Preview - The Warriors : The Warriors

Ab Cyrus' Tod ändert sich der Aufbau des Spiels allerdings merklich. Die Handlungsfreiheit wird beschnitten und das Programm beschränkt sich darauf, die Story des Films zu erzählen. Nun gilt es, die im ersten Drittel erlernten Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen, um den weiten Weg durch den gefährlichen Großstadtdschungel zurück nach Coney Island unbeschadet zu überstehen. Ihr kämpft euch durch verlassene Hinterhofgassen und seid immer darauf bedacht, nicht zu viel Aufmerksamkeit auf fremdem Territorium zu erregen. In diesem Spielabschnitt fordert 'The Warriors' nicht nur Muskelkraft, sondern auch Köpfchen. Wer auf feindlichem Gebiet blind drauflosprügelt, sieht sich, eher als ihm lieb ist, einer schier unglaublichen Übermacht der beherrschenden Gang gegenüber. Sich klug von hinten an die Gegner anzuschleichen und sie lautlos aus dem Weg zu räumen, bevor sie Alarm schlagen, lautet die Devise. Mit schnellen Dollars erkauft ihr euch die Loyalität von Obdachlosen und bewegt euch im sicheren Schatten durch die von den Gangs kontrollierten Straßen der Stadt.

Hier könnte dann auch die größte Schwachstelle des Spiels zu finden sein. Die uns vorgeführten Level wirkten alle relativ ähnlich und ließen sich nach immer dem gleichen Muster lösen. Ihr versucht euch im Prinzip immer an den Wachen vorbeizuschleichen oder bringt sie mit wuchtigen Schlagkombos zur Strecke, bevor sie Alarm schlagen. Das grundlegende Gameplay scheint nach Cyrus' Tod vergleichsweise stark fixiert und bot in der vorgestellten Präsentation kaum Abwechslung. Bedenkt man, dass Rockstar Games eine durchschnittliche Spieldauer von rund 30-40 Stunden angibt, bleibt fraglich, ob es 'The Warriors' gelingt, die Motivationskurve über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten.

Die visuelle Inszenierung hingegen weiß schon jetzt vollends zu überzeugen. Das Flair der späten 70er Jahre wurde perfekt eingefangen. Das Spiel vermittelt von Beginn an eine atemberaubend glaubwürdige Atmosphäre und entführt den Spieler in den tiefen Abgrund des Bandenuntergrunds. Dichter Nebel liegt über der Stadt, die Fassade bröckelt von den Wänden der heruntergekommenen Häuser und die verwinkelten Straßenzüge sind ein perfektes Sinnbild für die Gefahr, die im Verborgenen auf uns wartet. Butterweiche Animationen und die ausgezeichneten Cutscenes, mit denen die Story des Spiels weitergesponnen wird, bestätigen den hervorragenden Eindruck zusätzlich. Fans des Films freuen sich zudem über die originalgetreu nachgebildeten Locations und einen Soundtrack, der es Rockstar-typisch in sich hat.