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News - Amoklauf von Winnenden : "Killerspiele" geraten wieder ins Visier

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Die hinter uns liegende Woche wurde größtenteils durch die Berichterstattung über den Amoklauf von Winnenenden geprägt, ein bedauernswerter Vorfall, der 16 Menschen das Leben gekostet hat und zudem viele Fragen offen lässt, warum ein Jugendlicher zu so einer furchtbaren Tat fähig ist und diese tatsächlich auch durchführt. Die Gründe mögen vielschichtig sein, der eigentliche Grund, warum ihr über die Bluttat auch bei uns lesen könnt, ist allerdings, dass dadurch die unausweichliche Diskussion über Killerspiele wieder von Neuem beginnt.

Diese ließ bisher eigentlich noch auf sich warten bzw. ist in der Flut der Berichterstattungen noch einigermaßen untergegangen, doch wie der Zufall so will war ich um 12 Uhr mit dem Auto in Bayern unterwegs, als die erste Meldung im Rahmen der Nachrichten lautete: "Ministerpräsident Seehofer will über das Verbot von Killerspielen beraten." Nun ist Seehofer nicht Beckstein, sondern eben Seehofer, da ist die Diskussion über die Killerspiele dennoch wieder, doch eine (persönliche) Wertung des Ganzen will ich im Rahmen dieser Meldung eigentlich gar nicht anbringen, denn es dürfte - trotz der bisweilen einseitigen Berichterstattung - jedem von uns klar sein, dass die Hintergründe einer solchen Tat weitaus vielschichtiger und tiefgründiger sein mögen, als das simple Spielen von Counter-Strike & Co.

Dennoch wird es diese Diskussion in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten verstärkt geben, basierend auf den folgenden gegenwärtigen Fakten:

  • Spiegel Online berichtet heute, dass die Auswertung des PCs von Tim K. ergeben haben soll, dass dieser am Vorabend des Amoklaufs den Shooter Far Cry 2 gespielt haben soll. Darüber hinaus soll der Täter auch die Shooter Counter-Strike und Tactical Ops installiert haben. Auch das Spielen von sog. "Killerspielen" gilt demnach als mögliches bzw. partielles Tatmotiv.
  • Wie in einer kurzen Stellungnahme seitens der bayerischen Staatsregierung verlautbart wurde, werde man sich in einer Sitzung am kommenden Dienstag über mögliche gesetzliche Konsequenzen des Amoklaufes beraten. Einer der Hauptpunkte soll auch ein grundsätzliches Verbot von "Killerspielen" sein; möglicherweise wird es diesbezüglich auch eine neue Bundesratsinitiative geben.
  • Auch Bundesinnenminister Schäuble hat in einer Stellungnahme, die im Video bei der Online-Ausgabe des Stern einsehbar ist, eingeräumt, dass man hinterfragen müsse, ob man den Zugang zu Gewaltdarstellungen in Medien stärker beschränken müsse.

Ihr seid gerne dazu eingeladen, die schwierige Thematik in den Kommentaren zu diskutieren. Was an dieser Stelle aber unabhängig davon auch gesagt werden muss: Unser tiefes Mitgefühl gilt allen Angehörigen, Verwandten, Bekannten und Freunden der Betroffenen, die hoffentlich die Kraft finden mögen, diese Bluttat zu verarbeiten.

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