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Preview - Vampyr : Zwei Stunden mit dem Blutsauger

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Mit dem futuristischen Erstlingswerk Remember Me und dem Coming-of-Age-Adventure Life is Strange veröffentlichte Dontnod zwei Werke, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite gab es ein nicht ganz ausgetüfteltes Cyberpunk-Werk in einer spektakulären Welt, auf der anderen wanderte Life is Strange selbstbewusst auf Telltale-Pfaden und präsentierte eine audiovisuell mitreißende Geschichte rund um Teenager Max. Mit Vampyr möchte der französische Entwickler alle Erfahrungen und Stärken vereinen. Wir durften die ersten zwei Stunden des Spiels anzocken!

Dr. Jonathan Reid wird gebissen, stirbt und erwacht als Vampir wieder. Im viktorianischen London, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, versucht er herauszufinden, wer für diese Tat verantwortlich ist und warum ausgerechnet er auserkoren wurde, zum wandelnden Blutsauger zu werden. Gleichzeitig steht London vor einer großen Katastrophe: Die Bewohner der Stadt werden von einer Seuche dahingerafft und Dr. Reid macht es sich zum Ziel, ein Gegenmittel gegen die gefährliche Spanische Grippe zu finden. Diese Ausgangssituation stellt euch in Dontnods Vampyr vor ein spielerisch interessantes Dilemma: Einerseits müsst ihr euren Blutdurst stillen, andererseits wollt ihr auch die Menschen in London retten.

Blutrünstig oder mitfühlend?

In Vampyr ist es möglich, jedem der knapp 70 im Spiel existierenden NPCs die rote Körperflüssigkeit auszusaugen. Als Belohnung winken dafür Erfahrungspunkte. Um euren moralischen Kompass noch weiter aus der Bahn zu werfen, dürft ihr über jeden Bewohner Informationen herausfinden. Der Clou: Je mehr ihr über die Person wisst, desto mehr Erfahrungspunkte gibt es am Ende. Pragmatische Spieler werden das wahrscheinlich ignorieren, müssen dann aber damit leben, dass die einzelnen Bezirke von London, die sich frei erkunden lassen, zugrunde gehen. Dadurch verschwinden Händler und andere wichtige Kontaktpersonen, die euch ansonsten vielleicht zur Seite stehen würden.

Spielt man als Samariter, tauchen in Vampyr jedoch andere Probleme auf. Die NPCs sind primärer Erfahrungspunktespender. Zwar steigt ihr im Level auf, wenn ihr Aufgaben erledigt, und schaltet neue Fähigkeiten frei, jedoch werdet ihr bald merken, dass euch eure Gegner stärketechnisch überlegen sind. Dark-Souls-Experten werden mit soliden Reaktionen den Rückstand etwas ausgleichen können, die knackigen Kämpfe werden trotzdem deutlich schwerer, zumal die Keilereien in den Straßen von London beim Anspielen hätten spritziger ablaufen können. Im jetzigen Zustand gehen die Angriffe etwas träge von der Hand.

Vampyr - Making Of Episode #4: Stories from the Dark
Der vierte und letzte Teil der Making-Of-Reihe gibt euch einen tieferen Einblick in die Story von Vampyr und gibt es Release-Datum preis.

Charaktere mit eigenen Geschichten

Die Auswirkungen, die mit den Veränderungen des Gesundheitsstatus in den jeweiligen Bezirken ausgelöst werden, fielen während unserer zweistündigen Sitzung noch nicht auf. Dafür machte sich die Stärke des Entwicklers bemerkbar, interessante Charaktere zu erschaffen. Besonders in Erinnerung blieb beispielsweise Thelma Howcroft. Diese Patientin des örtlichen Krankenhauses ist felsenfest davon überzeugt, ein Vampir zu sein. Allerdings leidet sie „nur“ am Cotard-Syndrom. Bei dieser Denkstörung sind die betroffenen Personen überzeugt, sie wären tot oder würden nicht existieren.

Auch wenn diese Begegnung im ersten Moment komödiantisches Potenzial besitzt, ruhen sich die Entwickler nicht einfach darauf aus. Mehr über die Charaktere herauszufinden, ihre Geheimnisse sowie Eigenheiten aufzudecken, könnte der interessanteste Aspekt in Vampyr sein.

Der Style ist die Leistung

Als Vampir ist Dr. Jonathan Reid nur nachts unterwegs. Logischerweise tummeln sich dann weniger Menschen auf den Straßen. Trotzdem wirkt die virtuelle viktorianische Version von London in Vampyr ziemlich leer. Es handelt sich nicht um eine klassische offene Welt, sondern vielmehr um eigene Bezirke, die ihr nach Lust und Laune besuchen könnt.

Im Gegensatz zu einem Grand Theft Auto, Horizon Zero Dawn oder Assassin's Creed erscheint diese Art der Spielwelt komprimierter, fast schon ein bisschen linearer, so wie beim jüngsten Thief. Zwar stießen wir während der ersten zwei Stunden auf zahlreiche verschlossene Türen, trotzdem wirkt Vampyr zumindest am Anfang so, als gäbe es weniger Möglichkeiten, die Umgebung zu erkunden. Dafür zeigt sich Dontnod beim grafischen Stil und der Wahl der Musik stilsicher. Atmosphärisch werden in den schmutzigen Gassen von Vampyrs London alle Register gezogen.

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