Test - Sapphire Nitro R9 Fury : Starke QHD-Karte
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Grafikkarten mit AMD-Chips haben es zur Zeit etwas schwer gegen die Konkurrenz von NVIDIA. Zu spät erfolgte der Sprung zur Fiji-Generation. Doch die Third-Party-Hersteller lassen sich davon wenig beeindrucken und bringen immer wieder neue Karten mit optimierter Architektur und eigenen Kühllösungen auf den Markt. Sapphire hat dabei die Nase ganz vorn und feuert mit der Nitro R9 Fury einen starken Konkurrenten zur GTX 980 in den Handel. Wie schlägt sich die Karte und für welche Anforderungen ist sie geeignet?
Die R9 Fury ist eine etwas abgespeckte Variante des AMD-Flaggschiffs R9 Fury X, was sich vor allem dadurch bemerkbar macht, dass statt 4.096 nur 3.584 Shader Units und statt 256 nur 224 Texture Mapping Units verbaut sind. Alle restlichen Werte sind aber so weit identisch, was auch für die schnellen 4 GB HBM-Speicher gilt, der dank 512 GB/s ordentlich Daten schaufelt und in der kommenden HBM2-Variante, sobald also mehr als 4 GB möglich sind, wohl die Zukunft der Highend-Grafikkarten prägen wird.
Gut ausgestatteter Platzfresser
Die Sapphire Nitro kommt mit diesen Basiswerten daher, allerdings werksseitig übertaktet auf 1.050 MHz und mit einigen Optimierungen nebst eigener Kühllösung. Selbige sorgt dafür, dass wir beim Auspacken zunächst etwas dicke Backen machen, denn ein Zwerg ist die derzeit rund 620 Euro teure Karte nicht gerade. Bei Abmessungen von stolzen 307 x 125 x 45 mm sollten Interessierte also zunächst zum Zollstock greifen und schauen, ob der Brummer überhaupt ausreichend Platz im Gehäuse findet. Auch ein Blick aufs Netzteil kann nicht schaden, denn die Karte verschlingt bis zu 375 Watt, weswegen ein Netzteil mit 750 Watt dringend empfohlen wird.
Optisch macht die Karte auf jeden Fall einiges her. Neben drei 90-mm-Lüftern sorgen Alukühlrippen und Kupferrohre dafür, dass die Hitze ordentlich abgeführt wird. Auch die hübsche Backplate ist ein Hingucker, zudem gibt sich die Karte sehr anschlussfreudig. Drei DisplayPorts 1.2, ein HDMI-1.4a- und ein DVI-Anschluss kümmern sich darum, dass ihr so ziemlich jeden Monitor problemlos an die Karte klemmen könnt. Allerdings solltet ihr vor dem Einbau sicherstellen, dass euch zwei 8-polige Stromanschlüsse zur Verfügung stehen, um die Karte mit Energie zu füttern.
Starke Kühlung für starke Leistung
Die verbaute Tri-X-Kühlung leistet auf jeden Fall gute Arbeit und schafft es, die GPU auch unter Volllast ziemlich problemlos unter 70 Grad zu halten. Das liefert natürlich einiges an Luft nach oben für Overclocker, die noch etwas mehr Leistung aus der Karte kitzeln wollen. In Sachen Lautstärke zeigt sich der Brummer moderat und pustet etwa 45 bis 48 db aus dem Gehäuse – für eine Karte in diesem Leistungsbereich völlig in Ordnung.
Bei der Spieleleistung erlaubt sich die Sapphire Nitro R9 Fury keine Schwächen. Sowohl preislich als auch von der Leistung her entpuppt sie sich als direkte Konkurrenz zur NVIDIA GeForce GTX 980. Letztere ist mit derzeit ab 560 Euro etwas günstiger als die R9 Fury mit rund 620 Euro, im Benchmark liefert die R9 Fury allerdings insgesamt eine etwas stärkere Leistung. Negativ fällt allerdings der deutlich höhere Stromverbrauch auf. Die R9 Fury saugt bei Volllast bis zu 75 Watt mehr aus dem Netzteil als die Konkurrenz. Hier einige Benchmarks im direkten Vergleich zu einer GTX 980 von EVGA.
Die R9 Fury von Sapphire hat also leistungstechnisch fast über die gesamte Bandbreite die Nase mehr oder minder knapp vorn, was sie zu einer sehr guten Alternative und gleichzeitig zu einer sehr guten Karte für QHD-Auflösungen macht. Wer allerdings auf 4K-Auflösungen bei aktuellen Titeln schielt, der sollte besser zur R9 Fury X, GTX 980 Ti oder einer SLI-/Crossfire-Lösung greifen.
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