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News - China : Neue Regularien für Online-Spiele sorgen für Tumult

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    Bereits seit Jahren führt die chinesische Regierung einen Krieg gegen die Videospielsucht im Land. 2021 wurde eine strenge Begrenzung der Spielzeit für Minderjähriges erlassen und führte 2022 zu einem der schlechtesten Jahre für die dort ansässige Spieleindustrie überhaupt. Jetzt stehen unter anderem die Anreize für tägliches Einloggen im Fokus und die Aktien der größten Publisher fallen bereits drastisch.

    Kurz vor Weihnachten verkündeten die chinesischen Regierungsbehörden ihre Pläne für neue Regeln zu Ausgaben und Belohnungen in Videospielen. Online-Spiele dürften demnach die Spieler nicht mehr mit Belohnungen für tägliche Logins locken. Außerdem sollen weder Anreize zum ersten Einkauf in den Ingame-Shops, noch zu mehrmaligem Geldausgeben gegeben werden. „Für deinen ersten Einkauf bekommst du die doppelte Menge an Münzen“ wäre also Geschichte.
    Außerdem wäre es verboten, Minderjährigen wahrscheinlichkeitsbasierte Gewinnspiele anzubieten oder virtuelle Gegenstände zu versteigern.

    Bei den beiden größten chinesischen Firmen mit Gaming Bezug Tencent und NetEase fielen die Aktienkurse nach der Ankündigung der Maßnahmen um 16 Prozent (Tencent) bzw. 24 Prozent (NetEase), was insgesamt einem Verlust von fast 80 Milliarden US-Dollar entspricht.

    Scheinbar hat das die chinesische Regierung doch nochmal dazu gebracht, die Entwürfe zu überdenken. Zumindest soll laut offiziellem Statement die öffentliche Meinung „ernsthaft geprüft“ werden, um dann neu zu beraten. Als eine Art „Entschuldigung“ genehmigte die zuständige Behörde dann im Dezember noch Lizenzen für 105 inländische Online-Spiele, mehr als in einem durchschnittlichen Monat.

    Zwar erholten sich die Aktien der betroffenen Unternehmen daraufhin ein wenig, für Aufwind konnte aber erst die Verlautbarung von Netease sorgen, dass man wieder Verhandlungen mit Entwickler Blizzard führe. Die hatten sich nämlich eigentlich vor gut einem Jahr relativ plötzlich voneinander getrennt, weswegen die Spiele der amerikanischen Firma aktuell nicht in China spielbar sind.

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    Laut mehrerer Quellen wurde Feng Shixin, der Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der kommunistischen Partei, im Nachgang der Ereignisse seines Amtes enthoben und entlassen. Von der chinesischen Regierung fehlt dazu bis heute aber eine Stellungnahme und auch Feng Shixin selbst, der China jahrelang in Sachen der Regulierung von Videospielen vertreten hat, hat sich bisher nicht zu den Ereignissen geäußert.

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