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Preview - Steel Battalion: Heavy Armor : Alles etwas ungelenk

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Der Vorgänger mit dem XXL-Controller war Kult. Auch das neue Steel Battalion: Heavy Armor setzt auf eine innovative Steuerungsart. Alles, was außerhalb des Vertical Tanks passiert, steuert ihr mit dem Controller. Das, was innerhalb des riesigen Blechungetüms vonstattengeht, gilt es mit Kinect zu handhaben. Ob dies alles so funktioniert, wie es soll? Dieser Frage gingen wir in einer Anspielsitzung beim Microsoft Showcase in San Francisco nach.

Die Geschichte von Steel Battalion: Heavy Armor ist so haarsträubend, dass man gar nicht in Versuchung kommt, das Spiel ernst zu nehmen. In naher Zukunft leidet die Welt unter einer Mikrobenplage und die kleinen Tierchen sind wahnsinnig hungrig auf Silizium. Kurzerhand fressen sie alle Computer-Chips und die Welt wird auf den technischen Stand der 50er-Jahre zurückgeworfen. Im Jahr 2082 bricht zudem ein Krieg aus, in dessen Verlauf große Teile der USA von China besetzt werden. Doch die Amerikaner haben glücklicherweise noch eine gewichtige Waffe im Arsenal. Mit sogenannten Vertical Tanks, gigantischen Blechbüchsen auf zwei Beinen, will die Armee zunächst New York zurückerobern.

Fang den Apfel

Auf dem Microsoft Showcase in San Francisco hatten wir die Gelegenheit, die umfangreiche Tutorial-Mission des Titels anzuspielen. Ihr schlüpft dabei in die Rolle von Winfield Powers, einem altgedienten Vertical-Tank-Piloten, der aus seinem Ruhestand zurückgeholt wird. Um die neue Truppe kennenzulernen, gilt es zunächst, mit Kinect-Unterstützung Hände zu schütteln, einen zugeworfenen Apfel aufzufangen oder ein vom VT abgefallenes Metallteil aufzuheben. Nachdem ihr dem wie einen Rohrspatz fluchenden Kommunikationsoffizier begegnet seid, geht es schließlich ab in das riesige Blechungetüm.

Hier lernt ihr dann auch eure Crew kennen. Zwei Leute sind für das Nachladen des Raketenwerfers und des Maschinengewehrs zuständig, während eine weitere Person den Funkverkehr mit dem Hauptquartier aufrechterhält. Danach geht es auf zur Schießübung, bei der euch sämtliche Spielelemente vorgestellt werden und ihr die ersten Kakteen und Autobusse in die Luft jagen dürft. Dabei lernt ihr, wie ihr den Mech überhaupt startet, wie ihr aus dem Frontfenster, mit Kameras, mit dem Periskop oder dem Feldstecher die Umgebung anschaut, worauf ihr bei der Kühlung achten müsst und wie ihr zwischen den beiden zur Verfügung stehenden Gängen hin- und herschaltet. Grundregel: Alles, was innerhalb des Tanks abgeht, geschieht mit Kinect, außerhalb des VTs nehmt ihr die Ziele hingegen mit dem Controller ins Visier.

Gewöhnungsbedürftige Steuerung

Wie der Vorgänger scheint das Spiel einige Eingewöhnungszeit zu benötigen. Besonders beim Wechseln der verschiedenen Ansichten reagierte das Spiel nicht immer so, wie wir es eigentlich wollten, weil wir etwa die Arme etwas zu weit ausgestreckt hatten. Hier gilt es, sich an genaue Bewegungsabläufe zu halten. Bei unserer ersten Mission hatten wir dann auch mehr mit der Kontrolle unseres VTs als mit den Feinden zu kämpfen. Da aber bei der Entwicklerdemonstration soweit alles problemlos funktionierte, scheint die Steuerung tatsächlich eine reine Übungssache zu sein. Wir hingegen wurden kurz nach dem Start des Angriffs auf New York in Stücke geschossen, obwohl wir noch versuchten, das von den Feinden ausgelegte Minenfeld zu umgehen.

Die Entwickler erlaubten uns schließlich Einblicke in zwei weitere Abschnitte: Der eine spielte in einer urbanen Umgebung, in der es den VT durch die Häuserschluchten zu bewegen gilt. Als Nebenmission müsst ihr hier einen verwundeten Offizier bergen, der euch später als Team-Mitglied zur Verfügung stehen kann. Auf dem Weg dorthin versuchen gegnerische Truppen immer wieder, den VT zu entern oder durch das offene Frontfenster Granaten ins Cockpit zu werfen. Wer hier nicht schnell reagiert, hat bald ein totes Crew-Mitglied zu beklagen. Dies hat zur Folge, dass ihr neben euren anderen Aufgaben auch selbst Waffen nachladen müsst, was die Kämpfe nicht gerade einfacher macht.

Steel Battalion: Heavy Armor - Story Trailer
Ihr interessiert euch für Steel Battalion: Heavy Armor? Der Trailer klärt bezüglich der Handlung auf.

Rekrutiert das eigene Team!

Im ganzen Spiel gibt es rund 30 Team-Mitglieder zu finden, die sich zwischen den Missionen beliebig auswechseln lassen. Wenn eines davon stirbt, etwa weil es von Feinden erstochen wird oder sich panisch aus dem VT in den Selbstmord stürzt, ist es für immer weg. Wer hier nicht aufpasst und nicht entsprechende Gegenmaßnahmen einleitet, kann zum Schluss des Spiels auf einmal alleine dastehen, was das Beenden des Spiels praktisch unmöglich macht. Der Schwierigkeitsgrad ist gegenüber dem Vorgänger nicht einfacher geworden. Im Gegensatz zum ersten Spiel, bei dem ihr wieder ganz von vorne beginnen konntet, falls der VT zerstört wurde, gibt es jetzt zumindest Speicherpunkte zwischen den Missionen. Eine gewisse Frustresistenz solltet ihr wohl immer noch mitbringen.

Während die bisherigen Aufträge relativ linear verliefen, zeigte ein weiterer Abschnitt, dass auch die Erkundung der Umgebung eine Rolle spielen kann. In einer Wüstenmission leidet die ganze Crew unter Durst. Hier könnt ihr selbst entscheiden, wer das übrig gebliebene Wasser abbekommt und so das Verhältnis zu euren Crew-Mitgliedern entsprechend verbessern und auch verschlechtern. In der Wüste findet ihr aber auch immer wieder mal eine Leiche, die nach dem Verlassen des VTs untersuchen könnt. So findet ihr zum Beispiel eine Feldflasche, die aber leer ist. Die Präsentation endete damit, dass wir eine Oase fanden, die über genug Wasser verfügte, aber leider auch von gegnerischen Truppen besetzt war.

Grafisch kann im Spiel vor allem die Fernsicht überzeugen. Dies ist auch nötig, da die meisten Gefechte über weite Distanzen stattfinden. Darunter leidet jedoch etwas der Detailreichtum. So erinnern die Umgebungen von Steel Battalion: Heavy Armor, aus der Nähe betrachtet, manchmal eher an ein PS2-Spiel. Nichts zu meckern gibt‘s bei der Innenansicht der Vertical Tanks. Das technisch altertümliche und leicht schmuddelig wirkende Cockpit zusammen mit der dreiköpfigen Besatzung lässt optisch wenig zu wünschen übrig.

Fazit

Martin Steiner - Portraitvon Martin Steiner
Ob wir den XXL-Controller im neuen Spiel nicht doch vermissen werden, muss sich erst noch herausstellen. Jedenfalls scheint die Kombination aus Controller und Kinect einige Eingewöhnungszeit zu benötigen. Dafür gefällt uns die Idee der sehr eigenwilligen Besatzung, die es während den Missionen auch zu rekrutieren gilt. Auch die anderen Inhalte inklusive der Aufträge abseits vom Kriegsgeschehen vermögen zu gefallen. So scheint es Capcom zu gelingen, einen qualitativ überzeugenden Kinect-Titel zu kreieren, der sich mal an absolut erfahrene Spieler richtet.

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