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Test - Star Wars: Knights of the Old Republic 2 - The Sith Lords : Spiel der Woche 07/05

  • PC
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Bioware konnte mit 'Knights of the Old Republic' sowohl auf PC als auch auf der Xbox einen grandiosen Erfolg feiern. Klar, dass da ein Sequel nicht lange auf sich warten lässt, wenn auch statt Bioware diesmal das unbekannte Studio Obisidian an den Schalthebeln saß. Das neue Team setzt dabei auf alte Tugenden und übernimmt die Engine des Vorgängers ohne große Veränderungen, strickt jedoch eine neue Story, die im Detail noch mehr in die Tiefe geht und dem Spieler in Bezug auf die Story wieder einmal eine Menge Freiheiten lässt. Doch wo eine helle Seite ist, gibt es auch eine dunkle Seite.

Die Erwartungshaltung an einen Titel wie diesen ist natürlich immens, immerhin konnte der Vorgänger etliche Awards für das beste Spiel des Jahres ergattern. Auch das Studio an sich weckte viele Hoffnungen, tummeln sich doch bei Obsidian ehemalige Entwickler von namhaften Spielen wie 'Fallout', 'Icewind Dale', 'Baldur's Gate: Dark Alliance' und 'Planescape Torment'. Bemerkbar macht sich das vor allem bei der gut durchdachten Story des Spieles und den fein ausgearbeiteten Charakteren, die euch bis weit ins Spiel hinein über ihre Motive im Unklaren lassen und damit eure Entscheidungen zu einem wichtigen Aspekt für den weiteren Verlauf der Geschichte machen.

Der verbannte Jedi kehrt zurück

Die Story an sich ist der vom Vorgänger gar nicht mal so unähnlich und setzt einige Jahre nach den Ereignissen des ersten Teiles ein. Auch in 'KotOR 2' übernehmt ihr die Rolle eines Helden mit dubioser Vergangenheit, diesmal jedoch nicht als Ganove, der sich als Jedi entpuppt, sondern als Jedi, der nach seinem brutalen Einsatz in den mandalorianischen Kriegen vom Rat der Jedi verbannt wurde und seine Machtfähigkeiten verloren hat. Diese erlangt er nun nach und nach wieder und stellt fest, dass er von den fiesen Sith quer durch die Galaxis gejagt wird, da sie ihn für den letzten Jedi halten. Dem ist jedoch nicht so und unser Held verbringt nun seine Zeit damit, die paar verbliebenen Jedi ausfindig zu machen. Dabei muss er feststellen, dass hinter den Ereignissen noch ganz andere Kräfte lauern, die sogar die Existenz der Macht selbst in Gefahr bringen.

Nicht viel Neues gibt es bei eurem Einfluss auf den Ablauf der Story und das ist auch gut so. Wie gewohnt habt ihr immer mehrere Möglichkeiten, ein Problem zu lösen, was sich wiederum darauf auswirkt, ob ihr euch eher der hellen oder der dunklen Seite der Macht zuwendet. Dies hat nicht zuletzt auch Einfluss auf die zahlreichen Dialoge und auf das Zusammenleben mit eurem Team. Rettet ihr den Schuldner vor den Eintreibern oder triezt ihr ihn selber eine bisschen? Rettet ihr die Königin oder stürzt ihr sie? Beleidigt ihr eure Freunde oder spielt ihr den Einfühlsamen? Das bleibt ganz euch überlassen und bietet damit einen ordentlichen Grund zum nochmaligen Durchspielen - wenigstens zweimal sollte man 'KotOR 2' genießen, um so beide Seiten der Macht kennen zu lernen.

Abseits der Hauptstory werden euch auch zahlreiche Nebenquests mit unterschiedlichem Umfang geboten, was zum Ende hin allerdings etwas nachlässt. Neben vielen Dialogen und ebenso zahlreichen Kämpfen gibt es hier und da ein paar Logik- und Schalterrätsel, die allerdings nicht sonderlich schwierig geraten sind. Die Dialoge stehen, was den Verlauf der Story und der Quests angeht, klar im Vordergrund und bieten dank 'Multiple Choice'-Auswahl reichlich Möglichkeiten, die auch wirklich Einfluss auf die Quests haben. Ein weiterer Aspekt ist die Erkundung der abwechslungsreichen und umfangreichen Gebiete, wobei neben neuen Planeten wie Dzun oder Telos auch einige Besuche in bekannten Regionen wie Dantooine oder Korriban anstehen. Eine Karte, auf der wichtige Stellen markiert sind, sorgt dabei für Orientierung, teilweise ausufernde Laufereien bleiben euch dennoch nicht erspart.

Ein Spiel mit Charakter

Was begeistern kann, sind die unglaublich gut ausgearbeiteten Charaktere, bei denen nie so ganz klar ist, welche Motive sie verfolgen und ob sie am Ende für oder gegen euch stehen. Sei es der Schurke, hinter dem mehr steckt, als vermutet, sei es die Sith-Anhängerin, die sich auf eure Seite schlägt, oder die Dienerin einer Jedi, deren Motive nicht recht klar sind. Ein Highlight ist die alte Kreia, die offenbar mehr über euch und eure Zukunft weiß, als euch lieb ist, und viele Fäden der verzwickten Geschichte spinnt. Wie schon beim Vorgänger schließen sich euch und der Crew des Raumschiffes Ebon Hawk verschiedene Charaktere an, wobei ihr auch ein paar alte Bekannte wieder trefft, wie den Droiden HK-47. Die Charaktere verfügen jeweils über verschiedene Stärken: So ist T3-M4 Meister im Bedienen von Computern, während ein anderer Charakter hingegen exzellenter Techniker ist. Das verhindert dann auch gleich, dass ihr euren Hauptcharakter so falsch entwickeln könnt, dass manche Aktionen nicht möglich wären - ihr habt immer einen Mann oder eine Frau für die jeweilige Aufgabe an Bord.

Während ihr im Raumschiff mit allen verfügbaren Crew-Mitgliedern interagieren könnt, seid ihr in den Regionen mit einer Gruppe aus maximal drei Charakteren unterwegs, die ihr meist frei wählen könnt. Einen davon steuert ihr selbst, der Rest folgt euch KI-gesteuert, wobei ihr grundsätzliche Verhaltensregeln festlegen könnt, zum Beispiel ob aggressiv oder defensiv oder ob ein Charakter euch mit Jedi-Kräften, Blastereinsatz oder Nahkampf unterstützen soll. Ihr könnt aber jederzeit zwischen den drei Charakteren wechseln, um schnell mal selbst das Ruder in die Hand zu nehmen.

Ein Schwachpunkt ist sicherlich die mittelmäßige KI, insbesondere der eigenen Gruppenmitglieder. Da wird schon mal im Weg herumgestanden oder sich festgerannt oder die Kollegen sind auf einmal etliche Meter hinter uns statt an unserer Seite. Fatal ist auch, dass die Kollegen schnurstracks durch ein Minenfeld stiefeln, obwohl selbiges erkannt wurde, nur weil hinter den Minen ein Gegner gesichtet wurde. Auch wurde von den Kerlchen dann und wann mitten im Kampf eine Tür geöffnet, hinter der weitere Gegner auf uns warteten - fatal, wenn die Trefferpunkte der Gruppe bereits kräftig angeschlagen sind.

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