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Test - James Bond 007: NightFire : James Bond 007: NightFire

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James Bond 007: NightFire
Ziele gibt es in jeder Mission reichlich.
Die Dummen sterben zuerst
Die Frustmomente nehmen auch bei den Gegnern nicht unbedingt ein Ende. Diese agieren zwar im direkten Kampf halbwegs agil, benehmen sich aber im Durchschnitt dümmer als Brot. Da trifft man schon mal auf zwei Gegner, die im munteren Dialog vertieft sind. Erschießt man einen der beiden, darf man allerdings erleben, dass der noch lebende Kollege munter weiterbrabbelt und völlig ignoriert, dass sein Gesprächspartner längst nicht mehr unter den Lebenden weilt. Während andere Gegner fast sofort agieren, wenn man einen Raum betritt, gibt es wiederum andere, denen man fast schon auf die Zehen treten kann, bis sie merken, was Sache ist. Wählt man gar den niedrigsten Schwierigkeitsgrad, entpuppen sich die Missionen als munterer Spaziergang, der meist nur dann ein Ende findet, wenn wieder einmal eine Sicherheitskamera anspringt oder ein Gegner trotz eingesetztem Elektroschocker noch schnell den Alarm bedient. Kaum zu glauben, dass hinter dem Spiel ein Studio steckt, dass nach eigenen Aussagen für 'CS: Condition Zero' eine KI entwickelt hat, die kaum von menschlichen Spielern zu unterscheiden ist. Sind die Burschen dann doch erst mal aufmerksam geworden, kann man mit der KI leben, einige Typen suchen Deckung, andere wiederum rücken euch gemeinschaftlich auf den Pelz, wobei die Gegner allerdings nicht munter umherflitzen, sondern meist zwischen zwei Punkten hin- und herstiefeln und an diesen bequem zu eliminieren sind.

Steuerung und Einsatz für 32 Agenten
Die Steuerung des Spieles hingegen entspricht genreüblichen Standards und kann frei konfiguriert werden. Wenigstens hier gibt es eigentlich wenig Punkte, die zu tadeln wären. Per Tastendruck wechselt ihr zwischen den Inventaren für Gadgets und Waffen, welche ihr dann per Mausrad auswählen könnt. Etwas schade dabei ist, dass bestimmte Waffen nicht, wie bei anderen Spielen üblich, per Hotkeys ausgewählt werden können, was das Spiel an sich nochmals etwas erleichtert hätte. Eine Übersicht über die offenen Missionsziele gibt es übrigens auch, wobei anzumerken ist, dass wirklich alle Teilziele auch erfüllt werden müssen, was das ohnehin schon sehr lineare Gameplay weiter einengt.

James Bond 007: NightFire
Viele Tools, wie der Dekodierer, stehen zur Verfügung.

Im Multiplayer-Bereich können bis zu 32 Spieler miteinander oder gegeneinander loslegen. Geboten werden gerade mal drei Spiel-Modi, nämlich 'Combat Train', 'Team Combat Train' und 'Capture the Flag', wobei die erstgenannten Modi nichts anderes als 'Deathmatch' und 'Team-Deathmatch' darstellen. Zehn Maps sind insgesamt verfügbar und entsprechen weitgehend den zehn Locations aus dem Singleplayer-Modus. Immerhin können die Levels mit Bots in drei Schwierigkeitsgraden gefüllt werden, wobei verschiedene Skins bestehend aus den Charakteren aus dem Spiel zur Verfügung stehen. Das Verhalten der Bots schwankt ebenso wie die KI zwischen annehmbar und strohdumm. Da kommt es schon mal vor, dass ein Gegner munter an euch vorbeirennt und euch völlig ignoriert oder penetrant gegen eine Wand läuft.

James Bond 007: NightFire
Aus der Liftgondel gegen einen Helikopter.

Grafik und Sound nur Durchschnitt
Wie kaum anders zu erwarten, tuckert hinter dem Spiel der 'Counter-Strike: Condition Zero'-Entwickler natürlich eine überarbeitete Version der 'Half-Life'-Engine. Die Überarbeitung hat sich zumindest streckenweise auch gelohnt. Die Umgebungen sind recht ansehnlich, die Animationen der Gegner übertreffen zwar nicht aktuelle Standards, sind aber zum Teil durchaus realistisch und sehenswert. Gut gelungen ist das teilweise recht akkurate Physiksystem, bei dem zum Beispiel Hängelampen pendeln, wenn ihr eine Kugel hineinjagt. Um so ärgerliche sind viele kleine Fehler, wie zum Beispiel tote Gegner, die zur Hälfte in der Wand verschwinden. So etwas muss bei den heutigen Möglichkeiten einfach nicht mehr sein. Echte Glanzpunkte hat die Grafik jedenfalls nicht zu bieten, so dass sich diese nahtlos in den gängigen oberen Durchschnitt einreiht. Die Zwischensequenzen, mit welchen die Story erzählt wird, sorgen eigentlich nur für Enttäuschung. Statt gestochen scharfer Render-Videos werden verwaschene und unscharfe Sequenzen gezeigt, die weit unter dem machbaren Standard liegen.

Was die Soundkulisse angeht, kann '007: Nightfire' immerhin halbwegs überzeugen. Die Dialoge der englischen Version sind recht gut umgesetzt worden und auch die Hintergrundmusik passt im wesentlichen gut zur Thematik, beides haut einen unterm Strich allerdings nicht vom Hocker.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Himmel, was hätte man aus dieser Thematik für coole Spiele entwickeln können. Was Gearbox Software hier allerdings vorlegt, kommt in keiner Weise über das Mittelmaß hinaus. Trotz abwechslungsreicher Missionen und brauchbarer Story strotzt das Spiel nur so vor Design-Fehlern. Allein die Nachladezeiten innerhalb der Levels und die unnötig vielen Missionen, die aufgrund ausgelöster Alarme scheitern, lassen einen in die Tischkante beißen. Zudem haut einen die überarbeitete 'Half-Life'-Engine längst nicht mehr vom Hocker und die KI der Gegner pendelt zwischen brauchbar und haarsträubend. Da nutzen auch die vielen 'Q'-Tools recht wenig, zumal so ziemlich alles, was das Spiel zu bieten hat, bereits bei 'No one lives forever' deutlich besser umgesetzt wurde. Wirklich nur was für steinharte Bond-Fans und Action-Zocker, die eh an keinem Shooter vorbeigehen können.  

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