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Test - NVIDIA GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition : Wirklich stärker als die RTX 2080 Super?

  • PC
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Mit der RTX 3060 Ti hat NVIDIA nunmehr die vierte Katze aus dem Sack gelassen. Für 399 Euro ist die Founders Edition die zur Zeit preiswerteste Grafikkarte des Quartetts. Vollmundig kündigte NVIDIA an, dass ihre Leistung sogar die der etwa doppelt so teuren RTX 2080 Super der letzten Generation übertrifft. Das haben wir natürlich für euch überprüft und verraten euch am Ende auch noch, für welche Gaming-Ansprüche sich die vier Grafikmonster am ehesten lohnen.

Rein äußerlich unterscheidet sich die GeForce RTX 3060 Ti Founders Edition nur bei der Gehäusefarbe von ihren Schwestern. Das Design ist weitgehend identisch, auch bei der RTX 3060 Ti setzt NVIDIA auf zwei Lüfter, den 12-Pin-Anschluss (Adapter liegt bei) sowie drei DisplayPorts und einem HDMI 2.1 Anschluss. Die recht kompakte Bauweise ist auch bestens dazu geeignet, die Karte in älteren Gehäusen einzusetzen.

Ausgestattet ist die Grafikkarte mit 4.864 CUDA Cores (also mehr als doppelt so viel wie bei der RTX 2060 Super), 80 ROPs und 152 Texture Units. Bei den RT Cores, die für die Berechnung von Raytracing zuständig sind, kommen 38 Kerne der zweiten Generation zum Einsatz. Bei den Tensor Cores sind es nur noch 152 Kerne statt 272 wie bei der RTX 2060. Aber auch hier wird mehr Leistung durch den Wechsel auf die nunmehr dritte Generation offeriert.

Die GPU arbeitet mit 1.410 MHZ (1.665 MHz Boost). Hinsichtlich des VRAMs sind erneut 8 GB GDDR6 an Bord. Das 256-bit Speicher-Interface liefert somit 448 GB/s. Die Leistungsaufnahme ist mit 200W TDP angegeben. Das kommt gut hin, bei unseren Messungen kam die Karte auf 206,3W bei Volllast. Sie futter damit etwas mehr als die RTX 2060 Super (175W), aber deutlich weniger als die RTX 2080 Super (250W), welche sogar noch etwas weniger Leistung bietet. Der Generationssprung ist auch hier unübersehbar.

Die Lüfter arbeiten ausgesprochen leise, selbst bei voller Last war die Karte kaum zu hören. Die Kühlung arbeitet ohnehin recht effizient. Maximale Temperaturen von 72 Grad sind durchaus erfreulich zu nennen. In der vorherigen Generation lagen die Founders Editions doch meist eher im oberen Bereich der 70-Grad-Range, aber da hat sich einiges getan. Man darf sehr gespannt sein, wie die Kühlungen der Partner-Karten aussehen werden.

Ausgehend von den bisher veröffentlichten Karten der RTX-30-Reihe war unsere Erwartung natürlich, dass die RTX 3060 Ti sich als gute bis sehr gute Karte für Auflösungen bis 2.560 x 1.440 entpuppt. NVIDIA gibt selbst an, dass die RTX 3060 Ti sogar der RTX 2080 Super überlegen sei, die immerhin zuletzt etwa doppelt so teuer war wie die RTX 3060 Ti. Das ist eine Ansage. Aber: NVIDIA hat Wort gehalten - die RTX 3060 Ti ordnet sich tatsächlich knapp vor der RTX 2080 S und etwas deutlicher hinter der RTX 2080 Ti ein. Die Leistung der RTX 3060 Ti in Verbindung mit dem vergleichsweise moderaten Preis wird viele Spieler, die bereits ihren QHD-Monitor daheim haben oder mit einem Wechsel liebäugeln, sehr glücklich machen.

Full HD ist für die Karte überhaupt kein Problem. Bei 1440p kratzt sind selbst bei aufwendigen Open-World-Titeln wie Assassin's Creed: Valhall oder Watch Dogs: Legion gut und gerne 60 Bilder pro Sekunden drin, wohlgemerkt bei maximalen Grafikeinstellungen. Haut es mal nicht ganz hin, reichen minimale Anpassungen der Einstellungen. Wer gern Raytracing zum Einsatz bringen möchte, wird sich freuen, dass mithilfe von DLSS auch hier gute Werte erzielt werden können. Die Technologie sollte man in der Tat nicht unterschätzen. Bei Watch Dogs: Legions erreichten wir mit voll aufgedrehtem Raytracing zwar lediglich 30 Bilder pro Sekunde bei 1440p. Mit zugeschaltetem DLSS konnten wir aber bis zu 68 fps aus der Karte herauskitzeln bei nur minimal sichtbaren Unterschieden.

Welche Karte nehme ich denn nun?

Nachdem nun alle vier Grafikkarten (mehr oder weniger) verfügbar sind, lässt sich nun auch sehr konkret sagen, welche Karte welchen Ansprüchen gerecht wird. Schließlich macht es wenig Sinn, das teuerste Modell zu nehmen, wenn ihr lediglich in Full-HD-Auflösung spielt, ebenso wie die preiswerteste Grafikkarte nicht für 4K60 geeignet ist.

RTX 3060 Ti (ab 399 Euro): 1.920 x 1.080 / 2.560 x 1.440

Die RTX 3060 Ti als preiswertestes Modell der Serie ist am Besten fürs Spielen in Full HD (1.920 x 1.080 und 2.560 x 1.080) geeignet und bringt auch bei QHD im 16:9-Format (2.560 x 1.440) gute bis sehr gute Ergebnisse. Für 4K ist die Karte nur bedingt geeignet, da die magische Grenze von 60fps nicht erreicht wird. Die Nutzung von Raytracing ist möglich, vor allem bei gleichzeitigem Einsatz von DLSS.

RTX 3070 (ab 499 Euro): 2.560 x 1.440 / 3.440 x 1.440

Die RTX 3070 bringt bei Full HD einige Frames mehr als die RTX 3060 Ti, sofern ein kräftiger Prozessor mit an Bord ist. Ihr eigentliches Spielfeld ist aber der 1440p-Bereich mit den Auflösungen 2.560 x 1.440 und 3.440 x 1.440. Hier erreicht die Karte eigentlich durch die Bank 60 Bilder pro Sekunde, in Einzelfällen mit minimalen Anpassungen der Grafikeinstellungen. Der Einsatz für 4K-Gaming ist möglich, 30 Bilder pro Sekunden werden stabil überschritten, die 60fps-Grenze ist aber nicht kontinuierlich gewährleistet.

RTX 3080 (ab 699 Euro): 3.440 x 1.440 / 3.840 x 2.160

Wer in 4K zocken möchte, der greift zur RTX 3080. Bei so ziemlich allen Spielen, die wir durch die Benchmarks gejagt haben, sind die 60 Bilder pro Sekunde bei maximalen Einstellungen ohne weiteres möglich. Sollte es mal eng werden, helfen DLSS oder das Drosseln oder der Verzicht auf Antialiasing, um die Grenze locker zu erreichen, ohne das die Bildqualität sichtbar beeinträchtigt wird. Natürlich ist auch der Einsatz bei FHD oder QHD möglich, allerdings kann es dabei schnell passieren, dass eine zu schwache/alte CPU zum Bottleneck wird und das volle Potenzial der Karte nicht ausgeschöpft werden kann.

RTX 3090 (ab 1.499 Euro): 3.440 x 1.440 / 3.840 x 2.160

Das Flaggschiff der Serie ist im Grunde nur für Professionelle oder Spieler mit zu viel Geld sinnvoll einsetzbar. Der Unterschied zur RTX 3080 liegt bei gleicher CPU eigentlich nur in der Shader-Anzahl und dem deutlich größeren VRAM. Das bringt euch bei den meisten Spielen aber eher wenig, das Leistungsplus gegenüber der RTX 3080 ist relativ gering. Interessant ist die Karte daher im Grunde nur für User, die sich viel mit Grafik- und Videobearbeitung beschäftigen und von den CUDA-Cores sowie dem größeren Speicher profitieren können. Der Preisunterschied zur RTX 3080 ist ziemlich absurd, eine echte Empfehlung für Gamer können wir daher nicht aussprechen. NVIDIA sollte hier dringend am Preis arbeiten, zumal AMD mit der Radeon RX 6900 XT eine beinharte und deutlich preiswertere Alternative bietet.

Greift zu, wenn...

… ihr eine vergleichsweise preiswerte Karte mit starker Leistung für Full HD oder guter Leistung für 1440p sucht.

Spart es euch, wenn...

… ihr 4K mit 60 Bildern pro Sekunden zocken wollt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Starkes Schlusslicht

Auch bei der RTX 3060 Ti zeigt sich eine beeindruckende Leistungssteigerung gegenüber der vorherigen Generation. Ab 399 Euro bekommt ihr eine Grafikkarte, die tatsächlich die Leistung der gut doppelt so teuren RTX 2080 Super übertrifft, immerhin die zweitstärkste Karte der letzten Generation. Fürs Zocken unter 1080p und 1440p (im 16:9-Format) ist die RTX 3060 Ti damit aktuell die erste Wahl und selbst 4K30 wird problemlos erreicht – und das sogar mit Raytracing, wenn parallel DLSS zum Einsatz kommt.

Das Design entsprecht dem der anderen Founders Editions und auch dieses Mal gibt es daran nichts zu nörgeln. Die Kühlung arbeitet leise und effizient und der Stromverbrauch ist moderat. Sollten in Kürze nicht noch weitere Modelle im unteren Preissegment auftauchen, kann man wohl davon ausgehen, dass die RTX 3060 Ti sehr viel Anklang finden wird, zumal sie hinsichtlich der abgedeckten Auflösungen den populären Bereich von 1080p und 1440p sauber und kostengünstig abdeckt. Zu beachten ist allerdings, dass die Third-Party-Modelle wohl erneut um einiges teurer sein werden.

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