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Test - Black Mirror 2 : Rückkehr nach Willow Creek

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Vor fünf Jahren sah es düster aus in der Adventure-Landschaft. Doch dann erschien ein Titel, der genau diese Düsternis zum Thema hatte: Black Mirror. Die Geschichte um den Fluch einer adligen englischen Familie avancierte bei den ausgehungerten Fans des Genres schnell zum Hit und heimste auch bei uns eine Topwertung inklusive Award ein. Lange haben sich die Macher nun Zeit gelassen, doch nach einigen vor allem grafischen Umbauten steht nun der zweite Teil der Saga in den Läden. Wir konnten überprüfen, ob der Nachfolger ebenfalls das Zeug zum Hit hat.

Ein starker Anfang

Alles fängt ganz harmlos an: Der junge Darren Michaels hat ganz andere Probleme als einen altertümlichen Fluch. Er arbeitet in den Semesterferien bei einem unausstehlichen Fotografen, der ihn nur Botengänge erledigen lässt. So beginnt denn auch der zweite Teil der Black-Mirror-Saga damit, dass ihr erst einmal eine Sicherung auswechseln oder ein Päckchen aus dem Laden der kleinen neuenglischen Kleinstadt Biddeford abholen müsst. Doch schon bald nimmt das Abenteuer Fahrt auf. Darren lernt die hübsche Angelina kennen, die von seinem Kotzbrocken von Chef bei einer Foto-Session belästigt wird. Fortan ist er ihr Held, den sie auch schon bald bitter nötig hat, da sie des Mordes an Darrens Boss bezichtigt wird.

Zudem landet seine Mutter im Krankenhaus und ein mysteriöser Fremder verfolgt ihn und Angelina. Sein zum Glück verblichener Chef hatte überdies einiges auf dem Kerbholz, was unser jugendlicher Held erst einmal herausfinden und dann verkraften muss. Sogar Angelina scheint irgendetwas vor ihm zu verbergen. So weit eine fast typische Geschichte über das Erwachsenwerden. Und die ist auch richtig gut und spannend erzählt. Die ersten Kapitel von Black Mirror 2 machen richtig Spaß und lassen euch an diesem außergewöhnlichen Lebensabschnitt des Protagonisten hautnah teilnehmen.

Absturz

Doch spätestens wenn es im dritten Kapitel nach England geht, nimmt nicht nur die Geschichte, sondern auch die Qualität des Spiels eine unerfreuliche Wendung. Fans des ersten Teils werden sich zwar freuen, Orte wie Willow Creek und etwas später natürlich auch Black Mirror Castle wiederzusehen, die sich seit dem letzten Aufenthalt spürbar verändert haben. Allerdings driftet die Geschichte in eine Richtung, die in den letzten Kapiteln immer vorhersehbarer und banaler wird. Eine mysteriöse Sekte, unterirdische Labyrinthe und Ruinen - originell ist anders.

Black Mirror 2 - Zweiter Trailer
Etwas nach der gamescom erreicht uns ein atmosphärischer neuer Trailer zum vielversprechenden Black Mirror 2. Viel Spaß damit!

Nach dem kreativen und abwechslungsreichen Start verwundert es etwas, dass ihr euch plötzlich durch das Labyrinth der örtlichen Kanalisation schlagen müsst, um euch dann in einem Weltkriegsbunker dem vermummten Mitglied einer merkwürdigen Sekte gegenüberzusehen. In den folgenden Kapiteln warten zudem noch Wendungen auf euch, die euch nur dann überraschen könnten, wenn ihr zu den Leuten gehört, die mit Erstaunen feststellen, dass der Papst katholisch ist. Besonders fatal: Das komplette sechste Kapitel findet nach dem gefühlten Höhepunkt der Geschichte statt und erinnert so an einige der weniger gelungenen Handlungskonstruktionen H.P. Lovecrafts.

Sich in einem so wichtigen Punkt wie dem Geschichtenerzählen dermaßen zu verhauen, ist schon mehr als nur ein Kavaliersdelikt. Umso schlimmer, da die ersten Kapitel auch in dieser Hinsicht durchaus zu überzeugen wissen. Ein Titel wie The Whispered World hat gezeigt, wie es richtig gemacht wird. Sind die Geschichte und ihre Erzählweise auch der Kern eines Adventures, so sind für Spieler selbstverständlich auch andere Faktoren ausschlaggebend. Und in so gut wie jeder anderen Hinsicht ist Black Mirror 2 zum Glück ein hervorragendes Abenteuer.

Reichlich Rätsel

Auffallend ist nicht nur die Dichte, sondern auch die Qualität der Rätsel. Sie sind in sich logisch und die Lösung ergibt sich meist aus dem Zusammenhang. Dabei sind die üblichen Inventarrätsel realistisch und nachvollziehbar. Auch die häufig eingestreuten Minispiele ergeben überwiegend Sinn. Erst im späteren Verlauf sind einige Puzzles doch sehr an den Haaren herbeigezogen oder unnötig kompliziert konstruiert.

Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist zu Beginn noch moderat, steigt aber recht schnell auf ein für Einsteiger recht hohes Niveau an und legt bis zum Ende hin noch weiter zu.

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