG letztendlich dadurch zu plätten, dass ich auf sein Vehikel ballere? Warum spawnen Gegner aus einer Richtung, in der schon alles erledigt war und von wo eigentlich gar kein Widersacher auftauchen kann? Das sind Design-Schwächen, die einfach nicht sein müssen.

Neben den Einzelspieler-Missionen gibt es auch Nachschub im Multiplayer-Bereich in Form von neun neuen Maps, angelegt an die neuen Locations, sowie dem neuen Spielmodus 'Liberation'. Letzterer erfordert einiges an Teamplay, denn hier wird nicht wie sonst üblich nach dem Ableben respawnt, sondern erlegte Kameraden müssen von ihren Team-Mitgliedern befreit werden. Eine nicht uninteressante Variante, die zusammen mit neuen Skins und Waffen für erneuten Multiplayer-Spielspaß sorgen soll. Der Haken dabei ist allerdings, dass der eine oder andere sicher nicht gerade ein Freund davon ist, darauf zu warten, dass andere Spieler ihn endlich wieder ins Spiel bringen.

Atmosphäre wieder im Vordergrund
Optisch werden die neuen Einsätze wiederum sehr authentisch umgesetzt. Die Umgebungen wirken realistisch und abwechslungsreich, die Begrenzungen, die der lineare Verlauf den Levels aufzwingt, machen einen natürlichen und nicht beengenden Eindruck. Große technische Neuerungen sind allerdings nicht zu entdecken. Erfreulich ist, dass euch nun auch endlich mal ein paar Zwischensequenzen spendiert werden. So gibt es zwischen den Missionen Ausschnitte aus Dokumentarfilmen, aber auch Ingame-Sequenzen sind vertreten und belohnen eure Mühe mit fulminanten Action-Szenen. Die schicken Spezialeffekte wie Sandsturm, Qualm oder die fulminanten Explosionen sowie die gelungenen Skins und Animationen können ebenfalls wieder überzeugen, auch wenn sich langsam, aber sicher eine leichte Staubschicht auf die Engine legt. Dafür sind aber auch altbekannte Grafikfehler wieder vorhanden, allen voran wieder Gegner und Gewehre, die durch Mauern und Türen ragen.

Der Sound ist auch in 'Breakthrough' wieder erste Sahne - es kracht, ballert und schreit an allen Ecken und Enden. Die Hintergrundmusik passt wie die Faust aufs Auge und sorgt für Film-ähnliches Ambiente. Grafik, Sound und das gelungene Missions-Design sorgen für eine Menge Atmosphäre, was letztendlich auch eine der Stärken von 'Medal of Honor' darstellt und erneut konsequent umgesetzt wurde.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Medal of Honor: Allied Assault' gehört mit Sicherheit zum Besten, was das Shooter-Genre in den letzten Jahren hervorgebracht hat, und 'Breakthrough' bestätigt diesen Anspruch aufs Neue - mehr oder weniger, denn auch wenn die ganze Angelegenheit Spaß macht, hinterlassen ein paar Aspekte doch einen leicht sauren Nachgeschmack. Die neuen Locations bieten visuell viel Abwechslung und wurden grafisch ansehnlich in Szene gesetzt, jedoch gibt es in Sachen Gameplay so gar keine neuen Ideen und ihr erlebt mehr oder minder genau das, was Original und erstes Add-on schon zu bieten hatten. Etwas mehr Einfallsreichtum hätte ich mir für ein zweites Add-on da schon gewünscht und etwas kurz ist die Sache auch wieder geraten. Wen das nicht stört, der bekommt dennoch ein gelungenes Add-on, das solide Kost bietet und nahtlos an 'Spearhead' anknüpft.

Überblick

Pro

  • herausfordernde Missionen
  • sehr gutes Level-Design
  • packende Atmosphäre
  • sehr authentisch

Contra

  • Singleplayer-Kampagne zu kurz
  • kleinere Design-Fehler
  • keine Neuerungen im Gameplay

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