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Test - Tom Clancy's Ghost Recon: Wildlands : Das Testtagebuch, Tag 3: Unser Fazit

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Seit knapp fünf Jahren arbeitet Ubisoft Paris an einem neuen Teil der Ghost-Recon-Serie. Mit Wildlands krempelt das französische Entwicklerstudio die bekannte Reihe, die über die Jahre hinweg besonders aufgrund taktischer Militär-Action auf sich aufmerksam machte, gehörig um. Im dritten Teil des Testtagebuchs ziehen wir unser Fazit: Macht Tom Clancy's Ghost Recon: Wildlands Spaß?

El Sueño herrscht als Anführer der Santa Blanca mit eiserner Hand über Bolivien. Der Binnenstaat in Südamerika mauserte sich unter seinem weit reichenden Einfluss zum Dreh- und Angelpunkt für die Produktion von Kokain. Nun sollen die Ghosts für Recht und Ordnung sorgen. Vier Elitesoldaten gegen ein ganzes korruptes Land. Klingt fair.

Tom Clancy's Ghost Recon: Wildlands macht den Eindruck eins feuchten Taktiktraums für Militärmaestros. Eine gigantische offene Spielwelt und unzählige Möglichkeiten, das Kartell samt El Sueño zu Fall zu bringen? Immer her damit! Damit das gelingt, müssen die vier Säulen der Drogenorganisation zum Einsturz gebracht werden: Sicherheit, Schmuggel, Einfluss und Produktion. Jede Abteilung besteht aus Bossen und Buchónen, die den Ton angeben. Wie, wo und in welcher Reihenfolge ihr vorgeht, bleibt euch überlassen.

Das führt dazu, dass man sich nach der Einreise in Bolivien etwas überwältigt und planlos fühlt. Nach dem Motto „Jetzt macht mal!“ geht es direkt ans Eingemachte. Wollt ihr an einen Buchón herankommen, müsst ihr eine Handvoll Einsätze erledigen. Um diese Missionen überhaupt durchführen zu können, braucht ihr Aufklärungsdaten. Die liegen in der Spielwelt verteilt und sollen von euch aufgesammelt werden. Außerdem sind auch die Rebellen auf eure Hilfe angewiesen.

Tom Clancy's Ghost Recon: Wildlands - Eine Welt ohne Helden Trailer
Ghost Recon: Wildlands rückt immer näher; heute hat Ubisoft daher mit "Eine Welt ohne Helden" einen neuen, sehenswerten Trailer veröffentlicht.

Prioritäten setzen

Deswegen ist es wichtig, dass ihr euch einen Überblick verschafft: Welche Aufträge bringen was? Greift man den Rebellen unter die Arme, schaltet man verschiedene Arten von Unterstützung frei. Von Truppen, die zur Verstärkung anrücken oder Aufklärung betreiben, bis hin zu Mörserschlägen ist die Palette vielfältig.

Allerdings habe ich die Rebellen fürs erste links liegen lassen. Stattdessen konzentrierte ich mich darauf, meine eigene Truppe etwas aufzuwerten. Der Skilltree besteht aus fünf Kategorien, nimmt man die Rebellenunterstützung heraus. Ihr braucht nicht nur Fertigkeitenpunkte, sondern auch Ressourcen, sonst bleibt ihr und eure Truppe auf Rekrutenniveau. Glücklicherweise sind das alles Sachen, die ihr in Bolivien aufspüren könnt.

Die ersten Missionen gestalten sich derzeit noch recht harmlos. Auf der Suche nach den beiden Folterknechten La Yuri und El Polito müssen mal Personen befragt oder gerettet werden. Auch der persönliche Sportwagen wird gemopst, um via GPS an den Aufenthaltsort der beiden zu kommen. Was nach den ersten Einsätzen auffällt: Mit der Drohne lassen sich im Handumdrehen die Positionen der Feinde markieren, was immens wichtig ist, wenn man nicht von gegnerischen Soldaten überrascht werden möchte.

Eine vorteilhafte Position auf einem Hügel in Kombination mit dem verbesserbaren Simultanschuss dezimiert die Anzahl der gemeinen Drogenschergen in Windeseile. Es ist ein befriedigendes Gefühl, mit der Drohne die Umgebung zu scannen, daraufhin einen Plan zu schmieden und zu sehen, wie er exakt in die Tat umgesetzt wird. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist das jedoch gar nicht nötig. Die Gegner agieren hier so unüberlegt, dass ihr auch wie Rambo wild ballernd vorgehen könnt. Wer eine Herausforderung sucht, schraubt den Schwierigkeitsgrad in die Höhe.

Kopflose KI

Allerdings muss ich mich noch an die KI gewöhnen. Aus sicherer Entfernung entpuppen sich eure drei Kollegen als wahre Killermaschinen, die zuverlässig Schutz suchen und zielsicher Gegner ausschalten. Doch wehe es geht hitziger zur Sache und man ist darauf angewiesen zu improvisieren. In diesen Momenten rennen eure Kumpel wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend. Als ich beispielsweise ein Fabrikgelände stürmte, um Kokainvorräte zu zerstören, war mein Trupp überall, nur nicht an meiner Seite.

Es ist schön und gut, dass ich mehrere Kommandos geben kann, aber was bringen mir die, wenn meine Kollegen blind aus einer Garage stürmen, nur weil ich ihnen den Befehl „Feuer frei“ erteilt habe? Anstatt aus den sicheren vier Wänden auf die nachrückenden Feinde zu ballern, rennen sie ins Freie und fallen im Kugelhagel wie die Fliegen. Rufe ich sie zurück, wehren sie sich kaum. Es ist zum Mäusemelken.

Es steht noch ein langer Weg bevor. Die ersten Eindrücke von Tom Clancy's Ghost Recon: Wildlands wechseln sich ab. Mal ist es ungemein befriedigend, als lautloser Killer ganze Basen auszuradieren (besonders dann, wenn das auch der eigentliche Plan war), mal treibt einen die KI an den Rand des Wahnsinns.

Es gibt noch viele Fragen, die das Spiel beantworten muss: Bleibt das Schema der Missionen gleich und, wenn ja, motiviert das während der Kampagne? Kann man sich an seine KI-Kollegen gewöhnen oder die Befehle so geben, dass sie effizienter und weniger dumm ausgeführt werden? Wie sieht es mit dem Charakterfortschritt aus? Macht Koop mit mehreren Spielern Spaß? Und was ist mit der Story? Diese und weitere Fragen werden wir in den kommenden Tagen beantworten.

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