Test - MSI Trident 3 : Vollwertiger PC im Konsolenformat
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Trotz der Totgeburt der Steam Machine ist das Thema Mini-PC noch nicht vom Tisch. ZOTAC hat seine ZBOX, ASUS den GR8 und MSI setzt weiterhin auf den Trident als kompakten Gaming-Rechner fürs Wohnzimmer (und anderswo). Der aktuelle MSI Trident 3 ist in der von uns getesteten Konfiguration für 1.399 Euro zu haben und will mit starker Full-HD-Leistung und kräftigen, aktuellen Komponenten überzeugen.
Gerade wer wenig Platz in seiner Bude hat oder nicht unbedingt einen Riesenkoffer im Wohnzimmer stehen haben will, sollte Gefallen am Trident 3 finden. Mit nur 346 x 72 x 232 mm (ohne Standfuß) und einem Gewicht von lediglich etwas über drei Kilogramm spielt das 4,7-Liter-Gehäuse in Sachen Platzbedarf in einer Liga mit den aktuellen Konsolen. Zum Vergleich: Die Xbox One S bringt es auf 233 x 70 x 304 mm, die PS4 Pro beansprucht 327 x 55 x 295 mm Raum. Kaum ein Unterschied also.
Den findet man eher beim Preis, denn mit 1.399 Euro ist der Trident 3 in der uns vorliegenden Konfiguration natürlich um einiges teurer als die Konsolen. Praktisch ist auf jeden Fall, dass er wahlweise liegend oder mithilfe des beiliegenden Standfußes stehend aufgestellt werden kann. Einer der Gründe für den geringen Platzbedarf ist natürlich das externe Netzteil. Das Gehäuse kann sich jedenfalls sehen lassen, es wirkt mit seinem mattschwarzen, leicht asymmetrischen Design sehr dezent. Auf üppige Beleuchtung hat MSI dankbarerweise verzichtet.
Trotz aller Kompaktheit hat MSI nicht bei den Anschlüssen gespart. Die Frontseite ist mit Kopfhörer- und Mikrofonanschluss, 1x USB 3.1 Gen 1 Type-C, 2x USB 3.1 Gen 1 Type-A und 1x VR-Link mit allem Wichtigen ausgestattet, wobei einer der USB-Anschlüsse bei ausgeschaltetem Rechner als Charger zum Aufladen dient. Die Rückseite bietet Mic, Line-in, Line-out, LAN, 1x USB 3.1 Gen 1 Type-A, 4x USB 2.0, 1x HDMI Board-seitig sowie die Anschlüsse der verbauten Grafikkarte (je 1x DVI-D, HDMI 2.0 und DisplayPort 1.4).
Beim Innenleben setzt MSI auf starke Spieleleistung und verbaut einen Intel i7-7700 @3,6 GHz (4,2 GHz Boost) aus der aktuellen Kaby-Lake-Reihe. Er wird unterstützt von 8 GB SO-DIMM DDR4-2400 von Kingston, die bis auf 32 GB aufgerüstet werden können. Als Arbeitstier für die Grafik werkelt eine spezielle GeForce GTX 1060 mit 6 GB GDDR5-Speicher im knappen Gehäuse. Die Grafikkarte ist mit 1.544 / 1.759 MHz werksübertaktet gegenüber der Founders Edition mit ihren 1.506 / 1.709 MHz.
Als Laufwerke sind eine schnelle 240-GB-M.2-SSD von Kingston und eine 1 TB große SATA600-Festplatte im 2,5-Zoll-Format von Hitachi verbaut. Weiterhin unterstützt der Trident 3 WLAN 801.11ac/a/b/g/n sowie Bluetooth 4.2 inklusive der MSI-typischen Technologien, darunter Mystic Light LED-Beleuchtung, Audio Boost 3 und Nahimic 2.0 Audio Enhancer. Auch die gängigen MSI-Apps wie Gaming Center und Dragon Eye zur Optimierung der Performance sind vorhanden.
Das Hauptproblem bei kleinen Gehäusen ist üblicherweise die Kühlung. MSI setzt auf die hauseigene Silent-Storm-2-Variante, und die leistet Beachtliches. Die GPU wird unter Volllast problemlos auf maximal 78 Grad gehalten, für die Gehäusegröße ein völlig gängiger Wert. Was dabei mehr beeindruckt, ist, dass der Rechner kaum zu hören ist, selbst wenn er mit voller Wucht (Spiele-)Daten schaufelt. Das Ziel eines Mini-PCs ist damit auf jeden Fall erfüllt.
Die Spieleleistung des kleinen Kastens ist sehr ordentlich, was natürlich an der Grafikkarte und einer generell guten Abstimmung der wertigen Komponenten liegt:
Die übertaktete GTX 1060 mit ihren 6 GB Speicher hat keine Probleme, aktuelle Titel unter 1.920 x 1.080 mit guten Bildraten um und über 60 fps zu stemmen. Bei früheren Modellen wurde noch die 3-GB-Variante genutzt, gerade für Open-World-Titel zahlen sich die 6 GB aber aus. Selbst 2.560 x 1.440 Pixel sind gut spielbar und können mit einigen Optimierungen der Spielgrafikeinstellungen mit guten Bildraten zum Laufen gebracht werden. 4K-Auflösungen sind mit der Grafikkarte allerdings nicht drin, das war aber auch nicht zu erwarten.
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