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Test - 1917: Der Aufstand : Für Hardcore-Strategen

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Text statt Action

Wer noch immer denkt, dass die verschiedenen Einheiten und Truppen ähnlich wie in Command & Conquer oder Company of Heroes bewegt werden, irrt gewaltig. In 1917: Der Aufstand bekommt ihr eine riesige Weltkarte vorgesetzt, auf der die verschiedenen Einheiten in Form eines Truppenanzeigemarkers dargestellt werden. Weder sieht man irgendwo einzelne Männchen herumrennen noch wie Haubitzen durch den Dreck gezogen werden. Das Spiel ist allgemein sehr textlastig, was die lange Spieldauer belegt. Alles und jede Einheit besitzt eine Unmenge an Zahlen und Daten, über die das Handbuch aufzuklären vermag.

Möchte man zum Beispiel herausfinden, ob eine Stadt mit feindlichen Einheiten besetzt ist, wählt man einen kleinen Trupp aus seinem Sammelstapel. Hierbei sollte man auf den Wert von „Suchen und Verstecken“ achten. Dieser zeigt an, wie weit eine Einheit auf der Karte sieht und ob fremde Verbände währenddessen entdeckt werden können. Dabei wird auch darauf geachtet, ob der Trupp selbst in die Schusslinie gerät. Sollte man dann zu dem Ergebnis kommen, dass besagte Stadt mangelhaft bewacht wird, kann man sich mit seiner Hauptstreitmacht auf den Weg dorthin machen. Auch hierbei besteht die Möglichkeit zur Entscheidung: Wollt ihr ein Stück des Weges mittels Eisenbahnschienen, falls vorhanden, zurücklegen oder schickt ihr die Truppen zu Fuß beziehungsweise per Pferd oder Wagen in Richtung des Ziels?

Da das Spiel im Segment der Rundenstrategie angesiedelt ist, führt ihr innerhalb einer Runde verschiedene Aktionen aus und beendet das Ganze dann per Klick auf einen bestimmten Knopf. Anschließend bewegen sich die Einheiten wie zuvor veranlasst. Natürlich hat auch die gegnerische Seite verschiedene Aktionen vorbereitet, die nun ausgeführt werden. Eine Runde überbrückt die Zeitspanne von 15 Tagen. Das erlaubt es Truppen, etwa einen neun Tage entfernten Ort zu erreichen. Natürlich solltet ihr eure Züge mit Bedacht wählen, denn strategisches Geschick ist hier gefordert.

Zum Beispiel befindet sich auf einem Feld vor unserer Armee eine generische Streitmacht. Nun bewegen wir unsere Truppen auf diese zu, um in der nächsten Runde einen Angriff zu starten. Jedoch könnte der Gegner das bereits geahnt und seinen Truppen den Befehl zum Rückzug erteilt haben. So könnte es leicht geschehen, dass unsere Kompanien am Ende auf einem leeren Feld landen. Dies sollte man bereits im Vorfeld berücksichtigt und den Zielort der feindlichen Truppen im Visier haben.

Truppenvielfalt und Versorgungslinien

Da man einen Krieg nicht von heute auf morgen mal so einfach gewinnt, ist eine geordnete und vor allem gesicherte Nachschublinie sehr wichtig. Stellenweise kann in Extremfällen diese sogar den Ausgang eines Krieges entscheiden. Im Falle einer von uns gespielten Partie ist es der feindlichen Armee gelungen, uns von unserer Nachschublinie abzuschneiden. Dank des Seeweges war es jedoch möglich, unsere Truppen mit Nahrung und Munition zu versorgen. Beide Güter sind übrigens das A und O in 1917: Der Aufstand.

Verfügt eine Kompanie zum Beispiel über nicht genügend Nahrung, würde die Moral der Truppen in den Keller sinken. Dies würde im schlimmsten Fall dazu führen, dass einige Kampfverbände mitten in einem Gefecht die Waffen wegwerfen und einfach desertieren. Da solche Aktionen teilweise zur Niederlage führen, sollte man stets darauf achten, immer eine gesicherte Versorgungslinie zu besitzen. Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte, kann natürlich in einem besetzten Gebiet ein Depot errichten.

Fazit

von Florian Merz
Als ich meinen Mauszeiger über das erste Tutorial des Spiels bewegte, wusste ich schon im Vorfeld, dass ich in der nächsten Sekunde von Unmengen an Textzeilen erschlagen werden würde. Trotzdem hat mich der Ehrgeiz gepackt. Einmal in die Mechanik eingearbeitet und vor allem eingelesen, bekommt man mit 1917: Der Aufstand ein sehr umfangreiches und offenes Strategiespiel. Hier ist fährt man nicht mal eben schnell mit einem Panzer ans Ende der Karte oder legt mithilfe von Jagdbombern ganze Häuserzüge in Schutt und Asche. Stattdessen ist taktisches Geschick gefordert. Einheiten müssen analysiert und pfiffig positioniert werden. Natürlich sollte man dabei auch für genügend Nachschub sorgen und stets einen Blick auf die Bewegungen der feindlichen Truppen haben. Schade ist jedoch, dass man sich vieles selbst anlesen muss und nicht innerhalb eines Tutorials erlernt. Deshalb ist das Handbuch, zumindest in der Anfangszeit, euer stetiger Begleiter.

Überblick

Pro

  • wie in den Geschichtsbüchern
  • alternative Szenarien
  • historische Generäle
  • detailgetreue Landkarte
  • riesige Kampfverbände und Armeen

Contra

  • sehr textlastig
  • unzureichendes Tutorial
  • Handbuch muss ständig zu Rate gezogen werden
  • nerviger Soundtrack
  • schwerer Einstieg

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