Preview - Mass Effect 2 : Dunkler, härter und noch geiler?
- PC
- X360
Fast alles überarbeitet
Hinsichtlich des großen Kritikpunktes von Teil eins, nämlich den immer gleichen Planetenmissionen, wurde uns vor Ort noch nichts gezeigt, aber im Gespräch mit Lead-Artist Adrien Cho konnten wir noch ein paar Informationen sammeln. Demnach soll diesmal deutlich mehr Abwechslung geboten werden und ein größere Ausgeglichenheit bei „Risk vs. Reward". Der Vorteil, so Cho, läge darin, dass Bioware beim ersten Teil eine Welt hatte und diese füllen musste, beim zweiten Teil aber die Welten an die Missionen angepasst würden. Auch ein paar andere Design-Entscheidungen hinsichtlich der Spielwelt werden sicher für Freude sorgen, denn die Wege sind kürzer, der Aufbau der Stationen und Siedlungen ist kompakter und effektiver.
Dem Kampfsystem wurde ebenfalls eine Überarbeitung spendiert. Im Grunde spielt sich Mass Effect 2 wie ein Third-Person-Shooter mit reichlich Waffen und einem Deckungssystem per Knopfdruck. Ein Radialmenü, welches über die Schultertasten geöffnet wird, sorgt dafür, dass ihr eure Waffen sowie die Fähigkeiten der Mitstreiter effektiv und schnell einsetzen könnt. Das HUD bleibt dabei übersichtlich, im Grunde werden immer nur die aktuell benötigten Elemente eingeblendet. Hinzugekommen sind neue Waffen, vor allem schweres Gerät. Shepard zieht nun auch mal mit Granat- oder Raketenwerfer in die Schlacht. Auch ein Zeichen dafür, dass Mass Effect 2 in Summe härter ist als sein Vorfahr.
Im Kampf könnt ihr zudem eure Mitstreiter dank Cursor-Befehlen und verbesserter KI effektiver steuern. Bioware hat sich übrigens dazu entschieden, die Gesundheitsregeneration dem inzwischen herrschenden Standard anzupassen. Das heißt, wenn ihr verletzt werdet, was durch blutige Symbole auf dem Bildschirm dargestellt wird, dann geht ihr einfach für ein paar Sekunden in Deckung, bis sich die Gesundheit von selbst wieder aufgeladen hat. Ob diese Entscheidung wirklich jedem schmecken wird, sei mal dahingestellt. Aber, wie schon erwähnt, rein von der Action her geht Mass Effect 2 ohnehin deutlich mehr in Richtung Third-Person-Shooter als Rollenspiel.
Wieder dabei sind einige Minispiele, mit denen ihr verschlossene Objekte öffnet oder euch in Computer und Datenspeicher hackt. Zwei Minispiele konnten wir bereits ausprobieren. In einem ging es darum, auf einem Schaltkreis acht verdeckte Symbole paarweise aufzudecken, quasi wie bei Memory. Im anderen Spiel wurden Codesequenzen angezeigt, die wir auf einer durchlaufenden Liste wiederfinden und markieren mussten - natürlich unter Zeitdruck und mit einer beschränkten Anzahl an Versuchen. Nicht schlecht, zumindest weniger nervig als frühere Hackereien.
Düsterer und detailreicher
Visuell hat sich ebenfalls einiges getan. Die gefürchteten Textur-Pop-ups nach dem Laden einer Umgebung waren jedenfalls nicht zu entdecken. Die Umgebungen wirken zudem um einiges detaillierter und farbenfroher. Erfreulicherweise schafft es Bioware immer mehr, sich vom typischen Look vieler Spiele, die auf der Unreal-Engine basieren, zu lösen. Vor allem die Darstellung der Charaktere weiß zu beeindrucken, insbesondere hinsichtlich der sehr guten Gesichtsanimationen, der detaillierten Modelle und der guten Ganzkörperanimationen. Ein paar Macken waren noch zu entdecken, wie gelegentlich zappelige Animationen in den Dialogsequenzen, Treppchenbildung an den Kanten oder Beleuchtungs- und Kollisionsfehler. Die aber sollten in der finalen Entwicklungsphase noch behoben werden und sind kein Grund zur Sorge.
Die PC-Version, die wir ebenfalls anspielen konnten, gibt sich inhaltlich identisch. Lediglich HUD und Interface wurden etwas anders aufgeteilt. Gesteuert wird mit WASD, Maus und Zahlentasten, hinzu kommt ein einblendbares Menü für die Waffen und Kräfte von Shepard und seinen Begleitern. Grafisch hat die PC-Version natürlich dank höherer Auflösung einiges mehr zu bieten als die Xbox-360-Version. Doch die X360-Fassung sieht ebenfalls prächtig aus und muss sich wahrlich nicht verstecken.
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