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Special - Minecraft macht die Mutti fertig : Wenn dich Let's-Plays in den Wahnsinn treiben

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Was soll das denn, fragt ihr Euch vielleicht. Ne Mutti, die über Minecraft heult? Und das hier? Die ewige Leier von „Das Kind sitzt zu lange vor dem Bildschirm, bla bla“?

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag unserer Partnerseite muttispielt.de. Muttispielt ist das Elternportal rund um die Themen Kindheit, Spielzeug, Qualitätszeit! Rechnungen, Kostendruck, Deadlines, Finanzamt, Termine und Dispoquatsch – immer, ständig und überall. Aber was ist eigentlich mit Zocken, Lesen, Filmen, Spielen und Keksen? Muttispielt ist das Portal für das, was wirklich wichtig ist im Leben. Zeit mit deinen Kindern! Zeit für dich selbst und deinen Kopf. Qualitätszeit eben.

Was soll das denn, fragt ihr Euch vielleicht. Ne Mutti, die über Minecraft heult? Und das hier? Die ewige Leier von „Das Kind sitzt zu lange vor dem Bildschirm, bla bla“?

NICHT bei mir.

Ich freue mich von Herzen, dass es ein großartiges Spiel wie Minecraft gibt, an dem sich meine Tochter so richtig virtuell austoben kann. Ich liebe digitale Spiele und finde, zumindest zum Fernseher sind sie immer die bessere Alternative für Kinder. Manchmal spiele ich mit, wobei ich gegen meine Kleine ehrlich gesagt so dermaßen abstinke, dass ich auch mal passe. Ich befürchte, sonst geht jeder Rest Respekt irgendwann verloren und das schon lange vor Beginn der Pubertät. Nein, eigentlich mag ich die bunte, überraschende Pixelwelt. Wenn da nicht eines wäre, dass mir das Leben wirklich schwer macht.

Meine Tochter ist so ambitioniert in Minecraft unterwegs mit ihren sechs Jahren, dass sie es allen Jungs im Hort so richtig zeigen will. Also sucht sie natürlich nach Fortbildung und glaubt, sie sei ausgerechnet auf Youtube fündig geworden. Da gibt es diesen Kanal, in dem IsyCheesy zusammen mit ihren Kumpels ein Let's Play nach dem anderen raushaut. Der Kanal hat weit über 300.000 Abonnenten, die werden schon alle wissen, ob das inhaltlich gut ist. Ich bin weit davon entfernt, das beurteilen zu wollen. Was ich beurteilen kann, ist die Frequenz, auf der sich IsyCheesys Stimme befindet - die ähnelt der einer Kreissäge, die in einer 10 Meter hohen leeren Halle steht.

Der einzige Bildschirm, auf dem meine Sechsjährige Fernsehen oder auch Youtube schauen kann (und darf) ist im Wohnzimmer. Wir haben eine kleine Wohnung und diese schreckliche Stimme kriecht mir durch Mark und Bein. Weil das so hart auszuhalten ist, habe ich jetzt die Let's-Play-Zeit aufs Wochenende gelegt, nach Feierabend würde sonst an manchen Tagen der Fernseher aus dem Fenster fliegen und die Löcher in der Wand wären ziemlich hässlich.

Am Wochenende bin ich etwas entspannter, da halte ich das aus. Als Mutter ist man ja seit der ersten elektronisch verstärkten, quiekenden Ente so einiges gewöhnt, zum Beispiel zehnmal alle Folgen von Feuerwehrmann Sam zusammen zu schauen - das war auch phonetisch schwer zu verkraften.

Eine Freundin von mir meinte, ich soll den Let's-Play-Quatsch einfach verbieten. Das kommt für mich nicht in Frage. Das interessiert mein Kind wirklich! Nur weil ich ein Medium nicht verstehe, kann ich es doch nicht einfach verbieten? In welchem Jahrhundert leben wir denn? Es ist doch viel wichtiger, dass ich mich damit auseinandersetze. Es ist jetzt schon so, dass ich ungefähr die Hälfte aller gängigen Medien nicht mehr wirklich verstehe. Snapchat, Twitch? Ohne mich. Mein Vater versteht auch bis heute nicht, dass ich meine E-Mails auf dem Handy lesen kann und fragt, ob da nicht jeder mitlesen kann. Nun. Youtube ist vom Teufel und die Erde ist eine Scheibe. Nee. Das kommt nicht in Frage.

Letztes Wochenende habe ich was Neues probiert. Ich habe mich mit Ohrenstöpseln zum Kind auf die Couch gehockt - klingt schräg, war aber ganz gut. IsyCheesy war ohne Probleme noch ganz leise zu hören, kapiert habe ich trotzdem nichts, aber zumindest hatte ich keine Schmerzen. So saßen wir also, gebannt von Minecraft und der Pixelwelt. Mein Vater rief in der Zeit an, er hatte ein technisches Problem, mit seinem Router. Habe ich leider nicht gehört. ? Alles hat seine guten Seiten, sogar IsyCheesy.

Ich denke lieber noch nicht darüber nach, was ich für Hilfsmittel brauche, um ihre Pubertät zu überstehen! Asta la Pasta!

Die Autorin Anke Brinkmann betreibt das Eltern-Portal muttispielt.de, bei dem sich alles um Kindheit, Spielwaren, Videospiele und Qualitätszeit dreht. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer sechsjährigen Tochter in München und schreibt zusammen mit 80 Eltern aus ganz Deutschland Tests und Verbrauchertipps zu Spielwaren jeder Kategorie.

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