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Test - Intels Haswell-Prozessoren : Unspektakulärer Spitzenreiter

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Sandy Bridge, Ivy Bridge und nun Haswell: Intel will mit seiner neuen Prozessorgeneration die PC-Vorherrschaft verteidigen. Anders als noch bei den Ivy-Bridge-Vorgängern bewaffnet sich die blaue Chipschmiede nun mit einer neuen Architektur bei gleich gebliebener Fertigungsgröße. Wir haben das bei Spielern beliebte Desktop-Flaggschiff Core i7 4770K durch die Benchmarks gejagt. Können Haswell-Krieger gegenüber den Ivy-Bridge-Vorfahren zulegen?

Intels letzter Architekturwechsel liegt über zweieinhalb Jahre zurück. Anfang 2011 veränderte sich mit Sandy Bridge das letzte Mal der Prozessoraufbau, also die Architektur. Ivy Bridge folgte dann im April 2012 mit der gleichen Architektur, aber einer kleineren Fertigungsgröße (22 statt 32 Nanometer) und erhöhte primär die Energieeffizienz. Die neuen Haswell-Prozessoren bleiben der 22-nm-Struktur treu, ändern dafür aber ihre Architektur. Gleichzeitig reagiert Intel auf das weiter steigende Interesse an mobilen Geräten wie Notebooks und vor allem Tablets. Dies könnt ihr unter anderem daran bemerken, dass der stärkste im Prozessor integrierte Haswell-Grafik-Chip ausschließlich in Notebook-CPUs eingepflanzt wird.

Haswell tickt ganz richtig

Intel bleibt seiner gewohnten "Tick-Tock"-Strategie treu. Während mit einem "Tick" die Fertigungsgröße verkleinert wird, läuten "Tock"-Generationen den Wechsel auf eine neue Architektur bei gleich bleibender Fertigungstechnologie ein. Haswell ist dementsprechend eine "Tock"-Familie mit neuer Architektur und der von Ivy Bridge ("Tick") geerbten Fertigungsgröße. Die Chipfläche steigt trotzdem an, da Intel mächtig an der Grafikeinheit geschraubt hat. Ihr schenkte man in dieser Generation gleichzeitig mit die größte Aufmerksamkeit und legt durch eine höhere Anzahl an Ausführungseinheiten auch deutlich an Leistung zu. Ob es zum gepflegten Zocken reicht, klären wir in Kürze im separaten Test zur Haswell-Grafik im Vergleich zu AMDs Richland-Gegnern.

Haswell ist mittlerweile die vierte Core-i-Familie. Daher tragen Modelle aus der i3/i5/i7-Serie eine "4" an der ersten Stelle ihres Namens, wie der hier getestete vierkernige Core i7 4770K. Core-i7-CPUs bleiben weiterhin die stärksten Vertreter und verfügen durch die Bank über vier echte physisch vorhandene Kerne. Mit Intels Hyper-Threading im Gehirn können sie bis zu acht Aufgaben parallel bearbeiten. Core i5 haben zwar auch vier physische Kerne, dafür aber kein Hyper-Threading. CPUs mit i3-Namen bieten zwei physische Kerne und Hyper-Threading. Da zumindest beim Zocken kaum ein Vorteil durch Hyper-Threading entsteht, können Spieler dieses Feature sekundär behandeln. Das ändert sich auch mit Haswell nicht.

"Tick-Tock"-Strategie: "Tick" steht für eine Strukturverkleinerung, "Tock" für einen Architekturwechsel.

Preislich knüpfen die Haswell-Prozessoren an ihre Ivy-Bridge-Vorgänger an. Soll heißen: Für das gleiche Geld gibt es eine flottere Recheneinheit, wodurch Ivy Bridge schnell ersetzt werden dürfte. Der Core i7 4770K mit freiem Multiplikator, also das Spitzenmodell, kostet derzeit etwa 325 Euro (Juni 2013).

Neue Mainboards werden nötig

Änderungen gab es dagegen bei der Mutterstation. Durch den integrierten Spannungswandler im Chip - dazu gleich mehr - kann der bisherige Sockel 1155 nicht für den Haswell-Clan genutzt werden. Stattdessen dienen Mainboards mit dem Sockel 1150 als Nest. Da sich im Grunde genommen nur die Anzahl an Kontakten um fünf verringert, können sowohl die 1155-kompatiblen CPU-Kühler weiter verwendet werden als auch der DDR3-Arbeitsspeicher. Offiziell unterstützt wird DDR3-RAM mit bis zu 1.600 MHz Takt im Dual-Channel-Betrieb. Einige Mainboard-Hersteller bieten bereits Platinen mit höherer Taktfreigabe an.

Der frische Sockel befördert auch neue Chipsätze ans Tageslicht. Wollt ihr zwei Grafikkarten im Crossfire- beziehungsweise SLI-Gespann antreiben, werden Mainboards mit Z87-Chipsatz nötig. Für eine einzelne Grafikkarte reicht dagegen der günstigere H87-Chipsatz. Mutterbretter mit Q87-Chip sind unterdessen eher für den Business-Bereich gedacht. Neben der Anzahl an SATA-3-Häfen (6 statt früher 2) steigt auf den Haswell-Mainboards auch die Menge der USB-3.0-Ports (6 statt früher 4). Abgesehen davon unterscheiden sich die Chips kaum von ihren Ivy-Bridge-Vorgängern.

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