Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Metal Slug 5 : Metal Slug 5

  • PS2
Von  |  | Kommentieren

Die legendäre ’Metal Slug’-Reihe beehrt die PS2 einmal mehr – diesmal dürfen sich die Oldschool-Ballerfans über den fünften Teil der Arcade-Serie freuen. Wir haben uns in die 2D-Action gestürzt und überprüft, ob der Titel trotz antiquierter Technik zu überzeugen vermag.

Eiserne Schnecke

Das Shooter-Genre ist zurzeit nicht nur eines der beliebtesten, sondern auch eines der grafikintensivsten Spielgenres. Umso überraschender ist es, dass SNKs ’Metal Slug’-Reihe nach wie vor eine beachtliche Fangemeinde um sich scharen kann, obwohl das Gameplay und die Technik schon völlig veraltet scheinen. 1996 erblickte das erste ’Metal Slug’ das Licht der Welt und konnte sowohl in den Spielhallen als auch auf der Beat’em-up-dominierten Luxus-Konsole NeoGeo begeistern. Der launige Mix aus Sidescrolling-Ballerei und detailverliebter 2D-Grafik im eher untypischen Cartoon-Look faszinierte sofort und brachte zahlreiche Nachfolger mit sich. Diese wurden dann nach und nach für andere Plattformen, wie die PSone, die PlayStation 2, Xbox und Game Boy Advance, umgesetzt. Weder spielerisch noch grafisch gab es seitdem eine handfeste Weiterentwicklung.

Die fünfte Mission

Entsprechend erwartet euch die typische ’Metal Slug’-Dosis: Ihr wählt zunächst einen von vier zur Verfügung stehenden Charakteren und schon geht die Action los. Unterschiede zwischen den einzelnen Figuren abseits ihres Aussehens gibt es im Übrigen nicht. Ihr steuert den kleinen Helden von links nach rechts durch die scrollenden 2D-Levels und ballert, was das Zeug hält. Ihr könnt in verschiedene Richtungen zielen, Granaten werfen und im Gegensatz zu den bisherigen Teilen sogar eine Rutschbewegung über den Boden vollziehen. Auch hohe Sprünge sind möglich, die ihr ab und zu braucht, um von Plattform zu Plattform zu hüpfen. Das kommt aber nicht allzu häufig vor, denn ’Metal Slug 5’ ist kein Jump’n’Run, sondern ein Shoot’em-up. Spielerisch erinnert der Titel stark an klassische 2D-Ballereien, wie ’Turrican’ oder ’Contra’, und wie in diesen Spielen könnt ihr auch hier Extrawaffen einsammeln, um kurzzeitig besonders viel Schaden anzurichten. Wie gehabt stellen sich euch unzählige schnell besiegbare Feinde in den Weg, aber auch spektakuläre Zwischen- und Endbosse wollen immer wieder mal besiegt werden. Für etwas Auflockerung sorgen zum einen Fahrzeug-Sequenzen – in ’Metal Slug 5’ rast ihr beispielsweise mit einem Raketenrucksack durch die Lüfte und nehmt an einer Verfolgungsjagd mit Mini-Autos teil. Zum anderen dürft ihr euch auch in den ’normalen’ Abschnitten hin und wieder in einen kuriosen Kampfpanzer – einen so genannten ’Metal Slug’ – setzen. Diese Maschinen haben nicht nur stärkere Schüsse, sondern können auch mehrere feindliche Treffer einstecken.

Altersstarrsinn

Das Spielgeschehen ist gewohnt ordentlich, Überraschungen gibt es hingegen keine. Die Ballerei macht Spaß und kann vor allem im Koop-Modus überzeugen, in dem ihr gemeinsam mit einem Mitspieler die Abschnitte meistert. Leider hat der fünfte Teil der Serie aber auch einige Schattenseiten, die für Abzüge sorgen. Da wäre beispielsweise das Leveldesign zu nennen, das im Vergleich zu anderen Episoden nur Mittelmaß ist. Am meisten stört aber der geringe Umfang: Die fünf Levels habt ihr in etwa 40 Minuten durchgespielt – und es gibt in dieser Episode nicht einmal alternative Pfade. Darüber hinaus sorgen die unendlichen Continues dafür, dass der anspruchsvolle Schwierigkeitsgrad keine Bedeutung mehr hat und selbst Laien den finalen Endgegner rasch zu Gesicht bekommen. Hat man ’Metal Slug 5’ durchgespielt, kann man nur noch die Highscores verbessern und versteckte Items suchen. Irgendwelche Bonus-Spielmodi, wie sie zum Beispiel die PSone-Umsetzung von ’Metal Slug X’ bekommen hat, sind hier Fehlanzeige. Auch technisch gibt es einige Schwächen – die detailverliebte 2D-Grafik ist zwar altmodisch, aber ganz hübsch. Das rechtfertigt aber nicht, dass die Optik von 1996 auf der PS2 nicht verbessert wurde – niedrige Auflösung, pixelige Kanten und teils heftige Framerate-Einbrüche verärgern nicht nur Grafik-Fetischisten. Darüber hinaus sorgt die ständige Wiederverwertung von Soundeffekten, Animationen und Feindfiguren nicht gerade für Begeisterung. Immerhin geht die Hintergrundmusik in Ordnung.

Fazit

von David Stöckli
Selbst als langjähriger ’Metal Slug’-Fan kann ich über den kümmerlichen Umfang, technische Unzulänglichkeiten wie Ruckler und einige Schwächen im Leveldesign nicht hinwegsehen. Baller-Nostalgiker können einen Blick riskieren, alle anderen greifen zu besseren Genre-Vertretern.

Überblick

Pro

  • klassische 2D-Action
  • witziges Sprites-Design und lustige Animationen
  • unterhaltsamer Kooperativ-Modus

Contra

  • viel zu kurz
  • kein Bonusmaterial
  • veraltete Grafik und Ruckler

Kommentarezum Artikel