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Test - Driver: San Francisco : Abgefahren!

  • PS3
  • X360
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In Werkstätten, die ihr im weiteren Spielverlauf sogar erst selbst aufkaufen müsst, um darauf zugreifen zu können, sucht ihr euch aus dem reichhaltigen Angebot von insgesamt 140 Karren von 21 Herstellern euren neuen fahrbaren Untersatz aus. Oder ihr legt eure Willenskraftmoneten für Verbesserungen auf den Tisch. Diese sorgen beispielsweise für ein schnelleres Aufladen eures Boosts oder erhöhen per Multiplikator euer Einkommen. Mit jedem Kapitel der Haupthandlung tauchen übrigens neue Autos auf den Straßen der amerikanischen Großstadt auf.

Zerrissen

Euren eigenen neuen Raser fahrt ihr direkt von der Werkstatt aus entweder frei in der Stadt herum oder nutzt ihn für die erwähnten blauen Nebenmissionen. Die gelben werden leider allesamt mit vordefinierten Fahrzeugen bestritten. In den klassischen Rennen wäre aber wohl auch die schnellste Karre für die Katz: Beherrscht ihr euer Gefährt, kämpft ihr euch vielleicht schnell ins vordere Feld, doch eure Verfolger kleben euch sofort am Hinterteil. Hallo, Gummiband-KI! Ebenso negativ fiel uns die KI auf, sobald wir als Verfolgter kurzzeitig in andere Fahrzeuge wechselten. Dann übernimmt nämlich das Spiel die Steuerung eures Vehikels und verhunzt euch nicht selten jeden zuvor erspielten Vorsprung.

Aus den spektakulärsten Rennszenen erstellt ihr im Regisseurmodus eigene kleine Filmchen. Was zwar recht einfach und intuitiv funktioniert, aber nur Leuten nützt, die damit bei Freunden angeben möchten. Ansonsten ist diese Funktion ein netter, aber belangloser Bonus. Schweift euer Blick beim Betrachten eurer Fahrkünste vom Hauptgeschehen ab, werdet ihr feststellen, dass Driver: San Francisco mit gelegentlichem Tearing und Clipping-Fehlern zu kämpfen hat. Ersteres beobachteten wir sogar in manchen Zwischensequenzen, die zum Teil gerendert sind, aber zum Teil eben auch aus Spielgrafik bestehen.

Auf zu Runde zwei!

Leider überzeugte uns auch die Stadt im Gesamten nicht vollkommen. Im Vergleich zur Open-World-Konkurrenz wirkt Tanners Traum-San-Francisco seltsam statisch, generisch und trotz der vielen Passanten seelenlos. Der häufig grellweiß strahlende Himmel besitzt zudem einen nicht unerheblichen Nervfaktor, sobald man ihn das erste Mal bewusst wahrgenommen hat. Schön ist jedenfalls was anderes.

Zum Beispiel die stylischen Reflexionen auf den Karosserien oder der angenehm unauffällige Bildaufbau während des Fahrens. Ebenso angenehm fallen die Ladezeiten aus, die euch durch ihre Kürze niemals aus dem actionreichen Geschehen reißen. Positiv zu vermerken ist auch die Möglichkeit, sich nach dem Durchspielen einfach weiter in der Stadt auszutoben oder per ″New Game Plus″ von vorne, aber mit allen Einkäufen, Fähigkeiten und eurer gesamten Willenskraft zu beginnen.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Mission erfüllt! Die Driver-Serie ist zurück und so cool wie nie zuvor. Das ist in erster Linie der gelungenen Stimmung mit der großartigen Musikuntermalung zu verdanken. Aber auch den Autoren, die den erstklassigen Synchronsprechern mehr lustige Sprüche in den Mund legten, als sich Mario Barth einbildet, in seinem Repertoire zu haben. Die seelenlose Stadt und die kleinen Grafikfehler dämpfen die Freude zwar etwas und auch die frustrierende KI und die absurde Geschichte muss man erst mal akzeptieren können. Dafür gibt’s als Belohnung aber so einige originelle Aufträge zu erfüllen, die vor allem von dem einen besonderen Feature des Spiels leben: dem Shiften. Nach Belieben in den Gegenverkehr zu ″beamen″ und frontal auf eure Verfolger zu krachen, macht einen Heidenspaß. So vergingen die elf Stunden Kampagne ratzfatz und fühlten sich viel kürzer an – was durchaus für das Spiel spricht.

Überblick

Pro

  • frisches Shift-Feature
  • herausfordernder Schwierigkeitsgrad
  • originelle Missionen
  • viele Nebenmissionen
  • stimmungsvolle Inszenierung
  • überragender Soundtrack

Contra

  • nervige Fahrer-KI
  • zu langsames Shiften
  • gelegentliches Tearing und Clipping-Fehler
  • generisch und seelenlos wirkende Stadt
  • haarsträubende Geschichte

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