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Special - Mechanische Spieletastaturen im Test 01/13 : Ohne Gummi zocken

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    Razer BlackWidow 2013

    Razer war vor wenigen Jahren einer der ersten Hersteller mit mechanischen Gaming-Tastaturen. Seitdem hält der Kalifornier an seiner Schwarzen Witwe fest und liefert regelmäßig verbesserte und unterschiedlich ausgestattete Versionen. Der 2013-Ableger der klassischen BlackWidow unterscheidet sich im Grunde genommen nur im Detail von seinen Vorgängern, verbessert allerdings vor allem einen Kritikpunkt, der in der Vergangenheit immer wieder angemahnt wurde: Viele empfanden den glänzenden Klavierlack als störend, da er sowohl Fingerabdrücke als auch kleinere Kratzer magisch anzog. Auf der BlackWidow 2013 ist dies kein Thema mehr, sie wurde matt lackiert, wodurch sie deutlich weniger schmuddelig wirkt. Freunde des Klavierlacks können übrigens immer noch zur beleuchteten BlackWidow Ultimate 2013 greifen, müssen dann aber 140 statt 100 Euro auf den Tisch legen.

    Der größte Unterschied im Vergleich zur Gigabyte- und Cooler-Master-Konkurrenz zeigt sich beim Cherry-Untersatz. Anstatt MX Red zu verwenden, setzt Razer bei allen Black Widows auf MX Blue. Die taktilen Schalter müssen mit etwa 50 Gramm Druckkraft gedrückt werden, damit der Federwiderstand überwunden werden kann. Die eigentliche Auslösung geschieht aber erst mit knapp 60 Gramm. Außerdem wird mit dem akustischen "Klick"-Feedback deutlich signalisiert, wann es zur tatsächlichen Befehlsübermittlung kommt. Beim Zocken erweist sich das Klickgeräusch als echter Vorteil, vor allem in hektischen Situationen gibt die fühlbare Widerstandsüberwindung die Sicherheit, dass der Befehl tatsächlich verschickt wurde. Aber auch beim Schreiben sorgt MX Blue für klare Verhältnisse. Zwar tippt Razers Insekt hörbar lauter als MX-Red-Kollegen und klingt fast wie ein Maschinengewehr, dafür können selbst Schreibfetischisten ihre Texte flüssig zu Papier bringen. Letztendlich gelingt MX Blue die wohl beste Kombination aus präzisem Spielen und sinnlichen Textorgien.

    Ihre Ausstattung fällt genauso erfreulich wie enttäuschend aus. Auf der Habenseite stehen die weit reichenden Makrofunktionen sowie die fünf linksplatzierten Makrotasten. Multimediatasten per Doppelbelegung auf den Funktionstasten sind ebenfalls vorhanden, genauso wie eine Makroaufzeichnung on the fly, mit der ihr im laufenden Betrieb Tastenfolgen abspeichern könnt. Selbst eine USB-2.0-Buchse und Audioanschlüsse für euer Headset sind vorhanden, wodurch die Black Widow 2013 bis hierhin ähnlich gut wie die Gigabyte-Widersacherin ausgestattet ist.

    Eindeutig negativ fallen dagegen besonders zwei Punkte ins Gewicht: Eine Tastenbeleuchtung und eine wenigstens optionale Handballenauflage wurden weggelassen. Außerdem fehlt ein interner Speicher zum Ablegen der per Treiber konfigurierbaren Profile. Als "Alternative" bietet Razer den Cloud-Dienst Synapse 2.0 an, mit dem Profile in einer Wolke gespeichert werden können. Ein echter Ersatz für einen internen Speicher ist dies allerdings nicht. Zudem muss für die Treibernutzung zwangsläufig ein Razer-Account erstellt werden. Diesen Schritt bemängelten wir schon bei anderer Razer-Hardware, wie den Mäusen Taipan und Naga 2012.

    Bei der Verarbeitung schafft Razer die gleiche hohe Qualität wie die hier getesteten Konkurrenten. Trotz der recht dünnen Füße bleibt die Witwe mit ihrem 1,5 Kilogramm schweren Körper sicher an Ort und Stelle stehen.

    Zwischenfazit

    Absolute MX-Blue-Neulinge werden sich erst an das ungewohnte Schreibgefühl gewöhnen müssen. Ist dies geschehen, bietet die BlackWidow 2013 eine überaus präzise, aber auch überdurchschnittlich laute Handhabe beim Zocken und Schreiben. Dank Anti-Ghosting können bis zu zehn Tasten gleichzeitig gedrückt werden, außerdem hat die schmale Schwarze Witwe jede Menge brauchbares Zubehör, wie umfangreiche Makrofunktionen sowie USB- und Audio-Anschlüsse. Eine Handballenauflage und speziell die Beleuchtung könnten viele allerdings vermissen. Vor allem die Beleuchtung sollte bei einer 100-Euro-Tastatur zum Pflichtprogramm gehören.

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