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Test - Max Payne 2: The Fall of Max Payne : Max Payne 2: The Fall of Max Payne

  • PS2
  • Xbox
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Spaß mit Physik
In solchen Momenten kann man dann auch die beeindruckende neue Physik-Engine beobachten - Körper werden bei einer Explosion realistisch in die Luft oder gegen eine Wand geschleudert, Stellwände kippen und Umgebungsdetails fallen um, Flaschen rollen über den Boden, Regale brechen zusammen, Kisten gehen zu Bruch und so weiter. Aber auch beispielsweise in den normalen Ballerduellen oder in den wenigen Geschicklichkeits- und Sprungpassagen sorgen die physikalisch korrekt berechneten kleinen Interaktionen mit der Umgebung für Atmosphäre. Leider hat die Physik-Engine allerdings nur selten maßgeblich Einfluss auf das Spielgeschehen. Trotzdem bringen die Möglichkeiten etwas Taktik ins Spiel. Als Beispiel sei hier eine Etagenbrücke genannt, über die Payne laufen muss und unter der sich in der Tiefe Gegner befinden. Ihr könnt nun einfach darüberlaufen und die Feinde ignorieren, Granaten oder Molotov-Cocktails hinunterschmeißen, die Sniper auspacken oder aber explosive Fässer umkippen, zu einem Geländeunterbruch rollen und sie so hinabwerfen. Wer sagt da noch, alles Gute komme von oben?

Das Leveldesign und die Szenarien sind weniger originell ausgefallen, bieten aber das typische 'Max Payne'-Flair. Neben der aus dem Erstling bekannten Valkyr-Disco untersucht Payne unter anderem ein Lagerhaus, einen Wohnblock, eine Baustelle, ein Krankenhaus, ein Polizeirevier und eine prunkvolle Villa. Des Weiteren gibt es auch wieder einige Traumpassagen, die nun weniger nerven als noch im ersten 'Max Payne'. Zwei Level-Highlights sind außerdem ein abgehalftertes Funhouse mit diversen Überraschungen und ein Abschnitt, in dem ihr Mona steuert und per Snipergun Payne beschützen müsst. In diesem Zusammenhang muss man gleich zwei Mankos nennen, die in beiden 'Max Payne'-Spielen vorhanden sind. Zum einen ist die actionlastige Ballerei zwar äußerst unterhaltsam, bietet aber kaum Abwechslung. Zum anderen ist der Umfang recht kläglich ausgefallen: Geübte Spieler haben 'Max Payne 2' nach sechs bis sieben Stunden durchgespielt. Umso ärgerlicher, dass man zu Beginn nur den leichtesten Schwierigkeitsgrad anwählen kann - höhere Grade sowie andere Spielvariationen (Time Attack etc.) müssen erst freigespielt werden.

Action und Sound wie im Kino
Zu 'Max Payne' gehören nicht nur knallharte Schießduelle und Bullet-Time, sondern auch eine tolle Grafik. Die gibt's auch im Sequel, allerdings unterscheiden sich hier die beiden Konsolenversionen stark. Während die PS2-Version an zahlreichen Mängeln leidet, trumpft die Xbox-Fassung voll auf. Letztere begeistert mit hervorragenden Umgebungstexturen und zahlreichen Effekten. Außerdem strotzen die Levels geradezu an liebevoll gestalteten und teils interaktiven Details. Die Figuren punkten mit fast schon fotorealistischen Gesichtern, während die Körper allerdings etwas eckig wirken. Abgesehen von seltenen, leichten Frame-Einbrüchen gibt es hier ansonsten aber nichts zu nörgeln. Die PS2-Version leidet dagegen an teils arg matschigen Texturen, weniger sehenswerten Details und Effekten sowie weniger schön gestalteten Figuren. Besonders nervig sind aber die oftmaligen starken Ruckeleinlagen; diese sind gerade in hektischen Situationen so heftig, dass man kaum noch vernünftig steuern kann, und auch Kollisionsfehler bleiben nicht aus - Frust pur. Auch das Speichersystem kann auf PS2 nicht überzeugen. Während ihr auf der Xbox jederzeit innerhalb einer Sekunde speichern könnt (was auch öfter dringend nötig ist), müsst ihr euch auf der Sony-Konsole erst mühsam durch die Menüs sowie Memory Card-Checks und Speicherpausen quälen. Auch sonst bekommt ihr bei der PS2-Fassung mehr und längere Ladepausen zu Gesicht als bei der Xbox-Version. Immerhin können die tolle Physik-Engine sowie die hervorragenden Charakter-Animationen auf beiden Plattformen überzeugen.

Fast noch besser als die opulente Grafik ist aber der Sound ausgefallen, der glücklicherweise auf PS2 als auch Xbox fast gleichermaßen begeistert. Die düster-melancholische Musikuntermalung, welche sich mit hektischen Rockpassagen passend zur Action abwechselt, passt wie die Faust aufs Auge und trägt ebenfalls viel zur typischen Atmosphäre bei. Ebenfalls überaus gelungen sind die vielfältigen und in Surroundtechnik verfügbaren Soundeffekte - egal ob Schüsse der diversen Waffen, Explosionen oder Geräusche der Umgebung: Alles passt perfekt. Selbst Radios, Telefone und Fernseher können belauscht werden. Damit sind wir auch schon bei der Synchronisation. Im Gegensatz zum PC-Original wurde 'Max Payne 2' auf den Konsolen komplett lokalisiert. Zum Glück ließ man professionelle deutsche Sprecher ans Werk, die ihre Aufgabe ausgezeichnet erledigt haben.

 

Fazit

von David Stöckli
Wer auf Nonstop-Balleraction steht, der ist bei 'Max Payne 2' genau richtig. Das geradlinige Third-Person-Shooter-Gameplay in Verbindung mit dem Bullet-Time-Feature und gut designten Levels sorgt für Laune, auch wenn sich im Vergleich zum Vorgänger kaum etwas getan hat. Besonders auch in puncto Story, Physik-Engine und Atmosphäre kann der Titel überzeugen. Etwas Punktabzug erfolgt allerdings aufgrund des geringen Umfangs und der mangelnden Abwechslung. Technisch unterscheiden sich die beiden Konsolen-Versionen stark: Die Xbox-Fassung begeistert mit opulenter Grafik, die vor allem mit tollen Effekten, reichlich Umgebungsdetails und hervorragenden Texturen punkten kann. Die PS2-Fassung dagegen leidet an matschigen Texturen, Kollisionsmängeln, nervigem Speichersystem, langen Ladezeiten sowie starken Ruckeleinlagen, welche das Spielgeschehen sowie die Atmosphäre deutlich schwächen. Somit gehört 'Max Payne 2' auf der Xbox in jede Actionspiele-Sammlung, während die PS2-Fassung wohl nur Genre-Fans, die einige Mankos verzeihen können, begeistern wird.

Überblick

Pro

  • hervorragende Präsentation
  • atmosphärische, komplexe Story
  • packende Shooter-Action
  • gute Steuerung

Contra

  • anfangs nur leichtester Schwierigkeitsgrad anwählba
  • kaum spielerische Abwechslung
  • relativ geringe Spieldauer
  • stark ruckelig und Kollisionsmängel (PS2)
  • nervige Ladezeiten, umständliches Speichersystem (PS2)

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