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Test - PocketBook SURFpad 4 M : Retina-Imitat im Praxistest

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PocketBook gibt sich längst nicht mehr damit zufrieden, seine Produkte im E-Reader-Regal verstauben zu lassen. Der 7,85-Zoll-Androide SURFpad 4 M wandelt auf Apple-Pfaden und übernimmt nicht nur in weiten Teilen Formsprache und Display-Eigenschaften aktueller iPads. Mit recht brauchbaren SoC-Eingeweiden sollen auch Zocker der Tablet-Front nicht ausgeklammert werden. Wir haben das Gerät unter die Lupe genommen und nicht zuletzt geprüft, ob es sich lohnt, mehr als Doodle Jump über den Bildschirm flackern zu lassen.

Nicht ganz ohne Grund muss sich das SURFpad 4 M das Prädikat „iPad-Imitat“ gefallen lassen. Die Gehäusekonturen sowie das 4:3-Format bergen ein gewisses Verwechslungspotenzial. Dazu sind nicht erst die mit dem iPad mini nahezu identische Bildschirmdiagonale von 7,85 Zoll und die Retina-Auflösung mit 2.048 x 1.536 Pixeln (326 ppi) notwendig. Auch die mattschwarze, eloxierte Metallrückabdeckung reiht sich in dieses Schema ein. Den großen Bruch mit der Design-Sprache von Gevatter Apfel markieren die markant gelbgrün leuchtenden Softtouch-Einsätze für mehr Griffigkeit sowie die eigenwillig gestalteten Hardware-Knöpfe der gleichen abenteuerlichen Farbe. Diese haben nämlich die Form der Funktionen, die sie auslösen: Power, plus und minus.

Was sich erfrischend aus dem von wenig gestalterischer Abwechslung geprägten Tablet-Markt abhebt, erweist sich im Gebrauch als gewöhnungsbedürftig. Dafür sind die Druckpunkte allesamt makellos. Wandern wir den acht Millimeter dünnen Rand weiter entlang, kreuzen ein MicroSD-Slot, eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse sowie ein Micro-SIM-Fach und ein Micro-USB-Anschluss unseren Weg. Letzterer ist OTG-fähig. Durch Einsatz einer SIM-Karte ist das SURFpad 4 M 3G-fähig, in einen lächerlich großen Telefonersatz verwandelt sie das Tablet allerdings nicht. Den wohl größten Unterschied zum Apfel-Tablet macht definitiv der Preis aus, denn für gerade einmal 220 Euro bekommt man eine preiswerte Alternative geboten.

An der Front haben es sich zwei Lautsprecheröffnungen für Stereo-Sound gemütlich gemacht. In den Dimensionen von Tablet-Tönen bieten sie ein wenig hervorstechendes, leicht blechernes Klangerlebnis. Die Frontknipse ist mit einem 2-MP-Sensor ausgestattet. Ihr auf der anderen Seite sesshaft gewordenes Pendant bringt es immerhin noch auf 8 MP mit Autofokus. Auf einen LED-Blitz wurde leider verzichtet. Die damit gebannten Bilder lassen vor allem bei suboptimalen Lichtverhältnissen ein sichtbares Rauschen erkennen.

Retina lässt grüßen

Das SURFpad 4 M kann sich in seiner Bildschirmqualität beinahe mit Apples Retina-Displays messen. Nicht nur, dass das PocketBook die gleichen Zensuren wie das iPad mini respektive iPad Air in den Fächern Auflösung und Pixeldichte im Zeugnis stehen hat, woraus die angenehme Treppchenfreiheit selbst bei genauem Hinsehen resultiert. Nein, auch in Sachen Blickwinkelstabilität und Helligkeit kann das Display ein ähnliches Ergebnis vorweisen. Somit ist auch das Lesen sehr kleiner Schrift zumindest technikseitig keine Herausforderung.

Ähnlich überzeugen kann die Empfindlichkeit des Touchscreens. Der reagiert auf jede Eingabe prompt und fehlerfrei, sodass sich das Tablet in seinem Preissegment einen Platz auf dem ehrwürdigen Treppchen schnellschreibfähiger Tablets sichert. Weniger gefallen jedoch die Spaltmaße zwischen der Glasabdeckung und dem an den Ecken erhabenen Rand: ein schwarzes Loch für Staub und epidermalen Abrieb ohne Aussicht auf Säuberung. Die erhabenen Ecken könnten jedoch den Zweck erfüllen, den Bildschirm eines bäuchlings liegenden Gerätes bis zu einem gewissen Grad vor Kratzern zu schützen. Keine schlechte Idee, zumal es sich offenbar nicht um Corning Gorilla Glass handelt. Wir vermissen allerdings Sensoren, die die Helligkeit des Bildschirms automatisch regulieren - eigentlich Standard heutzutage.

Acht Kerne und kein Totalausfall

Auf dem Seziertisch entblößt das hochauflösende PocketBook-Tablet einen achtkernigen Cortex-A7-Prozessor mit 1,6 GHz-Taktung, der sich Unterstützung von einer MALI-450-MP-Grafikeinheit und 2 GB Arbeitsspeicher holt. Das bei der Auslieferung installierte Android 4.4.2 mit im Großen und Ganzen unangetastetem UI kratzt zwar an der Mindesthaltbarkeitsgrenze, doch das muss nicht unbedingt etwas Schlechtes sein. Ganz allgemein bewegt sich die Performance auf weitgehend ruckelfreiem Niveau, das bestätigen auch die AnTuTu-Benchmark-Werte von rund 30.600 Punkten. Weder beim Surfen noch bei der Navigation durch Menüs oder mäßig rechenintensiven Apps gab sich das SURFpad 4 M eine Blöße.

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