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Test - Zone of the Enders: The 2nd Runner : Zone of the Enders: The 2nd Runner

  • PS2
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Ein weiteres Highlight sind Konami-typisch mal wieder die zahlreichen End- und Zwischengegner, die euch mit imposanten Angriffsmustern und spektakulären Spezialattacken so lange das Leben zu Hölle machen, bis ihr eine geeignete Gegentaktik ersonnen habt. Bei einem Endkampf seid ihr gar in völliger Dunkelheit auf die dirigierende Stimme eures Bordcomputers angewiesen, ohne wirklich zu wissen, wo sich der Gegner nun befindet - sehr einfallsreich!

Upgrades gefällig?
Die Trümmer besiegter Bosse geben bereitwillig durchschlagkräftige Extras frei, die euch euren Feldzug erleichtern und neue taktische Möglichkeiten offenbaren. Der Gauntlet schleudert Gegner mit noch größerer Wucht gegen Hindernisse - und verdoppelt auf diese Weise den erlittenen Schaden - während der Geyser lästige Kontrahenten für kurze Zeit betäubt oder der Halberd eine Schneise der Verwüstung in die Reihen der Angreifer schlägt. Jede dieser so genannten 'Sub Weapons' zehrt von eurer Extra-Energie, die ebenso wie die Gesundheit eures Mechs durch das Element Metatron wieder aufgeladen werden kann. Zusätzlich werden euch für eifriges Vernichten noch Erfahrungspunkte gutgeschrieben, die ab und an für den Aufstieg in einen höheren Level sorgen - stärkere Feuerkraft und mehr Hitpoints inklusive.

Qualität über Quantität
Trotz der gebotenen Klasse muss leider erwähnt werden, dass der Hauptmodus viel zu schnell vorüber ist. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist der Untergang der Bahram-Truppen schon nach ungefähr sieben Stunden besiegelt - mehr als drei Anläufe pro Mission werden wohl die wenigsten Spieler benötigen, um schlussendlich den Abspann zu Gesicht zu bekommen. Dem daraus resultierenden Motivationstief wirkt nicht nur der nette Zwei-Spieler 'Versus'-Modus etwas entgegen, in dem ihr euch mit einem Kumpel in ausgewählten Arenen duelliert: Ältere Zockersemester werden mit Freuden eine gelungene Hommage an den Shooter-Klassiker 'Gradius' entdecken. In dem freispielbaren Extra-Game 'Zoradius' steuert ihr 8-Bit Veteran Vic Viper durch zahlreiche Gegnerformationen.
Weiterhin dürfen gewisse Missionen - sofern ihr euch offenen Auges durch die Abschnitte berserkert habt - auf Wunsch separat nach Höchstpunktzahlen durchprügelt werden und auch einen motivierenden Boss-Battle Modus dürfen Mehrwert-bewusste Zocker bestreiten.

Grafik
Eingebettet in edle Anime-Zwischensequenzen präsentiert sich auch der Rest des Spiels in gediegener Comic-Optik japanischer Machart. Da Cel-Shading allein heutzutage niemanden mehr zu Begeisterungsstürmen hinreißt, wird in Sachen Effekten mehr geboten als in jedem anderen PS2-Actiontitel zuvor: Funkenstiebende Feuerbälle, bildschirmfüllende Staubwolken und zuckende, elektrische Entladungen blenden den Spieler in nie dagewesener Qualität, während sich teilweise wahre Heerscharen an einfallsreichen Feindobjekten auf dem Screen tummeln. Dass in dem Knäuel der herumschwirrenden Blechköpfe, Explosionen und Projektile die Übersicht nicht vollends verloren geht, ist der vorbildlichen automatischen Feindaufschaltung zu verdanken. Deren allermeiste Entscheidungen halten die Grafikorgie selbst im schlimmsten Getümmel fast immer im gut spielbaren Bereich. Leider nur fast - die halbautomatische Kamera vollführt nämlich leider des Öfteren wahrlich akrobatische Schwenks, bei denen der Durchblick schon mal verloren gehen kann. Eine etwas weniger enthusiastische Verfolgerperspektive wäre hier vielleicht die bessere Wahl gewesen.

Neben den fantastischen Zwischensequenzen, die den Einfluss von 'MGS'-Mastermind Kojima nicht leugnen können, sorgt auch die krachende Sounduntermalung für allerbeste Film-Atmosphäre. Treibende Beats, die sich mit klassischen Klängen und Pop-Elementen verbinden, bilden jederzeit den perfekten Teppich für das futuristische Bildschirmgeschehen. Die englischen Stimmen sind auf professionellem Niveau, wodurch vor allem die zynischen bis augenzwinkernden Sprüche des Hauptcharakters ein überaus glaubwürdiges Bild der Handlung vermitteln - ganz großes Kino! Außer der bedauerlicherweise fehlenden Surround-Sound-Unterstützung gibt es schlicht und einfach rein gar nichts zu meckern.

 

Fazit

von Alexander Bohn
Konami macht seinem Ruf als Edelschmiede mal wieder alle Ehre und verbindet gekonnt Adrenalin treibende Action mit stilvoller Präsentation, ohne dabei die Spielkultur außer Acht zu lassen. Nach kurzer Eingewöhnungszeit haltet ihr euch für den König der Welt (eher des Mars) und schlagt mit einem neckischen Grinsen eine kinoreife Schlacht nach der anderen. Laden die 'normalen' Gegner freundlichst dazu ein, jedes jüngst erworbene Extra an ihnen einem Probelauf zu unterziehen, brennen die sehr traditionell gehaltenen, aber nicht weniger einfallsreichen Endgegner ein Effektspektakel ab, dass das in Ehren ergraute 'Super Probotector' (SNES) vor Neid erblassen lassen würde. Die erwähnten Übersichtsprobleme schmälern den Spaß an dem intensiven Erlebnis zwar in gewisser Weise, werden durch die einwandfreie Zielautomatik aber fast wieder ausgebügelt. Was wirklich schwer auf die Wertung drückt, ist der geringe Netto-Umfang: Während Zocker der Marke 'Ein Spiel ist erst vorbei, wenn ich alles gesehen habe' viel Spaß mit den zahlreichen erspielbaren Gimmicks haben werden, verlässt die breite Masse am Ende der Kampagne leider recht bald bereitwillig Jehutys Pilotenkanzel - wenn auch mit einem erfüllten Lächeln auf dem Gesicht.

Überblick

Pro

  • geniale Grafik und Effekte
  • aufwändige Zwischensequenzen im Anime-Stil
  • überaus packende und dynamische Mech-Gefechte
  • komplexe, aber intuitive Steuerung
  • nette, freispielbare Extras

Contra

  • Kamera nicht immer optimal im Bild
  • Umfang der Kampagne eher knapp bemessen

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